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Ehrentribüne

Generationen von Legenden

Es wird legendär. Im kölschen DFB-Team geben sich die Genies die Klinke in die Hand, auf der Bank warten vier Bomber für ein Halleluja.

60 Jahre - zwei Legenden: Podolski und Schäfer / Foto: Thorsten Wagner/Bongarts/Getty Images

Die Bank

Toni Schumacher: Qualitativ steht der “Tünn” Bodo Illgner ganz sicher in nichts nach, doch Schumacher leistete sich in seinen 76 Einsätzen für die DFB-Elf eben auch einige fragwürdige Aktionen, allen voran die üble Aktion gegen Patrick Battiston. Als Torwart natürlich überragend und wichtiger Rückhalt beim EM-Titel 1980. Kann man also ganz gut mal als zweiten Keeper bringen.

Gerd Strack: Als Ergänzung zu Cullmann und Weber kommt Libero Gerd Strack mit. Der Kerpener machte zwar 261 Spiele für den effzeh, hatte aber mit dem starken Konkurrenzkampf auf seiner Position im Nationalteam zu kämpfen und machte nur zehn Länderspiele für Deutschland. Reicht uns.

Gealterte Legenden -- Schumacher und Overath / Foto: Christof Koepsel/Bongarts/Getty Images

Gealterte Legenden — Schumacher und Overath / Foto: Christof Koepsel/Bongarts/Getty Images

Georg Stollenwerk: Seine Treue zum 1. FC Köln kostete dem Allrounder wahrscheinlich den WM-Titel 1954. Stollenwerk machte 23 Spiele für Deutschland und war Anfang der 50er eine feste Größe in der Nationalmannschaft. Herberger legte ihm einen Wechsel nach Kaiserslautern nahe, Stollenwerk blieb in Köln und fuhr später auch nicht mit in die Schweiz. Als Fußballer unverzichtbar für dieses Team, alleine schon weil er auf fast allen Positionen einsetzbar war.

Herbert Zimmermann: Wie Stollenwerk war auch Zimmermann ein flexibler Spieler, der etwas Pech im DFB-Dress hatte. So gehörte er zwar zum Europameister-Team von 1980, machte aber aufgrund einer Verletzung, die er am Tag des Eröffnungsspiels erlitt, kein einziges Spiel bei der EM. Ansonsten zeigte er aber in seinen 202 Einsätzen für den effzeh und seinen 14 Spielen für die Nationalelf, dass er gerade als Linksverteidiger eine Bereicherung sein konnte. Leider war Zimbo ziemlich verletzungsanfällig, wir nehmen ihn trotzdem mit.

Jonas Hector: Der Europameister von 2016 darf natürlich auch nicht fehlen. Noch stehen zwar „nur“ 14 Länderspiele auf seinem Konto, seit einem Jahr ist Schlaubi aber einer der wichtigsten und konstantesten Spieler im Team von Joachim Löw. In Zeiten, in denen der effzeh nicht mehr zu den Top-Adressen im internationalen Fußball gehört, eine Leistung, die man kaum hoch genug einschätzen kann.

Paul Mebus: Das Pendant zu Schäfer auf der rechten Seite machte zwar nur sechs Länderspiele, durfte sich aber ebenfalls Weltmeister nennen. Mebus war bei der WM schon 34 Jahre alt und spielte keine große Rolle, war in den Anfangsjahren dieses großartigen Vereins allerdings einer der wichtigsten Spieler.

Bernd Schuster: Der blonde Engel machte zwar nur 21 Spiele für die DFB-Auswahl, das lag aber nur daran, dass er mit 24 Jahren schon aus dieser zurücktrat. Er war beim EM-Triumph 1980 als damaliger Kölner bester Spieler des Turniers. Danach spielte er für die großen Drei in Spanien – Barca, Real, Atletico. Es gibt schlechtere Backups für Overath.

Hätte wohl keine Lust für unser Team aufzulaufen: Bernd Schuster / Foto: Central Press/Getty Images)

Hätte wohl keine Lust für unser Team aufzulaufen: Bernd Schuster / Foto: Central Press/Getty Images)

Hannes Löhr: Der effzeh-Rekordtorschütze, der als 36-Jähriger noch das Double holte, spielte in der Nationalmannschaft keine so große Rolle und machte nur 20 Länderspiele, was vor allem an seinen Erkrankungen während seiner Karriere lag. Dafür war Löhr aber Stammspieler bei der WM 1970. De Nas als Joker? Kann man mal machen, für ein Tor wäre Löhr immer gut.

Helmut Rahn: Eine kleine Streitfrage. Eigentlich müsste der legendäre Siegtorschütze von 1954 ja einen Platz in der ersten Elf finden, doch Rahn wurde als Spieler von Rot-Weiß Essen und nicht für seine 29 Einsätze in Köln bekannt. Darf dann aber im Finale gerne in der 80. Minute eingewechselt werden, während Herbert Zimmermann, der ja durch die lustige Namensgleichheit auch im Kader steht, von der Bank aus kommentiert: „Aus dem Hintergrund müsste Rahn schießen…“

Klaus Allofs: Und noch mehr Torgefahr von der Bank. Allofs wurde Torschützenkönig beim EM-Triumph 1980 und machte 56 Länderspiele. Die meisten Einsätze in der Nationalelf bekam er als Spieler des effzeh und war sogar einige Zeit Kapitän des DFB-Teams. Könnte auch als Spieler-Manager Akzente setzen.

Dieter Müller: Mein Gott, da hat man tatsächlich vier Bomber auf der Bank sitzen, denn auch Dieter Müller verkörperte Torgefahr wie kaum ein Zweiter. Bestes Beispiel? Er feierte bei der EM 1976 sein Debütant für die Nationalelf und ballerte die DFB-Elf gleich als Torschützenkönig ins Finale. Ansonsten machte er aber nur 12 Spiele für Deutschland und stand immer ein wenig im Schatten seines Namensvetters. 159 Tore in 248 Bundesligaspielen für den effzeh sprechen aber auch so eine deutliche Sprache.

Klaus Fischer: Okay, ein Goalgetter geht noch. Poldi und Flocke kann man ja sowieso auch bei Bedarf ins Mittelfeld zurückziehen und stattdessen mit zwei Stürmern beginnen. Vielleicht ja auch mit Fischer, der zwar vor allem als Schalker bekannt wurde, aber neben 45 Länderspielen, bei denen er 32 Tore erzielte, auch in knapp 100 Bundesligaspielen für den effzeh auf dem Feld stand. Der Vize-Weltmeister von 1982 verpasste die EM zwei Jahre zuvor nur wegen eines Schienbeinbruchs. Außerdem ist doch Fischer neben Müller, Schuster, Zimmermann oder Schumacher auch ein so schön typischer Name, den man nur in der Nachbarschaft begrüßen kann.

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