Mario Valentino
Was möchtest Du im MR bewegen? Wo und in welchem Bereich würdest Du einen Mehrwert in den MR einbringen?
Ich möchte mich dafür einsetzen, uns Mitglieder wieder in wichtige Themen einzubinden und – durch Schaffung entsprechender Formate – eine Mitgestaltung ganz aktiv zu fördern. Es kann für mich nicht sein, dass Satzungsänderungen oder „Matchpläne“ ohne Mitwirkung der Mitglieder durch Vorstand und Mitgliederrat auf den Weg gebracht werden. Der Umgang des Vereins mit engagierten Mitgliedern war in der Vergangenheit oft ein Armutszeugnis (siehe z.B. 100% FC oder auch FC-Reloaded). So etwas darf es nicht mehr geben, im Gegenteil, alle müssen Chance und Möglichkeit erhalten, sich einzubringen. Das kann für den FC nur ein Gewinn sein.
Die Primäraufgabe bleibt natürlich die Kontrolle und Beratung des Vorstands, außerdem gilt es einen Anforderungs- und Wertekatalog an selbigen zu erarbeiten, welcher Basis und Entscheidungsgrundlage für einen transparenten Vorschlag an die Mitgliedschaft bildet. Als Unternehmensberater bringe ich das nötige Rüstzeug mit, um diesen Aufgaben gerecht zu werden.
Unterstützt Du den Satzungsänderungsantrag von Präsidium und MR bezüglich des Anteilsverkaufs, welche nach dem Satzungsänderungsantrag ab dem ersten Prozent von der MV abgesegnet werden müssen und wie stehst Du generell zur in letzter Zeit viel diskutierten Investorenfrage?
Grundsätzlich unterstütze ich den Antrag, wobei ich kritisiere, dass die Mitglieder nicht in die Ausgestaltung einbezogen wurden. Es ist wichtig, dass die Entscheidung darüber, ob Eigentum unseres Vereins verkauft wird, schon ab dem ersten Prozent bei der Mitgliedschaft liegt. Ich hätte die Ausnahmeszenarien gerne konkreter definiert gesehen, ein “drohender schwerer wirtschaftlicher Schaden” lässt mir persönlich zu viel Raum für Interpretationen. Trotzdem werde ich für den Antrag stimmen. Die Möglichkeit eines Anteilsverkaufs dieser Größenordnung, muss man besser heute als morgen aus unserer Satzung streichen. Die Arbeit an selbiger muss anschließend ein kontinuierlicher Prozess werden – und zwar unter Federführung der Mitglieder.
Grundsätzlich gilt für mich: Der FC muss immer ein mitgliedergeführter, souveräner Verein bleiben. Und zwar zu 100%.
Was ist deine Position, was den Ausbau des Geißbockheims und den Streit zwischen Stadt und Verein angeht?
Der FC hat sich hier von der Politik leider ziemlich verschaukeln lassen. Man hat sich, nach allem was mir bekannt ist, stets kooperativ gezeigt und auch Kompromissbereitschaft signalisiert. Ich denke, allmählich ist die Zeit gekommen, der Politik deutlich aufzuzeigen, dass der FC ein wichtiger Teil von Köln ist und auch eine laute Stimme hat. Wir haben 111.000 Mitglieder, wovon viele in Köln bzw. unmittelbarer Umgebung leben. Das sind Wähler:innen, die sich mobilisieren lassen. Und der Verein muss sich das zunutze machen.
Gibt es ein weiteres Thema, dessen Du dich unbedingt im Rahmen deiner Arbeit im Mitgliederrat einbringen möchtest?
Ich möchte den Mitgliederrat gerne nah- und greifbarer für die Mitglieder machen. Er sollte sicher nicht den Mitgliederservice ersetzen, aber grundsätzlich ein offenes und vor allem präsentes Ohr für die Sorgen und Wünsche derer haben, die er vertritt. Daher möchte ich mich auch in Sachen Kommunikation einbringen und es mir zum Anliegen machen, den Austausch mit der Mitgliedschaft sowie den Informationsfluss zu verbessern. Über den Mitgliederrat und die FC-Gremien allgemein kursieren viele Mythen. Hier ist Aufklärungsarbeit gefragt, die ich gerne leisten möchte. Welche Themen ich darüber hinaus betreuen kann, wird sich – meine Wahl vorausgesetzt – nach Zusammenstellung des Mitgliederrats zeigen.
Insgesamt möchte ich meinen Teil dazu beitragen, dass “mitgliedergeführt” auch im Wortsinn mehr gelebt wird. Ich würde mich freuen, wenn die Mitglieder mir dafür am Samstag ihr Vertrauen schenken.
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