Am Freitagabend trifft der FC um 18:30 auf den VfR Aalen. Schiedrichter wird Dennis Aytekin sein. 1400 werden in „Ruut un Wieß“ den Weg nach Baden-Württemberg antreten, von daher rechnet der VfR mit etwas mehr als 10.000 Zuschauern. Der FC Tross machte sich heute schon auf den Weg, da eine Spieltagsanreise zu kurzfristig erschien. Vor der Abreise sprach Peter Stöger aber noch mal mit zahlreichen Pressevertretern im Geißbockheim.
Auf Grund der kurzen Abstände zwischen den Spielen hat der Trainerstab des FC ausschließlich regenerativ trainiert. Der Coach ordnet das Spiel als wichtiges und schwieriges Spiel ein. Dass es ein unangenehmer Gegner ist musste zuletzt auch der VfL Wolfsburg erfahren. Nichts Neues für Stöger.
Auch nicht neu ist für ihn der Begriff der „Rotation“ mit der sich der Trainer schwer tut, denn schließlich ist es ja normal auf ein oder zwei Position zu verändern, je nachdem mit welcher Taktik man aufläuft, um die individuell verschiedenen Gegner zu bespielen. „ Ich tue mich immer ein bisschen schwer damit wenn man auf ein, zwei Positionen austauscht gleich von Rotation zu sprechen. Das Wort hat für mich eher negative Bedeutung. Ich meine es ist eine normale Situation, dass man auf Gegebenheiten im Kader und auf Gegebenheiten der Spieltermine, auf Gegebenheiten der Fitness der Spieler darauf zu achten hat die fittesten und besten Spieler auflaufen zu lassen. Wir haben schon vor dem Spiel in Mainz gesagt, dass Spieler die dort nicht spielten es sich verdient haben in Aalen aufzulaufen. Was wiederum bedeutet, dass wenn Sie so wollen, wir wieder rotieren auf der ein oder anderen Position. “
Auf konkrete Nachfrage bestätigte dann Stöger einen Teil seiner Aufstellung für Freitag, in dem er Patrick Helmes und Daniel Halfar wieder in die Startelf schickt. Somit kann man von einer offensiven Ausrichtung auch in Aalen ausgehen. Die Defensive aber sieht Stöger auch auf einem guten Weg.
„Wir sind dort stabiler geworden. Aber es wird auch viel zu oft alles an der letzten Kette festgemacht, dabei hängt sehr viel davon ab was in den Reihen davor schon passiert. Insgesamt geht es aber in die Richtung wie wir es uns vorstellen, auch wenn alles in unserem Spiel noch ausbaufähig ist.“
Der FC ist nunmehr seit zehn Pflichtspielen ungeschlagen, was den Druck nicht eben einfacher macht, auch wenn Peter Stöger den Druck beim FC schon vom ersten Spieltag an hatte. „Kein Druck in Köln gibt es nicht!“ Der Coach kommt mit dieser Situation aber ausgesprochen gut klar und sieht das auch positiv. „ Wo viel Druck ist ist auch viel Erwartung und wo viel Erwartung ist, ist viel Emotion. Genau das warum wir alle bei diesem Klub sind.“
So wie Marcel Risse, dem es ausgesprochen gut gelungen ist sich sofort in Köln einzufinden. Stöger ist von seinen Qualitäten begeistert, sagt aber auch, dass man um Risses Qualität wusste und er ja auch deshalb zum FC geholt wurde. Dass der Flügelstürmer nun abhebt schließt sein Coach aus. „Marcel ist nicht der Typ dafür. Wir versuchen das auch ganz genau zu kontrollieren und sollte der ein oder andere mal ein wenig zu hoch fliegen, werden wir ihn auch wieder runterholen.“
Die Euphorie zu bremsen, darin sieht Peter Stöger keinen Grund, auch wenn Jörg Schmadtke das selbstironische Video bei FC-TV einstellte. „Träumen ist erlaubt!“ so der Österreicher und geht so gar weiter: „Träumen ist erwünscht! Ich weiß auch was Jörg Schmadtke mit dem Video ausdrücken wollte. Das ist auch völlig okay. Dass diese Stadt und dieser Verein von Extremen im positiven wie auch negativen lebt und gelebt hat ist in Ordnung. Dieser Klub zieht halt viele Menschen in den Bann und alle freuen sich gerade, dass es gut läuft. Die Aufgabe von Jörg Schmadtke, vom Trainerteam und von der Mannschaft ist es nun eben die Ruhe zu bewahren und sich auf das zu konzentrieren, was wirklich entscheidend ist. Das was uns wirklich weiterbringt ist die täglich harte Arbeit und den Teamgeist weiter zu entwickeln. Wenn wir das so weitermachen, dann kann das Umfeld sehr euphorisch sein, da habe ich überhaupt nichts gegen!“
Verwundert ist der Trainer darüber, dass während der gesamten Pressekonferenz kaum über den kommenden Gegner gesprochen wird, was die Schlussfolgerung zulässt, dass auch die Medien eine gewisse Euphorie schüren. „ Es ist schon Aufgabe von uns immer darauf hinzuweisen, dass das nächste Spiel das wichtigste ist, sonst kommt man eventuell in eine Situation, in der man Zufriedenheit ausstrahlt und diese dann mit sich mitträgt. Das ist aber der falsche Zeitpunkt und auch der falsche Ort. Außerdem bin ich auch der falsche Trainer dafür. Aber wenn man eben auch diese PK betrachtet, dann kann man schon verstehen, dass es für die Spieler nicht leicht ist. Wir haben hier bis jetzt noch nicht über den Gegner gesprochen, sondern haben nur über das gesprochen was im Umfeld passiert. Alles schön und gut, ich lese auch die Zeitungen, da können sich meinetwegen die Familien und Freunde drüber freuen, aber unsere Aufgabe und die der Spieler ist die auf dem Platz und die Vorbereitung auf das nächste Spiel.“
Abschließend wurde vom Chefcoach noch einmal die gute Zusammenarbeit mit U21 Trainer Stephan Engels betont, wo immer mal wieder Spieler der Profis aushelfen, um eine gewisse Spielpraxis sich zu erhalten. Wie zuletzt z.B. Roman Golobart.
Somit wurde, trotz Hinweis, der nächste Gegner Aalen bei dieser PK völlig außer Acht gelassen.
Dennoch : das Spiel muss erstmal gespielt werden und es gibt angenehmere Aufgaben als an einem Freitagabend in Aaalen antreten zu müssen.
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