Die effzeh.com-Redaktion besteht aus mehr als einem Dutzend Fans des 1. FC Köln. Häufig treten wir nach außen geschlossen auf – tatsächlich haben wir aber alle jedoch selbstverständlich eigene Wahrnehmungen und persönliche Meinungen, über die wir intern intensiv diskutieren. Um Euch als Lesern einen Eindruck zu geben, wer bei uns in welcher Weise auf die Bundesliga-Saison 2015/16 zurückblickt, haben wir uns erstmals selbst interviewt und stellen in der Serie “Unser persönlicher Saisonrückblick” nun die Ergebnisse vor.
Zu Teil 1: Der Spieler der Saison und zu Teil 2: Die Partie der Saison
effzeh.com: Welches ist für Dich das Tor der Saison?
Thorsten: Derby. Das einzig wahre. Anthony Modeste macht den besten Gladbacher Saisonstart aus effzeh-Sicht seit Bestehen der Bundesliga perfekt.
Arne: Der Führungstreffer von Dominique Heintz gegen Eintracht Frankfurt im Rückspiel. Der effzeh lag zuerst hinten, das Stadion grummelte, dann glich Gerhardt aus. Heintz’ Tor leitete einen extrem wichtigen Sieg in einer Phase ein, in der der effzeh anschließend nicht allzu viel punkten konnte.
Martin: Marcel Risses Hammer gegen Mainz. Der effzeh schien plötzlich wieder knietief im Abstiegskampf und spielte abgrundtief schlecht gegen Mainz. So richtig oft hat unser Rechtsaußen das Tor in dieser Saison vorher nicht getroffen, aber dieses Ding war der Auftakt zu einer brillanten Aufholjagd, die das Abstiegsgespenst ganz schnell verjagte.
Gero: Meiner Erinnerung zufolge war es der erste und einzige Assist, den Matthias Lehmann lieferte und Modeste zu dessen Volley auflegte – und damit dem 3:2-Siegtreffer in Mainz. War der Mann mit der 27 auf dem Rücken vorher überhaupt auf dem Platz? Egal! Klassenerhalt … und vielleicht doch noch ein bisschen nach oben schielen?
Stefan: Weil ich ein hoffnungsloser Optimist bin, entscheide ich mich für das letzte FC-Tor der Saison. Im festen Glauben daran, dass Milos Jojic seinem gefühlvollen Heber in Dortmund in der kommenden Saison viele weitere technische Leckerbissen und erfolgreiche Abschlüsse folgen lassen wird.
Thomas: Dominic Marohs Kopfballtreffer gegen Leverkusen ist für mich eines der absoluten Highlights in dieser Saison. Obwohl Eckbälle seit Jahren nicht zu den Stärken des glorreichen 1. FC Köln zählen, hatte ich das vor dem Ding im Gefühl. Gleich macht’s BOOM, habe ich gesagt (vielleicht auch schon mehrmalig während des Spiels). Marcel bringt die Ecke, Dome rummst die Kugel ins Netz: JUBEL! Bis heute einer der geilsten Treffer, die ich im Stadion erleben durfte.
Christopher: Ganz klar das 2:1 von Modeste gegen Dortmund. Der effzeh liefert eine schlimme erste Halbzeit ab, dreht ab der 60. Minute plötzlich auf, Zoller trifft in der 84. und Modeste beendet seine lange Flaute mit dem Siegtreffer in der Nachspielzeit. Selten habe ich unseren Coach so jubeln sehen wie nach diesem Treffer.
effzeh.com: Welches ist für Dich der Top-Moment der Saison?
Thorsten: Der Weihnachtswunsch meines Patenkind-Neffen:”Mit dir zu einem Fußballspiel deiner Wahl, wenn der effzeh in Dortmund spielt!” Meine Wahl führte mich am letzten Spieltag zum ersten Mal in meinem Leben in das nach dem Müngerdorfer schönste Stadion der Welt, mit einer genialen Stimmung und einem hochgradig interessante Spielverlauf mit einem starken effzeh. Ich weiß immer noch nicht, für wen von uns beiden das Geschenk größer war.
Arne: Bei der Pressekonferenz nach dem 3:0-Erfolg auf Schalke trompetete André Breitenreiter, ehemaliger Trainer des SC Paderborn und dementsprechend schon länger ein Begleiter und Beobachter der jüngsten Kölner Entwicklung, dass der Effzeh für ihn „eine Topmannschaft“ sei. Bäm.
Lukas: Kurz vor Weihnachten in der Südkurve und beim 2-1 gegen den BVB einfach ausflippen.
Martin: Der effzeh schlägt Borussia Dortmund am 17. Spieltag, steuert mit 24 Punkten einer ruhigen Saison entgegen und dann erlebt das RheinEnergie Stadion wenige Tage vor Weihnachten einen magischen Moment. Im Stadion wird es dunkel, die Handys gehen an und kollektiv wird “Veedel” performt. Die Mannschaft steht vor der Kurve und schaut sich das Treiben sichtlich perplex an.
Gero: Berlin. Ein Dienstag im September. Die zweite Halbzeit beginnt. Der effzeh liegt 0:1 bei der Hertha zurück. Das Spiel passt zum herbstlichen Wetter. Zwischenergebnisse über die Anzeigetafel. Ausgleich der Bayern gegen Wolfsburg. Führungstreffer Bayern. Lewandowski, Lewandowski, Lewandowski, Lewandowski, Lewandowski. Angeblich waren es neun Minuten – gefühlt waren es zwei. Vor meinen Augen spielte angeblich der effzeh, der in der Nachspielzeit das 0:2 kassierte. Zwei Tore von Ibisevic, was für ein Anfänger. Die Anzeigetafel im Berliner Olympiastadion – mein FC-Moment der Saison. Sorry.
Stefan: Der Moment, als ein Mitarbeiter der FC-Medienabteilung auf den „Veröffentlichen“-Button klickte und die „Geschichten aus dem Grüngürtel“ in die Weiten des Internets entließ. Das Ergebnis ist bekannt: Der FC landete einen echten Viralhit und erntete Lob und Sympathiebekundungen jedweder fußballerischer Couleur.
Thomas: Für mich das Spiel in Hannover. Was wurde vorher nicht herumgenörgelt, wie schlecht doch alles sei. Und dann jetzt noch zum Tabellenletzten. Sowas verkackt der effzeh doch eh immer. Und was war? Nichts war. Solide heruntergespielt, das nötige Quäntchen Glück gehabt und drei wichtige Punkte eingesackt. Wie später auch in Mainz zeigt diese Truppe, dass sie da ist, wenn es darauf ankommt.
Christopher: Das unsägliche Hand-Tor von Andreasen. Nichts brachte die katastrophalen Schiedsrichterleistungen in Müngersdorf deutlicher zum Ausdruck.
Im vierten Teil der Serie “Unser persönlicher Saisonrückblick” beschäftigen wir uns mit den Überraschungen und den Enttäuschungen der Saison.