Foto-Credits: Dirk Unschuld
Der Straßenkarneval ist in vollen Zügen, alle Kölsche sind jeck und feiern, was das Zeug hält. Da das natürlich nicht angehen kann, hatte die DFL den Weltklasse-Einfall: Legen wir doch das Derby auf Karnevalssamstag! Der Grundgedanke ist aus effzeh-Sicht wirklich klasse, denn wenigstens fällt man so im Kölner Straßenbild nicht sonderlich auf, wenn man sich den Frust nach dem nächsten derben Y-Sieg von der Seele trinkt.
Ansonsten ist es aber eine Schnapsidee sondergleichen. Statt in schöne Städte wie Cottbus, Aue oder München reisen zu dürfen, müssen die FC-Anhänger auf das platte Land in eine unansehnliche Wäschespinne, die mitten auf ein Feld geschossen wurde, reisen. Und da Derbys seltenst erfreulich sind, muss man sich die Party wohl vermutlich wieder selbst organisieren. Es sei denn, irgendjemand will in die Fußstapfen des großen Kölner Karnevalisten Milivoje Novakovic treten. ALAAF!
Ausgangslage
Der glorreiche 1. FC Köln kommt mit einer ordentlichen Bilanz aus der englischen Woche ins Derby. Einem Sieg beim Hamburger SV folgten zwei torlose Unentschieden gegen Stuttgart und Paderborn. Ungeschlagen durch die Woche der Wahrheit? Vorher wäre mit den fünf Punkten jeder zufrieden gewesen. Jedoch wäre durchaus mehr drin gewesen, dazu waren die Auftritte vor den eigenen Fans schon recht ernüchternd. Da der Kölner an sich allerdings ein Meister im Schönsaufen ist, müssen wir uns für das Karnevalsduell keine Sorgen machen. Der effzeh wird kein Spektakel bieten, aber defensiv strukturiert auftreten. Eine erneute Derbyklatsche wie 2011 oder 2012 ist nicht zu erwarten.
Foto-Credits: Dirk Unschuld
Die Gladbacher plagen ähnliche Sorgen: Zwar punktete die Favre-Elf in der englischen Woche ebenfalls recht ordentlich (zwei Siege und eine Niederlage), doch die fehlende Durchschlagskraft machte dem Europa-League-Teilnehmer durchaus nicht nur auf Schalke zu schaffen. Dazu kommt allerdings eine unglaublich starke Heimbilanz, die BMG an den Tag legt. Es wartet – selbst ohne die Derby-Geschichte im Hinterkopf – keine leichte Aufgabe auf unsere rot-weißen Götter!
Voraussichtliche Aufstellungen:
BMG: Sommer – Korb, Stranzl, Jantschke, Dominguez – Kramer, Xhaka – Hermann, Raffael, Traore – Kruse
Effzeh: Horn – Olkowski, Maroh, Wimmer, Hector – Vogt, M. Lehmann, Gerhardt – Risse, D. Halfar – Ujah
Ausblick
Foto-Credits: Dirk Unschuld
Von den Voraussetzungen ist die Partie eigentlich wie gemalt für den effzeh. Ein Gegner, der vor heimischer Kulisse wieder in Tritt kommen will, der das Spiel diktieren will, aber gegen eine massive Deckung nicht so recht zum Zug kommt. Der effzeh dagegen mit einer einfachen Spielanlage, die auf Kontersituation baut. Wäre es kein Derby, würde einer Überraschung kaum etwas im Wege stehen.
Ist aber leider – daher dürfte es den typischen Spielverlauf geben. Mönchengladbach haushoch überlegen und drängend auf ein Tor, das auch alsbald fällt. Danach fällt nur noch eins, nämlich der effzeh auseinander. Da die meisten effzeh-Fans die Derbys sowieso schon vor der Saison mit zwei Niederlagen und 1:8-Toren verbuchen, gehen wir auf jeden Fall mit einem Plus aus der ganzen Kiste heraus. Alaaf!
Stimmen aus der Redaktion:
Gero: “Natürlich ist Gladbach der Favorit! Na und? Die Pass-Stärke der Fohlen bringt nur etwas, wenn das Kölner Abwehrbollwerk durchbrochen werden kann – und genau das bezweifle ich. Meine Erwartung ist und bleibt ein 0:0. Das gilt mindestens so lange bis das erste Tor fällt.”
Luka: “Ich könnte mit einem 3:0 gut leben.”