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Vorspiel

Vor der Partie in Kiel: Das Sportliche in den Vordergrund rücken

Nach der Niederlage gegen Duisburg und einer turbulenten Mitgliederversammlung geht es für den 1. FC Köln am Samstag in Kiel wieder um Punkte.

Es steht wieder ein sportliches Thema auf der Agenda beim 1. FC Köln, nachdem die vergangenen Tage deutlich davon dominiert worden waren, dass auf der Mitgliederversammlung gelebte Vereinsdemokratie in all seinen positiven wie negativen Ausmaßen zu bewundern war. Generell liegt hinter dem effzeh eine eher unruhige Zeit: Das letzte Spiel in der 2. Bundesliga verlor man zuhause gegen den MSV Duisburg mit 1:2, danach folgten die bereits angesprochene Mitgliederversammlung und kurz darauf die Nachrichten über die langfristigen Verletzung von drei Spielern des Kaders.

Markus Anfang dürfte dies alles zur Kenntnis genommen haben, gleichermaßen aber auch seiner täglichen Arbeit nachgekommen sein: diese liegt auf dem Trainingsplatz und in der Vorbereitung der Mannschaft auf die kommende Aufgabe. Von daher ist es auch wenig überraschend, dass vom Fußballlehrer kein flammendes Plädoyer für die eine oder andere Position aus der Mitgliedschaft gehalten wird, denn seine Kernaufgabe liegt im operativen, täglichen Geschäft. Für die verbalen Leuchtraketen ist in jüngerer Vergangenheit ja sowieso eher Armin Veh verantwortlich: Der Geschäftsführer Sport verkündete am Mittwoch im Pressegespräch, dass es ihm momentan zu wenig um Fußball beim 1. FC Köln ginge und er die Einigkeit im Verein vermisse.

Der Kölner Kontrast: Hohe Erwartungshaltung und Entwicklungsprozess

Seine Worte mögen ja durchaus Verständnis hervorrufen, allerdings sollte er auch verstehen, dass die Nachwirkungen der vergangenen Saison, die Veränderungen im sportlichen Führungsbereich sowie die tiefen Gräben zwischen Vorstand und Fanbasis nicht unbedingt dafür sorgen, dass man sich jedes Wochenende nur auf die 90 Minuten Fußball freuen kann. Denn die Faszination der Fans für diesen Sport speist sich aus noch viel mehr Aspekten als nur einem konsequenten Angriffspressing oder einer dominant auftretenden Mannschaft. Vereinspolitische Themen und Gedanken über die Ausrichtung des gesamten Fußballsports haben vollends ihre Berechtigung.

Zeitgleich ist es aber genauso folgerichtig, dass sich Markus Anfang in seinen Äußerungen auf das bezieht, was Woche für Woche für einen Zeitraum von etwa 90 Minuten auf dem Platz geschieht. Dass sich Fußball am Ende sowieso immer auf das reduziert, was im Elf gegen Elf auf dem Feld passiert, ist ja irgendwo auch faszinierend – und sicherlich auch ein bestimmender Faktor in allen Diskussionen rund um den 1. FC Köln.

Wir nehmen die Favoritenrolle in der zweiten Liga an und wollen das auch. Aber wir werden nicht jeden Gegner aus dem Stadion schießen. Auf unserem Weg wird es Höhen und Tiefen geben.

Diese sind aus sportlicher Sicht in den letzten Tagen auch etwas intensiver geführt worden, weil der effzeh eben trotz der hohen Erwartungshaltung sein zweites Saisonspiel verloren hatte. Die bisweilen fehlende Beständigkeit der Mannschaft in einem Spiel und auch über ein Spiel hinaus ist etwas, das Markus Anfang völlig zurecht auf der Pressekonferenz bemängelte – er wiederholte an dieser Stelle auch wieder, dass sich seine Mannschaft immer noch in einem Entwicklungsprozess befinde. In diesem Prozess seien Rückschläge dann eben mehr oder weniger zu erwarten und man könne einzig und allein aufgrund der Historie des Klubs und dessen Wucht nicht davon ausgehen, dass man sofort wieder in die Bundesliga aufsteigen würde, ergänzte Anfang.

Favoritenrolle und Offensivspiel: Anfangs ständige Begleiter

Gleichermaßen sei man aber durchaus bereit, die Favoritenrolle anzunehmen – das muss der 1. FC Köln wahrscheinlich auch im Spiel gegen Holstein Kiel. Das Aufeinandertreffen zwischen den “Störchen” und den “Geißböcken” ist für mehrere Akteure im Kölner Lager etwas Besonderes: Coach Anfang und sein Adjutant Tom Cichon waren genauso in Kiel aktiv wie Czichos und Drexler. In der Vorbereitung und Durchführung der Partie selbst sollte das allerdings, wie bei Profis üblich, keine große Rolle spielen. In Kiel ist man sich der aktiveren Herangehensweise der Kölner durchaus bewusst – “Sie werden nicht warten, bis sie in Kontersituationen kommen, sondern wollen aktiv sein. Das kann uns in die Karten spielen”, bekannte der Kieler Trainer Tim Walter.

Auf der nächsten Seite: die Kölner Vorbereitung auf das Kiel-Spiel.

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