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Vorspiel

#M05KOE-Vorspiel: Sonntag der Comebacks

Zum Abschluss der Hinrunde reist der effzeh zum 1. FSV Mainz 05. Es ist ein Sonntag der Comebacks, gleich in mehrfacher Hinsicht. Dabei interessieren vor allem drei Personalien.

Foto: Alex Grimm/Bongarts/Getty Images

Zum Abschluss der Hinrunde reist der effzeh zum 1. FSV Mainz 05. Es ist ein Sonntag der Comebacks – gleich in mehrfacher Hinsicht. Unser Vorspiel zu #M05KOE. 

Exakt einen Monat lang haben die Vereine der obersten deutschen Spielklasse im Fußball ihre Fans warten lassen. Die eigens für die quälend langen Tage erfundenen Ersatz-Feste wie Weihnachten, Neujahr und die Heiligen Drei Könige haben ebenso wie der dauerpräsente englische Rasensport nur schwerlich davon ablenken können, dass eben etwas fehlt am Wochenende. Bundesligafußball!

Für den gemeinen Fan des großartigsten Vereins der Welt war es wohl noch schwerer als für andere Otto-Normal-Zuschauer, die Vorfreude auf 18 weitere Bundesligaspiele zurückzuhalten, denn der 1. FC Köln 2016 hatte durchaus Lust auf mehr gemacht.

Comebacks Auf Schalke, gegen den großen FC Bayern und den sympathischen Underdog aus Leipzig, der Last-Minute-Derbysieg im Nordpark oder der Overtime-Fight im DFB-Pokal – die erste Halbserie bot aus kölscher Sichtweise etliche Highlights.

1. FC Köln reist zum Comeback-Ort

Zum Abschluss der Hinrunde wartet nun im ersten Pflichtspiel des Jahres 2017 die Reise zu einem Ort, mit dem der effzeh auch einen der größten Höhepunkte des letzten Jahres verbindet.

Es war der 30. April der letzten Saison, als es für den effzeh zum FSV Mainz 05 ging, mit dem sich die Truppe von Peter Stöger in jüngster Vergangenheit häufiger schwergetan hatte. Bei einer Pleite hätte vielleicht noch einmal das Abstiegsgespenst angeklopft.

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Der 1. FC Köln zeigte 50 Minuten lang einen mutlosen und fehlerbehafteten Auftritt, lag nach Treffern von Cordoba und Balogun schon 0:2 zurück.

Doch das Stöger-Team legte in der letzten halben Stunde ein eindrucksvolles Comeback hin. Risses Fernschuss, Jojics Abstauber und ein genialer Modeste-Volley nach Riesenpass von Matthias Lehmann drehten das Spiel. 3:2! Vorbei waren alle Gedanken darüber, doch noch einmal unten hereinzurutschen.

Karnevalsduell immer wieder sonntags

Foto: Alex Grimm/Bongarts/Getty Images

Nun geht es zurück an jene Wirkungsstätte. Wie schon vor neun Monaten bestreiten beide Teams das letzte Spiel des Spieltags, am Sonntag um 17:30 Uhr. Kölsche Fans darf man aufgrund der relativ kurzen Anfahrt trotzdem reichlich sehen in der seit einigen Monaten nicht mehr von Coface sondern von Opel gesponserten Heimspielstätte des anderen deutschen Karnevalsvereins.

In Köln hat sich seit dem letzten Aufeinandertreffen personell gar nicht so viel getan. Punktuell wurde die Mannschaft im Sommer verstärkt und im Winter war es einmal mehr relativ ruhig rund ums Geißbockheim.

Drei Personalien beschäftigen effzeh und FSV Mainz 05

Dennoch erwecken drei Personalien vor dem Duell am Sonntag gesondertes Interesse. Da ist zum einen der doppelte Rückkehrer Christian Clemens, der in der Hinrunde noch in Mainz unter Vertrag stand, dann aber als bislang einziger effzeh-Winterzugang in seine Heimat zurückkehrte, um nun gleich wieder beim FSV anzutreten. Nach einer auffälligen Wintervorbereitung dürfte der Risse-Ersatz auf Rechtsaußen wohl starten.

Die beiden anderen Personalien haben nur noch indirekt mit dem Spiel zu tun, doch darf nicht ignoriert werden, dass beide Mannschaften im Winter jeweils einen absoluten Leistungsträger und Schlüsselspieler vergleichsweise überraschend abgaben.

Es dürfte also höchst spannend zu beobachten sein, wie der 1. FC Köln ohne Mergim Mavraj im Abwehrzentrum und der FSV Mainz 05 ohne Yulus Malli in der Mittelfeldzentrale auskommen wird.

Maroh ersetzt Mavraj – Malli unersetzlich?

Der effzeh dürfte grundsätzlich keine allzu großen Probleme bekommen, schließlich ist Unglücksrabe Dominic Maroh endlich wieder fit und dürfte gemeinsam mit Dominique Heintz weiterhin eine mehr als konstante Variante in der Innenverteidigung bilden, auch wenn Mavraj hier vor dem Dauerwechsel dauerhaft sehr überzeugte.

Jedenfalls schmerzt der Mavraj-Abgang sicherlich noch zwei Spuren weniger als der Transfer von Yunus Malli nach Wolfsburg, der tiefe Wunden auf Mainzer Seite hinterlässt.

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Der türkische Nationalspieler war das Herz des Mainzer Spiels, der Mann für alle Freistöße, Ecken und Elfmeter, kreativ, torgefährlich und in dieser Form eigentlich nicht zu ersetzen.

Einen Ersatz hat man in Mainz, wo es auf Zugangsseite im Winter bislang noch ruhiger zuging als in Köln, allerdings noch nicht präsentiert. Mit dem Ex-Hannoveraner Kiyotake, der auch mal in der schönsten Stadt der Welt gehandelt wurde, steht man in Kontakt – noch ist der Japaner vom FC Sevilla aber zu teuer.

Bittencourt und Lehman zurück

Einen waschechten Spielmacher sucht man beim effzeh schon länger vergebens – der ist im System von Peter Stöger aber auch nicht nötig. Der Österreicher kann zum Hinrundenabschluss jedenfalls wieder auf mehr Optionen zurückgreifen.

Matthias Lehmann und Leonardo Bittencourt haben sich ebenso wie der bereits erwähnte Dominic Maroh wieder fit gemeldet. Während Leo sich direkt Hoffnungen auf einen Einsatz im linken Mittelfeld machen kann, dürfte es für den Capitano erst einmal schwer werden, im Zentrum an Marco Höger und Jonas Hector vorbeizukommen.

Sonntag der Comebacks in Mainz

Angesichts des Malli-Transfers und der bisherigen Hinserien beider Teams, Mainz steht mit 20 Zählern fünf Punkte hinter dem effzeh auf Platz 10, geht die Elf von Peter Stöger vielleicht sogar als leichter Favorit in das Duell zweier Teams, die sich fast immer auf Augenhöhe begegnen.

Dabei dürften dem effzeh am Sonntag gleich mehrfach die Comebacks Mut machen. Das Comeback aus der letzten Saison in mentaler Hinsicht, das Comeback von Christian Clemens für das kölsche Gefühl sowie die Comebacks von Maroh, Lehmann und Bittencourt in spielerischer Hinsicht.

Und wer weiß, vielleicht liegt man im Falle eines Sieges und Niederlagen der Konkurrenz aus Dortmund und Hoffenheim, ja auch zur Herbstmeisterschaft im Januar sogar auf einem Europa-League-Platz. Ganz ohne Träumerei.

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