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Vorspiel

Gähnend in die SAP-Provinz

Rund um den wundervollsten Verein der Welt regiert spröde Langeweile. Nun reisen Schwiegermamas Liebling und Co zum Wundertrainer. Unser Vorspiel.

Foto: Dean Mouhtaropoulos/Bongarts/Getty Images

Jetzt mal ganz ehrlich Kinder: Diese Saison ist noch nicht wirklich spannend. Ach was – ich gehe noch weiter! Der ganze effzeh ist nicht mehr spannend. An der Spitze sind Leute, die die ganze Zeit nur um Ruhe bitten, der Kaderplaner wurschtelt im Hintergrund immer wieder echt gute Deals aus und einen Fehler hat er auch noch nicht gemacht – nebenbei übernimmt er noch die Leitung beim Nachwuchs so langweilig ist ihm.

Auf der Bank sieht es fast noch schlimmer aus. Ruhe in jeder Situation, immer einen flotten, entwaffnenden Spruch auf den Lippen und dann ist er sogar in der Lage in einer Pause die Mannschaft gut umzustellen. Und in der Mannschaft? Friede, Freude, Eierkuchen, wohin man schaut. Schwiegermamas Liebling schießt am Wochenende sogar ein Tor gegen Italien und wird dem effzeh in der Sommerpause wohl eine Menge Kohlen in die Kassen spülen. Nebenbei wird Eigengewächs Gerhardt noch wichtigster Spieler in der U21-Nationalmannschaft. Da werden wir noch froh sein, dass der Deal mit Lissabon vor zwei Jahren nicht geklappt hat.

Und so schließt sich der Kreis zum Kaderplaner Jacobs wieder. Alle machen sie alles richtig, jeder versteht jeden. Vorbei die Zeiten von abgewichsten Arschlöchern und Sonnenkönigen. Wo sind die Skandale? Der Boulevard liegt derweil brach und muss schon auf wirklich hanebüchene Stories zurückgreifen, während effzeh.com fast brachliegt vor lauter Langeweile. Ausgerechnet jetzt kommt auch noch das Spiel gegen den charakterlosesten Verein der Liga. Na, Prost Mahlzeit! In diesem Sinne das herzlich gemeinte effzeh.com-Vorspiel zum Kantersieg gegen die Turn- und Sportgemeinschaft Hoffenheim 1899 e. V.

Spektakel pur

Der derzeitigen Lage und dem Bild des Gegners angepasst, verhielt sich auch das letzte Aufeinandertreffen in der Hinrunde. Ein biederes 0.0. Dabei hatten wir doch so viel mehr erwartet, denn in der Saison 14-15 waren die Duelle der beiden Mannschaften vor allem von einem gekennzeichnet: Offensive pur bei völliger Vernachlässigung der Defensive. Hüben wie Drüben. Insgesamt zwölf Tore und beide Male ging der effzeh als völlig verdienter Sieger vom Platz. Das waren noch Zeiten.

Ein Hoffnungsschimmer am Horizont ist aber durchaus sichtbar und er kommt daher in Form des neuen „Wundertrainers“ der TSG zu Hoppenheim. Mäzen Hopp löst langsam aber sicher seine Versprechen ein, die er bei Start seiner umfassenden Investitionen tätigte. Denn über Kurz oder Lang sollen die Säulen des Vereins aus selbst herangezogenen Leuten bestehen. Dass dies schlussendlich mit Julian Nagelsmann der jüngste Trainer der Bundesligageschichte sein wird, hatte Hopp damals wohl auch nicht gedacht. Nun gut. Der Junge macht seine Rolle – von Außen betrachtet – leider gut und spielt vor allem Offensivfußball. Da reibt man sich als geneigter effzeh-Fan die Hände, schließlich kam man bisher fast ausschließlich durch Kontertore zu sehenswerten Aktionen.

Und sonst so?

Was soll man sagen? 17:30 Uhr an einem Sonntagabend in die SAP’sche Provinz…da braucht man schon Durchhaltevermögen. Aber ich verwette ein Bier zum Spiel gegen die Pillen in der Woche drauf, dass man hauptsächlich kölsche Gesänge durch das weite Rund schallen hören wird. Denn bei aller Langweile und Konstanz die unser heißgeliebter effzeh derzeit so ausstrahlen mag: Wir haben immer noch mehr Charakter als die. In diesem Sinne,

COME ON EFFZEEEEEHHHH!!!!

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