Marco Höger hat in seiner Karriere bereits einige Verletzungen hinter sich. Nun ist er endlich verletzungsfrei und hat sich unter Stefan Ruthenbeck etabliert. Der gebürtige Kölner ist einer der Leistungsträger des Rückrunden-Aufschwungs.
Verletzungsprobleme, Stammplatz verloren und auf den letzten Tabellenplatz gerutscht: Die Hinrunde verlief für Marco Höger alles andere als erfolgreich. Der gebürtige Kölner, der in der vergangenen Saison noch gesetzt war, verlor in der ersten Hälfte der Saison seinen Stammplatz an Salih Özcan. Bereits zum Ende der vergangenen Spielzeit kam Höger seltener zum Einsatz und fand sich im Laufe der aktuellen Saison endgültig auf der Bank wieder. Erst nach der Verletzung von Jonas Hector kam der ehemalige Schalker auf Einsatzminuten.
Doch der 28-Jährige hatte prompt zu diesem Zeitpunkt selbst Oberschenkelprobleme und fiel fast die komplette zweite Hälfte der Hinrunde aus. Erst zum Jahresabschluss gegen den VfL Wolfsburg – den ersten Sieg der Saison – feierte der Mittelfeldspieler sein Comeback. Seitdem ist Höger jedoch gesetzt. Bei jedem Spiel in der Rückrunde stand er in der Startelf.
Höger: Zweikampfstark im Mittelfeld
Dass er dem Spiel einen neuen Aspekt gibt, hat er gegen RB Leipzig gezeigt. Der Sechser gewann gegen die Sachsen 19 Zweikämpfe, kein anderer FC-Spieler kam ansatzweise auf so einen Wert. Während Vincent Koziello, Jonas Hector und auch Salih Özcan eher spielstarke Spieler sind, überzeugt Höger durch seine Zweikampfstärke. Er ist nicht für das Herausspielen von Torchancen, sondern für die Balleroberung zuständig. Auch eine Gelbe Karte für ein kluges Foul nimmt der 28-Jährige gerne mal in Kauf.
Der erfahrene Mittelfeldspieler galt vor der Saison 2016/17 einst als Kölner Königstransfer. Doch erst jetzt, gefühlte Ewigkeiten später, hat er sich unter Neu-Trainer Stefan Ruthenbeck zum Mittelfeld-Chef entwickelt. Höger ist zusammen mit Jorge Mere wohl der Gewinner des Trainerwechsels.
Voller Einsatz: Marco Höger | Foto: Alex Grimm/Bongarts/Getty Images
Der Sechser hat Kapitän Matthias Lehmann, unter Peter Stöger noch stets gesetzt, den Rang abgelaufen und ist nun der Abräumer Nummer eins beim 1. FC Köln. Durchaus möglich, dass die Zukunft des Kölner zentralen Mittelfelds aus Marco Höger, Salih Özcan und Vincent Koziello besteht. Während die zwei Jungspunde dann den offensiveren Part übernehmen würden.
Bleibt Höger endlich verletzungsfrei?
Für Höger geht es nun aber erst einmal darum, Spielpraxis zu sammeln. In seiner Karriere hat der routinierte Mittelfeldspieler bereits einige Verletzungen hinter sich gebracht. Was in ihm steckt, wenn er längere Zeit verletzungsfrei bleibt, hat Höger vor allem beim FC Schalke 04 zeigen können. Dort war der 28-Jährige Stammspieler, spielte auch bei Top-Spielen in der Champions League zum Beispiel gegen Real Madrid bei den Königsblauen phasenweise von Beginn an.
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Auch deshalb gab man beim 1. FC Köln dem verletzungsanfälligen, defensiven Mittelfeldspieler einen Fünf-Jahres-Vertrag und hoffte, dass er sich in seinem Geburtsort zu einem Führungsspieler entwickeln würde. Die letzten Wochen machen nun Hoffnung, dass Marco Höger – mit ein bisschen Verspätung – endlich auf dem besten Weg dahin ist.