Hendrik Buchheister, freier Journalist u.a. für Spiegel Online (@h_buchheister)
Hendrik Buchheister
Als der 1. FC Köln vor etwas mehr als einem Jahr abgestiegen ist, war für mich klar: Der Verein muss wieder hoch, sofort, sonst bleibt er auf ewig in der zweiten Liga hängen – und das kann ja nicht das Ziel sein.
Nun hat es mit dem Wiederaufstieg nicht geklappt, trotzdem war die vergangenen Zweitliga-Saison gelungen: Nach langer Zeit standen beim FC nicht elf Einzelkämpfer auf dem Platz, sondern ein Team. Die neu formierte Mannschaft hat sich gefunden im Laufe der Saison – und sie hat Fans und Verein wieder ein bisschen näher zusammen gebracht durch ihren Einsatz und ihre Hingabe.
Für die Qualität der Mannschaft spricht, dass sie trotz des misslungenen Saisonstarts am Ende doch beinahe noch aufgestiegen wäre. Aber wie gesagt: Eben nur beinahe. In dieser Saison muss es klappen mit dem Aufstieg. Wirklich.
Zwei Jahre in der zweiten Liga kann man als Phase interpretieren, als Zeit des Umbruchs. Wer drei Jahre am Stück im Kellergeschoss des deutschen Fußballs antritt, ist jedoch dies: etabliert im Mittelmaß. Vereine wie der VfL Bochum oder 1860 München haben dieser Erfahrung gemacht. Der FC sollte diesem Schicksal nicht folgen. Außerdem wollen Spieler wie Maroh, Halfar, Risse und auch Ujah vermutlich nicht dauerhaft in der zweiten Liga spielen. Sie wollen mit dem FC nach oben. Wenn das nicht klappt, werden sie gehen. Christian Clemens hat es vorgemacht.
Also was nun: Steigt der FC auf oder nicht? Ich glaube, er steigt auf. Der Kader ist stark genug, um in dieser zweiten Liga mindestens Dritter zu werden. Wichtig ist, dass der Saisonstart in diesem Jahr besser gelingt als zuletzt. Und dass das Umfeld ruhig bleibt, wenn der FC ausnahmsweise zwei, drei Spiele nacheinander nicht gewinnt.
Da bin ich allerdings zuversichtlich: Mein Eindruck ist, dass Fans und Medien den Umbruch mit Wohlwollen begleiten, den der 1. FC Köln seit seinem Abstieg vollzieht, und dass sie auch in Schwächephasen nicht gleich in Panik geraten. Wenn der Eindruck stimmt, dann könnten die Jahre des FC in der zweiten Liga am Ende sogar Positives bewirkt haben.
Lest auf der nächsten Seite, was Marcus Bark (u.a. sportschau.de) über die kommende Saison denkt!