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Kurz & Knapp

Heiß auf Sandhausen

Stanislawski ließ, bei den Medienvertretern, das gestrige Spiel noch mal Revue passieren und blickte auch schon mal auf das kommende Heimspiel.

© effzeh.com

Einen Tag nach der unglücklichen Niederlage in Braunschweig, stellte sich Holger Stanislawski den Kölner Medien und machte nicht den Eindruck, als würde er nachts nicht gut schlafen können. Auch nicht nach diesem Ergebnis. Allerdings widerspricht er dieser These etwas, denn das was er am Sonntagnachmittag in Niedersachsen gesehen hatte, ließen schon seine Gedanken kreisen -was umgesetzt wurde und was weniger. Es überwiegt natürlich die Enttäuschung. Das Ergebnis passte halt nicht zum Gesamteindruck, den der FC hinterließ und zum Aufwand der betrieben wurde. Denn nicht nur Braunschweiger Medienvertreter sahen den FC schon sehr weit, für eine Mannschaft die neu zusammengestellt wurde, auch  Stani sah viele positive Dinge. Natürlich muss man die Sachen, die man sich hart erarbeitet hat, auch konsequenter zu Ende spielen. „Man muss noch gieriger sein“, sagt er, der Stani. Beruhigend, dass unser Trainer das sagt, denn viele machen sich ja jetzt schon einen Kopf, um den Sturm – der gestern nicht so durchschlagskräftig war, wie erhofft.

Der Trainer will an der Galligkeit weiterarbeiten, am finalen Pass, damit man sich auch mal belohnt für das was man da spielt.
Aufgegeben, wie in der Vergangenheit, hat sich die Mannschaft zu keiner Phase des Spiels, eher im Gegenteil, nach dem Gegentreffer wollte man fast schon zu viel. „Sie haben versucht Fußball zu spielen, hatten immer den Kopf oben, auch nach dem Rückstand.“ Stanislawski hat fast glänzende Augen wenn über seine junge Mannschaft spricht. „Sie waren auch bei dem Freistoß mutig. Das zeigt, dass die Jungs gewillt sind auch aktiv zu verteidigen. Wenn Eiche das Kommando hört, stehen da 2 Mann 6 Meter im Abseits. Es wär also alles aufgegangen und ich finde gut, dass die Jungs das so machen. Das macht uns besser und auch unberechenbarer, denn auch solche Situationen geben Selbstvertrauen.“ Der Trainer akzeptiert die Fehler der Mannschaft, wenn sie das umsetzen, was er ihnen vorgibt und das sei in Braunschweig überwiegend geschehen. Wenn Fußball gespielt wird, ohne den Ball „immer nach vorne zu dreschen“ und man mutig sei, dann ist das okay. Lieber offensiv denken, als zu passiv – auch wenn es ein schmaler Grat ist, auf dem man sich bewegt.
Stani wäre aber kein Trainer, wenn er nicht auch die Dinge aufzeigen würde, die ihm weniger gefallen haben. In den ersten 15 Minuten der 2. Hälfte wurde zu passiv gespielt, Kopfbälle hätte man mehr holen müssen etc., zwar Kleinigkeiten, aber der Perfektionist wird auch an diesen Stellschrauben drehen.
Die Stimmung in der Mannschaft ist gut und keiner steckt den Kopf in den Sand, sondern man ist heiß auf Sandhausen. Schnellstmöglich diese dumme Niederlage korrigieren, man hat schließlich noch Luft nach oben. Man müsse aber auch Geduld haben, explizit spricht Stani hier Adil Chihi an, der 9 Monate verletzt war und oft noch mit dem Kopf durch die Wand will, „ es ist ein Unterschied, ob Du ein Testspiel gegen Pesch hast , nach so langer Verletzungspause, oder ein Bundesligaspiel in Braunschweig.“ Natürlich hatte Chihi viele Ballverluste in der ersten Halbzeit, hat sich aber auch dann gesteigert.
Im Übrigen ist Stani davon überzeugt, dass McKenna die Chance am Ende, eigentlich morgens um 4 macht, wenn man ihn aus dem Bett holt. „Wahrscheinlich war er schon einen Schritt weiter, beim Ball aus dem Netz holen und aufs 2-1 spielen.“ An Hand solcher Aussagen merkt man dem Coach an, wie sehr es dann doch noch in ihm brodelt. Aber wer verliert schon gerne? Und dann auch noch so!
Dass McKenna überhaupt eingewechselt wurde und nicht ein Przybylko, erklärt sich daraus, dass ein Innenverteidiger raus ging und dann nur mit einem zu spielen, wäre dann schon Harakiri gewesen- denn vorher hatte man ja auch schon einen 6er geopfert und man wollte die Option haben, nach einem möglichen Tor, wieder auf Viererkette um zustellen, um wieder die Ordnung zu haben.

Stanislawski freut sich, das merkt man, dass er in Köln ist. Nicht mehr Hoffenheim, denn auf das Thema Fans zusprechen zu kommen, lässt sein Augen wieder aufblitzen. Sie haben natürlich auch ein gutes Spiel gesehen, aber, dass man nach einer Niederlage so abgefeiert wird, ist schon stark. „Die Stimmung war phantastisch. Die Braunschweiger haben gute Stimmung gemacht, aber was unsere 2500 da gemacht haben, war herausragend gut. Ich freu mich extrem aufs Heimspiel.“

Dienstag fährt Stani nach Unterhaching um den Pokalgegner sich mal anzuschauen und danach beginnt die volle Konzentration auf Sandhausen. Ein bisschen „Geilheit“ rauskitzeln, um das Tor zu erzwingen, noch mehr investieren, noch mehr drauf gehen. Quasi, dem Gegner gar keine Luft geben zu atmen. “Wir müssen dieses Tor erzielen, egal wer da vorne spielt.”

Clemens und Strobl werden wohl weiterhin ausfallen. Clemens bis nach der Länderspielpause und Strobl wird sich wohl noch bis zum Pokalfight, in Unterhachingen,  gedulden müssen.

Als man schon zusammenpackte, um zufrieden eine schöne PK zu verlassen, haut dann doch noch unser aller Freund, Mr. SKY_SPORT_NEWS_HD  Lymberopoulos die Frage aller Fragen raus:
„Ist die Qualität des Kaders ausreichend, um aufzusteigen?“
Stani juckte es in der Hand, kratzte sich und sprach:
“ Den Aufstieg thematisieren wir ja nicht. Das seid ja ihr. Wir wissen zwar um diesen großen Namen 1.FC Köln und wir wissen auch alle, dass dieser Club mittelfristig wieder in die Bundesliga gehört – mit so einer Präsenz, mit so einer Wucht, mit so einem Fanzuspruch – das steht außer Frage. Wir haben allerdings im Moment diese schwierige Situation, um die ihr alle wisst, die man nicht unterschätzen darf. Aber wir arbeiten alle dran diesen Club gesunden zu lassen.
Was den Kader betrifft, hätte ich nicht gedacht, dass wir am ersten Spieltag schon so weit sind, wo wir jetzt sind und dem entsprechend, habe ich grenzenloses Vertrauen in die Jungs!“

In Your Face!

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