Bei angenehmem Sommerwetter waren wieder viele effzeh-Fans zum Hennes-Grün gepilgert. Wie so oft in den Ferien darunter viele Familien, wobei der Nachwuchs schon vielfach optimal in den aktuellen Trikots unterwegs war. Auch ein Indiz dafür, dass der FC wieder smart ist.
Trainingsteilnehmer:
Der gesamte Kader, außer den Verletzten, und die beiden Youngster Cueto und Wallenborn. Torwart Mesenhöler war diesmal nicht dabei.
Das Trainerteam bestand aus Stöger, Schmid und Bade. Außerdem zwei Physios und der Dolmetscher für Osako.
Trainingsablauf:
Der Start war eine ausgiebige Stretching-Einheit auf den Gymnastikmatten, entweder einzeln oder als Duo. Im Anschluss waren diverse Platzrunden angesagt.
Bade trainierte mit Horn und Kessler auf dem Hennes-Grün 2, hauptsächlich die Abwehr von Schüssen vom 16er.
Das Highlight des heutigen Tag folgte, und zwar stellte Schmid jeweils Pärchen aus den vermeintlichen Stammspielern und deren Backups auf dem Grün zusammen, z.B. Brecko/Olkowski oder Hector/Wallenborn. In einer Art Trockenübungen ließ Schmid dann die Defensiv- und Angriffsformationen einnehmen. Der Plan war die Einübung der Automatismen beim entsprechenden Verschieben der Blöcke. Sehr gut ist dabei, dass die Back-Ups die identischen Positionen einnahmen, dies deutet darauf hin, dass zum Start die Positionen bei Bedarf 1 : 1 ohne Reibungsverluste eingenommen werden können. Jeder weiß also, was wann von ihm erwartet wird, eine deutliche Qualitätsverbesserung gegenüber früherer Jahre, außerdem kann der Kader flexibler eingesetzt werden.
Im Anschluss wurde das Verschieben der Defensiv- und Offensivformationen in realen Spielsituationen geübt. Erst mit den Feldspielern und später auch über die gesamte Breite des Platzes mit den beiden Torhütern. Das sah dann schon richtig gut aus und hatte Hand und Fuß. Es ist schon eine klare Spielstruktur erkennbar: Stöger und Schmid legen Wert auf schnelles, sauberes Passspiel aus der Defensive, schnelles, sicheres Umschalten, saubere Ballverarbeitung und Weiterleitung untermauert mit einer hohen Laufbereitschaft und Grundschnelligkeit. Festzuhalten ist, dass die generelle Trainingsarbeit deutlich an Schnelligkeit zugenommen hat, sicher hat das Trainerteam die Anforderungen aus der Bundesliga verinnerlicht und angenommen.
Abschließend wurden am 16er ein 2. Tor aufgestellt. Zwei Teams spielten gegeneinander und zwar wer am besten Flanken von der 16er Außenlinie „verarbeiten“ konnte, die Torhüter sollten das natürlich bestmöglich verhindern. Zur Flanke liefen immer zwei Spieler an und sollten sofort, ohne weiteren Ballkontakt, abschließen. Es entwickelte sich ein lockeres Shoot-Out, mit sehenswerten Treffern und guten Paraden.
Trainingsfazit:
Wie gesagt, die Einheiten sind deutlich schneller. Die Übungen sind durchdacht und unterstützen auch den notwendigen Plan B (Back-Ups). Die Truppe ist fit, laufbereit und hat an individueller Qualität zugenommen. Die Stimmung im Kader ist sehr gut, das Bild einer homogenen, hungrigen Truppe kommt rüber. Es gibt keine Selbstdarsteller oder sich absondernde Spieler. Die Youngster sind voll eingebunden. Trotz des Kampfes um die Plätze gibt es keine Ausraster oder heftige Fouls, verbal oder auf dem Grün. Alle gehen respektvoll miteinander um.
Das Trainerteam harmoniert wie in der vergangenen Saison wie ein gut geöltes Uhrwerk. Schmid ist für die direkte Arbeit zuständig, Stöger beobachtet, gibt Hinweise und spricht auch ausführlich mit Spielern, heute z.B. mit Kalas.
Trainings-Einzeleindrücke (Auswahl):
Zoller – heute vor dem Tor sehr präsent, laufstark und kreativ in der Verwertung seiner Chancen.
Osako – kompakt, wuchtig im Kopfball, durchsetzungsstark vor dem Tor.
Ujah – häufig mit dem Kopf durch die Wand, gute Schüsse, bissig
Vogt – eine Bank im Mittelfeld, gute Präsenz, zweikampfstark, vor dem Tor entschlossen und torgefährlich. Der Königstransfer!
Mavraj – extrem ruhig am Ball, gute Spieleröffnung, wuchtige, intelligente Kopfbälle
Kalas – gutes Zweikampfverhalten, jedoch Schwächen im Abschluss bei Standardsituationen
Gerhardt – spielfreudig, gut in den Zweikämpfen
Brecko – der ist aufgewacht, aufmerksam in den Zweikämpfen, laufbereit und teils sehr gute Flanken.
Cueto – bemüht, aber noch deutlich Luft nach oben, Anlagen vorhanden, aber die aufkommende Euphorie kommt deutlich zu früh.
Wallenborn – gute Anlagen, aber noch etwas zurückhaltend
…und sonst?
Sicher nur ein kleiner Aspekt, aber das gesamte Gelände am GBH macht einen sauberen, aufgeräumten Eindruck und präsentiert sich deutlich einladender als zu Overaths-Zeiten. So ist die Tristesse am Haupteingang Schnee von gestern – neue, gepflegte Blumenbeete und gutes Pflaster, das einen trockenen Fuß ins Restaurant lässt. Die Rasenflächen wurden aufgearbeitet bzw. neu eingesät. Das Hennes-Grün ist dank eines neuen holländischen Greenkeepers extrem gut in Schuss und entspricht Bundesliga-Qualität.