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Analyse

Auswärtssieg in Heidenheim: Drexler macht wieder den Unterschied für den 1. FC Köln

Sechster Sieg in Folge für den 1. FC Köln: Drexler trifft selbst und bereitet das zweite Tor von Cordoba vor. Unsere Analyse.

Foto: Alexander Hassenstein/Bongarts/Getty Images)

Mit diesem Führungstreffer nahm der 1. FC Köln den Gastgebern ein wenig den Elan, das Heidenheimer Pressing war in der Folge weniger intensiv und der effzeh hatte danach seine beste Phase im gesamten Spiel. Erst verhinderte eine bessere Entscheidungsfindung von Cordoba eine weitere gute Kontersituation (17.), danach entschied sich Clemens nicht für eine Hereingabe an den kurzen Pfosten (20.) – alleine diese beiden Szenen hätten deutlich gefährlicher ausgespielt werden können.

Doch auch Heidenheim hatte Abschlüsse: Ein Volleyschuss von Andrich war kein Problem für Horn, danach setzte Glatzel einen Drehschuss am Tor vorbei. Eine Schlüsselszene des Spiels ereignete sich nach 22 Minuten, als das Gegenpressing des 1. FC Köln nicht funktionierte und Rechtsverteidiger Busch mit einem tollen Diagonalball Glatzel auf die Reise schickte. Der Heidenheimer Mittelstürmer war auf dem besten Wege zum 1:1-Ausgleichstreffer, wurde aber fälschlicherweise durch den Schiedsrichter gebremst – er stand bei genauerem Hinsehen wohl nicht im Abseits.

Trademark-Tor als Vorentscheidung

Im Anschluss hatten Cordoba und Kainz noch halbwegs gefährliche Gelegenheiten für die Gäste, bei denen das Zusammenspiel in der Sturmspitze zwischen Modeste und Cordoba eigentlich überhaupt nicht funktionierte. Der Franzose hatte nur 23 Ballkontakte und einen Torschuss nach 46 Minuten. Besonders auffällig war die Körpersprache des Neuzugangs, der nach etwa 35 Minuten innerhalb von einer Minute drei Mal den Ball verlor und nicht energisch nachsetzte. Nach 66 Minuten kam für ihn Terodde.

Foto: Alexander Hassenstein/Bongarts/Getty Images)

Zu diesem Zeitpunkt führte der 1. FC Köln bereits mit 2:0, weil der zweite zielgerichtete Angriff nach dem Führungstreffer ebenfalls erfolgreich abgeschlossen wurde. Czichos, Drexler und Kainz spielten im Dreieck den Raum frei, den Drexler mit einem Lauf auf die Grundlinie nutzte – seine Flanke fand in der Mitte Cordoba. Diese Art von Tor hat der effzeh in dieser Saison bereits mehrfach erzielt und es zeigte erneut die Qualitäten von Drexler als Raumdeuter und Vorbereiter. Mittlerweile stehen für den Man of the Match acht Tore und zehn Vorlagen zu Buche.

Schonungsmodus in der zweiten Halbzeit

Die zweiten 45 Minuten waren wesentlich ruhiger, der 1. FC Köln stand tiefer und überließ Heidenheim die Initiative. Die Gastgeber versuchten es entweder nach Standardsituationen oder aus der Distanz, wirklich gefährden konnten sie Timo Horn allerdings nicht. Gegen Ende der Partie versuchte es Heidenheim mit drei Stürmern, der effzeh verteidigte noch tiefer (bisweilen zu tief), konnte aber alle Situationen entschärfen. Vorne vergab Hector mit einem abgefälschten Flachschuss noch die beste Gelegenheit.

Der Lernprozess der Mannschaft war insbesondere in der Schlussphase zu erkennen, ein plötzlicher Zusammenbruch wie gegen Paderborn, bei dem die Mannschaft nicht mehr aktiv verteidigte, sondern nur noch reagierte, ist mittlerweile unwahrscheinlicher geworden. Sonderlich viel Esprit versprühte die Leistung über weite Strecken allerdings auch nicht, was vor dem Hintergrund des Nachholspiels am Mittwoch auch nachvollziehbar erscheint.

Dann kann der 1. FC Köln den nächsten Schritt auf dem Weg zur Rückkehr in die Bundesliga machen. Viel fehlt nicht mehr dazu, den Aufstieg in die höchste deutsche Spielklasse nach Hause zu bringen. Und auch wenn die Aufgabe in Heidenheim nicht in allzu spektakulärer Art erledigt wurde:  Viel bringt es nicht, eine Leistung in Heidenheim auf mögliche Spiele in der Bundesliga anzuwenden und den nächsten Abstieg herbei zu philosophieren.

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