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Analyse

5:3 gegen Mainz: 1. FC Köln beendet Vorbereitung mit Erfolgserlebnis

Fünf Wochen Vorbereitung sind passé – und der 1. FC Köln präsentiert sich gewappnet für den Start gegen Bochum. Wir analysieren den Test gegen Mainz und den Stand des Teams.

© effzeh.com

In der Viererkette sind die Positionen bis auf der rechten Seite (Marcel Risse dürfte dort Schmitz und Bader ersetzen) fix verteilt. Neben Kapitän Jonas Hector hat sich das spielstärkste Innenverteidiger-Pärchen bestehend aus Czichos und Meré durchgesetzt. Davor spielt Özcan in seiner Rolle als Sechser, der gegen Mainz zwar viele gute Aktionen hatte, in einer für ihn als 20-Jährigen aber leider noch typischen Aktion vor dem 1:1 durch Brosinski den Ball verlor, sodass ein Freistoß für Mainz entstand. Vor ihm spielten mit Schaub und Drexler die kreativen Fixpunkte des effzeh, die beide überzeugen konnten – Schaub eher als Kombinations- und Umschaltspieler (guter Pass auf Clemens vor dem 3:1), Drexler als Dribbler mit Gefühl für den richtigen Raum.

Wenn es funktioniert, sieht es gut aus beim 1. FC Köln

Das offensive Trio bestehend aus Guirassy, Clemens und Cordoba konnte ebenfalls Selbstvertrauen tanken: Während der Franzose in seiner Rolle als inverser Flügelspieler durch seine körperliche Präsenz den Gegner oft in komplizierte Situationen brachte und per Freistoß traf, scheint Clemens mit Anfangs Kombinationsfußball gut klarzukommen. Spätestens Laufweg und Abschluss beim 3:1 waren für den Trainer überzeugende Argumente, ihn auch im ersten Spiel einzusetzen. Ein enges Rennen dürften sich auch Jhon Cordoba und Simon Terodde liefern, die beide jeweils an einem Tor beteiligt waren. Cordoba leitete das 3:1 durch eine gute Bewegung selbst ein, bevor er den fälligen Foulelfmeter verwandelte. Terodde machte als Wandspieler vor Hauptmanns 4:3 den Ball fest.

>>>Situation von Matthias Lehmann: Auch ohne Binde ein wichtiges Element

Insbesondere im Spiel mit Ball ist zu erkennen, dass der effzeh viel mehr Wert auf Kontrolle und sauberen Spielaufbau legt, als dass in den vergangenen Jahren der Fall war. Gegen Mainz war zu beobachten, dass die intensive Arbeit im Training Früchte trägt: Unter der Woche trainierte Anfang in verschiedenen mannschaftlichen Konstellationen das Aufbauspiel von hinten heraus bis in die Angriffszone. Gerade den Torhütern und den beiden Innenverteidigern kommt dabei eine interessante, aber auch schwierige Rolle zu: Unter teilweise hohem Gegnerdruck müssen sie in Ruhe und mit Fokus auf Flachpässen versuchen, den Ball ins Mittelfeld oder zu den Außenverteidigern zu bringen.

https://twitter.com/fckoeln/status/1023146044836655104

Die Fortschritte sind definitiv erkennbar – auch gegen Bochum?

Gerade für Stammkeeper Timo Horn, bisweilen mit Schwächen mit Ball am Fuß, ist das eine Umstellung: Anfang fordert, dass er das Spiel zwar auch mit langen Bällen eröffnet, das Spielgerät aber auch nicht wild herausprügelt. Horn soll zielgerichtet die Spieler in höheren Räumen finden, die den Ball dann festmachen oder mit einem Kontakt zum Mitspieler weiterleiten sollen. Das erfordert ein hohes Maß an Ballkontrolle und Passgenauigkeit und genau diese beiden Aspekte sind es, die beim Zuschauer dann dafür sorgen, dass man von “ansehnlichem Fußball” spricht. Gegen den Ball waren aus Sicht des 1. FC Köln wieder Mannorientierungen zu erkennen, mit denen die Aufbauspieler des Gegners unter Druck gesetzt wurden – Mainz hatte mit dieser Form insbesondere im ersten Durchgang Probleme, bevor sie in der zweiten Halbzeit davon profitierten, dass der effzeh ein wenig nachließ und selbst eine höhere Zahl an Ballverlusten aufwies.

Was steht nun als Fazit unter der Vorbereitung des effzeh? Nach der zwischenzeitlichen Überforderung in psychischer und physischer Hinsicht ist die Mannschaft von Markus Anfang mittlerweile in der Lage, über längere Strecken dessen Spielidee (sichere Ballzirkulation, Mannorientierungen, flacher Aufbau) umzusetzen. Über zwei komplette Halbzeiten hat es in den Testspielen bisher noch nicht funktioniert, aber dafür ist der Input auch zu groß – der VfL Bochum wird aber auf eine Mannschaft treffen, die weiß, was zu tun ist und wie sie eine andere Mannschaft schlagen kann. Im Vergleich zur Vorsaison ist das doch schon einmal ein Fortschritt.

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