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Für ‘ne Moment: Podolski & der Anfang vom Ende

Die effzeh-Geschichte ist reich an Triumphen, Tiefschlägen und amüsanten Anekdoten. „Für ’ne Moment“ ruft besondere Ereignisse wieder in Erinnerung. Diesmal: Ein Hallenkick mit schweren Folgen.

Foto: PATRIK STOLLARZ/AFP/Getty Images

Die effzeh-Geschichte ist reich an Triumphen, Tiefschlägen und amüsanten Anekdoten. „Für ’ne Moment“ ruft besondere Ereignisse wieder in Erinnerung. Diesmal: Ein Hallenkick mit schweren Folgen.

Noch nit lans Schmitzbackes – diese kölsche Redensart bedeutet so viel wie „noch nicht über den Berg sein“ und stammt aus den Zeiten, als gewöhnliche Kriminelle noch die Severinstraße herunter durch die Vringspooz aus der Stadt getrieben wurden. Dass der effzeh auch mit einer starken Hinrunde nicht immer an Schmitzbackes vorbei war, wurde in der Saison 2011/12 deutlich. 21 Punkte holten die „Geißböcke“, angetrieben von einem überragenden Lukas Podolski (14 Buden bis Weihnachten), und ließen den ganz schwachen Start unter dem neuen Coach Stale Solbakken nahezu vergessen.

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Doch die zarten Träume von Europa zerplatzten im Rückblick bereits zum Jahreswechsel: Eben jener Podolski zockte mit seinen Kumpels in der Halle und zog sich dabei eine schwere Sprunggelenksverletzung zu. Der „Knöchel des Rheinlands“ war schon zum Trainingsauftakt dick bandagiert, an eine Teilnahme an den zahlreichen Übungseinheiten war für den formstarken Nationalspieler nicht zu denken. Köln kannte nur zwei Themen: Wann ist Podolski wieder fit? Und bleibt der „kölsche Jung“ dem Klub erhalten? Unter diesem Eindruck startete der effzeh in die Rückrunde – Podolski war rechtzeitig zum Auswärtsspiel in Wolfsburg genesen. Zum Sieg reichte es nicht, die Solbakken-Elf unterlag mit 0:1.

Podolski schwächelt, der effzeh stürzt ab

Foto: Lars Baron/Bongarts/Getty Images

Eine Woche später dann der GAU: Zwar traf Podolski gegen Schalke zur zwischenzeitlichen Führung, doch der effzeh ging mit 1:4 baden und verlor seinen effektivsten Leistungsträger. Die Diagnose: Teilanriss des Haltebands im linken Fuß – die alte Verletzung, die sich der Nationalspieler im Winter beim Hallenkick mit Freunden zugezogen hatte, war wieder aufgebrochen. Für vier Wochen fiel der treffsicherste Stürmer der „Geißböcke“ aus, den schleichende Abwärtstrend musste er sich von der Tribüne aus anschauen. Es sollte der Anfang vom Ende sein: Eine zerstrittene Mannschaft, ein zerstrittene sportliche Führung, ein zerstrittener Verein. Der effzeh taumelte abermals Richtung Abgrund und keiner wehrte sich richtig dagegen.

Auch für Podolski war es ein verkorkstes Halbjahr: Der Knöchelverletzung folgte ein unberechtiger Platzverweis im Heimspiel gegen Hertha BSC, das DFB-Sportgericht sperrte den Ausnahmekönner dennoch für ein Spiel. Im wichtigen Duell in Hannover fehlte Podolski somit nicht ganz unfreiwillig, wie sich nachher erzählt wurde. Er hätte wohl auch bei der 1:6-Klatsche gegen Dortmund aussetzen können… Letztlich gelangen dem Linksfuß nur noch vier Tore in der Rückrunde – ein Grund unter ganz, ganz vielen, weshalb für den effzeh zum Saisonende abermals der Gang in die 2. Bundesliga auf dem Programm stand. Podolski wechselte derweil zum FC Arsenal nach London, seine zweite Ära endete somit ähnlich wie die erste. Abstieg und Abgang, nur diesmal, ganz im Marx’schen Sinne, nicht als Tragödie, sondern als Farce.

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