„Alles bleibt anders“ – frei nach diesem Motto verkündete die DFL heute das Ergebnis der Vergabe für die TV-Rechte ab der Saison 2017/18. Während im Free-TV sich nur geringe Änderungen ergeben, verliert Bezahlsender „Sky“ erwartungsgemäß seine Exklusivität. In Zukunft wird auf „Eurosport“ gegen Bezahlung Fußball zu sehen sein. 4,48 Milliarden Euro nimmt die Bundesliga in den vier Jahren ein – die magische Milliarden-Marke pro Saison konnte daher geknackt werden. Eine Steigerung von rund 85 Prozent gegenüber dem aktuellen Vergabezeitraum – und ein weiteres Einnahmeplus sei mit Blick auf die internationale Vermarktung zu erwarten.
“Das Ausschreibungsergebnis ist ein wichtiger Schritt mit Blick auf die Zukunftsfähigkeit des deutschen Spitzenfußballs. Die Bundesliga hat nun beste Voraussetzungen, weiterhin zu den drei umsatzstärksten Fußball- Ligen der Welt zu gehören und damit Spitzensport auf höchstem Niveau zu präsentieren. Gleichzeitig sind die investierten Summen ein großer Vertrauensvorschuss. Dem gilt es für die Clubs in den kommenden Jahren gerecht zu werden”, sagt DFL-Geschäftsführer Christian Seifert: “Für die Zuschauer bedeutet das: Auch künftig wird in etablierten Sendefenstern deutscher Topfußball zu sehen sein – und dass sowohl bei bewährten als auch bei neuen Medienpartnern.”
Im Pay-Bereich erwarb Sky die Samstagskonferenz, die Live-Spiele der Bundesliga am Samstag und Sonntag sowie der kompletten 2. Bundesliga. Eurosport sicherte sich ein Live-Paket, in dem unter anderem Pay-Rechte für die Begegnungen der Bundesliga am Freitagabend sowie die Relegation und der Supercup enthalten sind. Die Zusammenfassungen der Samstags- und Sonntagsspiele der Bundesliga werden auch künftig bei der ARD zu sehen sein. Das ZDF kommt neben der Zweitverwertung der Samstagsspiele auch bei Live-Rechten im Free-TV u.a. für den Supercup sowie das Hinrunden- und Rückrunden-Eröffnungsspiel zum Zuge. Für die Internet-Cliprechte erhielt erstmals die Perform Group, die in Kürze ein Streaming-Angebot mit Sportinhalten startet wird, den Zuschlag, während SPORT1 ab Sonntagvormittag das Recht hat, die Bundesliga-Spiele vom Freitag und Samstag in der Zweit- beziehungsweise Drittverwertung zu zeigen.
Ebenfalls vergeben wurden die Audio-Rechte für das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland. Hier setzten sich die ARD in der Kategorie “UKW” und Amazon in der Kategorie “Web/Mobile” durch. Amazon tritt damit zum ersten Mal als Rechte-Inhaber einer großen Fußball-Liga auf. Bislang nicht vergeben wurden zwei Pakete: die Highlight- Zusammenfassungen der 2. Bundesliga im Free-TV am Freitag und Sonntag sowie ein Paket zur nachgelagerten Free-TV-Zusammenfassung am Montagabend über alle Bundesliga-Begegnungen des gerade abgelaufenen Spieltages. Über die Verwertung dieser Pakete wird zu einem späteren Zeitpunkt entschieden. Das gilt auch für die Verteilung der Erlöse, die sich auf etwa 1,4 Milliarden Euro pro Saison belaufen werden. “Der Abschluss ist eine gute Nachricht für den deutschen Profifußball. Wesentliche wirtschaftliche Grundlagen für eine weitere Positiventwicklung sind damit für die kommenden Jahre gelegt. Über die Verteilung der Erlöse wird in der kommenden Saison entschieden”, zeigt sich Ligapräsident Dr. Reinhard Rauball zufrieden mit dem Ergebnis der Vergaberunde.