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Analyse

Lehmann-Ausfall: Oh Captain, mein Captain!

Manchmal merkt man erst, wie wichtig jemand ist, wenn er fehlt. Das gilt auch für effzeh-Kapitän Matthias Lehmann. Für das Duell in Darmstadt bedeutet der Lehmann-Ausfall nichts Gutes.

Foto: NORBERT SCHMIDT/AFP/Getty Images)

Manchmal merkt man erst, wie wichtig jemand ist, wenn er fehlt. Das gilt auch für effzeh-Kapitän Matthias Lehmann. Für das Duell in Darmstadt bedeutet der Lehmann-Ausfall nichts Gutes.

Wir leben in komischen Zeiten. Ein bekennender Fan des 1. FC Köln maßt sich den Versuch an, den freien Fall der einstmals stolzen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands zu bremsen. In den Vereinigten Staaten dagegen erklären uns die Handpuppen eines Castingshow-Moderators, im Nebenberuf Milliardär und seit neuestem auch Präsident der einstmals stolzen Nation, dass Lügen nun „alternativen Fakten“ genannt werden. Und in Köln hängen die Urlaubsplanungen einer ganzen Stadt am Knie eines einziges, einstmals zum Teufel gewünschten Spielers, dessen Wichtigkeit für das Team nicht zu überschätzen ist.

Ohne Lehmann gewinnt der effzeh nicht

Denn: Seitdem Matthias Lehmann mit einer Knieverletzung ausfällt, ist dem 1. FC Köln kein einziger Sieg mehr gelungen. Zwar, so mögen vielen einwerfen, verlor der effzeh in den sechs Partien ohne den Kapitän auch nur ein einziges (0:4 in Hoffenheim) und außerdem musste Coach Peter Stöger in diesen Begegnungen nicht nur seinen verlängerten Arm auf dem Feld ersetzen, sondern auch einige andere wichtige Bausteine des immer noch sehr stabilen Gebildes. Aber, und das zeigt ein Blick in die Bücher, ist das nicht erst seit dieser Saison so: Fehlt Matthias Lehmann, kann der effzeh einfach nicht gewinnen. Vor seiner Blessur war der Mittelfeld-Routinier seit dem Aufstieg drei Mal wegen einer Sperre ausgefallen, drei Mal konnten die Stöger-Schützlinge nicht jubeln. Auch als der gebürtige Ulmer am Ende der Saison 2014/15 freiwillig pausierte, verlor der effzeh in Mainz 0:2.

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Foto: Lukas Schulze/Bongarts/Getty Images

Manchmal merkt man eben erst, wie wichtig jemand für das Funktionieren einer Mannschaft ist, wenn das Zahnrad im Getriebe ausgetauscht werden muss. „Lehmanns Lauf- und Zweikampfstärke hält genügend Arbeit von den Innenverteidigern weg, seine Rolle wird aber auch nicht immer ausreichend wertgeschätzt“, analysierte effzeh.com bereits in der taktischen Vorschau auf das zweite Halbjahr dieser Saison. Dass die Rolle des „Zerstörers“ im effzeh-System noch von enormer Wichtigkeit ist und Lehmann damit aktuell für das Team kaum zu ersetzen – davon zeugen auch die Ergebnisse der letzten Begegnungen. Dabei hat sich der Führungsspieler weiterentwickelt, wie auch das gesamte Team um ihn herum. Von einem rein destruktiv agierenden Abräumer ist Lehmann zu einem Taktgeber geworden, der sogar offensiv Akzente zu setzen vermag.

Lehmann ist längst unverzichtbar geworden

Kaum verwunderlich, dass sein Standing in der Mannschaft wie auch beim Trainerteam enorm hoch ist. “Matze ist ein vorbildlicher Kapitän für unsere Mannschaft und mit seiner Einstellung und seinem Leistungsvermögen eine wichtige Säule in unserem Team“, betonte FC-Coach Peter Stöger unlängst bei der Vertragsverlängerung des 33-Jährigen, der unter dem Österreicher förmlich aufgeblüht ist und ein weiteres Jahr seine Knochen für den Klub hinhalten wird. „Es ist für mich unverändert etwas Besonderes, Kapitän des 1. FC Köln zu sein. Ich schätze die Zusammenarbeit hier beim FC, übernehme gerne Verantwortung in unserer Mannschaft und bin überzeugt, dass wir die ausnahmslos positive Entwicklung des FC noch weiter vorantreiben können“, erklärte Lehmann bei seiner Unterschrift unter einen weiteren Einjahreskontrakt bei den „Geißböcken“. Nicht nur, dass Lehmann in der Mittelfeldzentrale gesetzt ist, die kölsche Leitfigur überzeugt durch starke Leistungen und hat somit auch die kritischen effzeh-Fans längst von seinen Fähigkeiten überzeugt.

Der erneute Ausfall des Kapitäns, der aufgrund einer abermaligen Knieverletzung nach dem Jahresauftakt in Mainz auch beim Start der Rückrunde in Darmstadt passen muss, ist also keine gute Nachricht für alle Kölner Anhänger. Ein Erfolg beim Tabellenletzten scheint dabei laut den Zahlen ausgeschlossen. Aber wie eingangs gesagt: Wir leben in komischen Zeiten – wenn Donald J. Trump Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika werden kann, kann vielleicht auch der effzeh sogar ohne Matthias Lehmann einen Dreier einfahren.

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