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Analyse

Heimsieg des 1. FC Köln gegen Bielefeld: Raum und Zeit optimal genutzt

Nach drei wenig überzeugenden Erfolgen zuletzt steigerte sich der 1. FC Köln gegen Arminia Bielefeld enorm – unsere Analyse blickt auf die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Heimspiel.

COLOGNE, GERMANY - MARCH 09: Simon Terodde #9 of 1. FC Koeln celebrates scoring her sides fourth goal during the Second Bundesliga match between 1. FC Koeln and DSC Arminia Bielefeld at RheinEnergieStadion on March 09, 2019 in Cologne, Germany. (Photo by Maja Hitij/Bongarts/Getty Images)
Foto: Maja Hitij/Bongarts/Getty Images

Zumindest aus sportlicher Sicht musste man als Fan des 1. FC Köln vor der Partie gegen Arminia Bielefeld aufpassen, nicht als komplett arrogant abgestempelt zu werden. Aus rein mathematischer Sicht hatte der Aufstiegsaspirant die Idealausbeute aus den letzten drei Spielen zwar geschafft, die spielerische Leistung aus den 270 Minuten gegen Sandhausen, in Aue und in Ingolstadt waren allerdings weniger überzeugend. Nachdem Markus Anfang als Cheftrainer vor diesem Zwischensprint bereits angezählt worden war, überlagerte in der Hinführung zum Heimspiel am 25. Spieltag eher das vereinspolitische Chaos die öffentlichen Diskussionen.

Vielleicht war es auch ganz gut so, denn auf diese Weise konnten sich Mannschaft und Trainer sich deswegen mit ein wenig mehr Ruhe auf das Spiel gegen die Ostwestfalen vorbereiten. Hilfreich war auch, dass im Vergleich zur Vorwoche keine großartigen personellen Veränderungen durchgeführt werden mussten – einzig Rafael Czichos fiel krankheitsbedingt aus und verpasste deswegen das zweite Spiel in dieser Saison. Diese Tatsache sorgte wieder für Personalrochaden beim effzeh: Jonas Hector rückte auf die Czichos-Position in der Dreierkette, Meré übernahm das Zentrum von Geis und Lasse Sobiech spielte als halbrechter Innenverteidiger. Im Mittelfeldzentrum ergab sich beim Tabellenführer der zweiten Liga somit das erste Mal die Konstellation, dass die beiden ehemaligen Schalker Höger und Geis gemeinsam aufliefen.

Bielefeld sehr passiv gegen den 1. FC Köln

Das Offensivtrio Drexler, Terodde und Cordoba komplettierte die Anfang-Elf, in der sich aufgrund der veränderten Anordnungen auch neue Dynamiken ergaben. Das Duo Geis und Höger wechselte sich im Spielaufbau ab, jeweils einer der defensiven Mittelfeldspieler übernahm den Sechserraum, während der andere sich etwas höher im Achterraum aufhielt. Gegen den Ball formierten sich beide dann fast klassisch als Doppelsechs, Drexler rückte daraufhin auch eher ins Zentrum.

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Gegen Bielefeld war, so zumindest das plausible Szenario vor der Partie, mit einer laufstarken und körperlich robusten Mannschaft zu rechnen, die den effzeh mit hoher Intensität anlaufen und vor Probleme stellen würde. Darauf deutete auch die Aufstellung der Gäste hin, die mit Klos, Edmundsson und Voglsammer drei Stürmer aufboten – bei den Arminen fehlte aber auch Kapitän Julian Börner, bis dato ein Muster an Zuverlässigkeit. Der Ansatz der Mannschaft von Uwe Neuhaus sah dann vor, in einem klassischen 4-4-2 die spielbestimmenden Akteure des effzeh aus dem Spiel zu nehmen – und um es gleich vorwegzunehmen, der Plan ging nicht auf.

Aufbauspiel in der Raute als Erfolgsfaktor

Am Ende des Spiels kam der 1. FC Köln auf knapp 550 angekommene Pässe, eine Passsicherheit von 90 Prozent war die Grundlage. Die beiden Aufbauspieler Meré und Hector alleine teilten sich mehr als 200 erfolgreiche Zuspiele untereinander auf und passten sich in der Raute (mit Sobiech rechts und Geis/Höger davor) viele Bälle ohne großen Gegnerdruck zu. Das Problem aus Bielefelder Sicht war, dass der Sechserraum nicht aggressiv genug zugelaufen wurde und die erste Pressinglinie meist durch einen Pass überspielt werden konnte. Auf der Sechs konnten dann entweder Höger oder Geis das Spiel eröffnen – so fiel nach etwa einer Viertelstunde auch das 1:0, als Marco Höger den Tiefenlauf von Drexler antizipierte und mit einem langen Ball hinter die letzte Linie den Offensivspieler bediente. Der setzte sich robust gegen Börner-Vertreter Salger durch.

Auf der nächsten Seite: Die Entstehung der weiteren Tore und ein Luxusproblem.

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