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Analyse

Saison der U19 des 1. FC Köln: Talente, Tränen und doch noch ein Titel!

Hinter der U19 des 1. FC Köln liegt eine aufregende Saison – der Titelgewinn im Pokal tröstet nach dem knappen Verpassen der Endrunde um die deutsche Meisterschaft. Unser Rückblick auf die Saison der jungen Geißböcke.

COLOGNE, GERMANY - DECEMBER 16: FC Koeln Manager / Head Coach, Stefan Ruthenbeck looks on prior to the Bundesliga match between 1. FC Koeln and VfL Wolfsburg at RheinEnergieStadion on December 16, 2017 in Cologne, Germany. (Photo by Dean Mouhtaropoulos/Bongarts/Getty Images)
Foto: Dean Mouhtaropoulos/Bongarts/Getty Images

Der Sturm

Sebastian Müller kam in seinen 21 Einsätzen auf 12 Tore und wurde damit zweitbester Torschütze der U19. Als oft auch auf der rechten Mittelfeldseite eingesetzter Spieler nahm Müller in mehreren Begegnungen die Rolle des zentralen Stoßstürmers ein, die er mit gutem Tempo und ausgeprägtem Torriecher ausfüllte.

Ab der Rückrunde stieß  U17-Nationalspieler Tim Lemperle von der U17 des FC zum Team und fügte seinen elf Toren für die U17 ein weiteres für die U19 hinzu. Auf dem rechten Flügel bereitete er mit seinen Tempoläufen und gekonnten Dribblings zahlreiche Torchancen vor und schaffte den Sprung zur höheren Altersklasse ohne größere Probleme.

Auf der linken offensiven Außenposition sorgte der mazedonische A-Nationalspieler Darko Churlinov in seinen 23 Einsätzen mit 18 Toren und vier Assists für sehr viel Torgefahr und war oft auch von zwei Gegenspielern nicht zu stoppen. Sein etwas unorthodoxer Laufstil erinnert bisweilen an Matthias Scherz, er besitzt gutes Tempo, eine enge Ballführung und vor allem einen ausgesprochen sicheren Torabschluss sowohl im Strafraum als auch aus der Distanz.

Oliver Issa Schmitt (16 Einsätze) wurde – wie in den Spielzeiten zuvor –  auch in dieser Saison von Verletzungen heimgesucht und konnte dadurch sein großes Potential, das er als treffsicherer Stoßstürmer in der U15 und der U17 angedeutet hatte, nur zu zwei Saisontoren nutzen.

Der bosnische U17-Nationalspieler Elmin Heric (22 Einsätze) konnte als beidfüßiger Stoßstürmer die Torquote, die er im Vorjahr in der U17 erzielt hatte (26 Einsätze/12 Tore), in seinem ersten A-Junioren-Jahr noch nicht bestätigen und kam auf einen Saisontreffer.

Der Ausblick

Torhüter Vincent Müller wird den FC verlassen, mit Daniel Adamczyk und Vincent Friedsam stehen zwei U17-Nationalspieler als Ersatz bereit. Dominik Becker zieht es an die Weser zur U23 von Werder Bremen, Henri Carlo Matter schließt sich der U19 von Schalke 04 an. Philipp Höffler wird in der nächsten Saison voraussichtlich Teil der U21 des FC sein, mit Oubella und Voloder steht das starke Innenverteidigerpaar der aktuellen U19 Trainer Stefan Ruthenbeck auch in der neuen Saison zur Verfügung. Auch Noah Katterbach könnte noch ein Jahr bei den A-Junioren spielen; nur ist bei ihm fraglich, ob er nicht schon zur U21 oder gar zu den Profis hochgezogen wird. Aus der U17 des FC würden Dennis Dahmen, Meiko Sponsel, der türkische U17-Nationalspieler Yusuf Örnek und der marokkanische U17-Auswahlspieler Bilal-Badr Ksiouar als Ersatz bereitstehen.

U19-Trainer Ruthenbeck beobachtet das Spiel | Foto: effzeh.com

Luca Schlax wird in die U21 des FC aufrücken, während der mit einem Profivertrag bis 2022 ausgestattete Tomas Ostrak vor einer Ausleihe – möglicherweise zu Erzgebirge Aue – stehen könnte. Während die Zukunft von Anil Aydin noch ungeklärt ist, wird Can Bozdogan ein weiteres Jahr der U19 des FC angehören. U17-Nationalspieler Sebastian Papalia wird für das defensive zentrale Mittelfeld der U19 zur Verfügung stehen, Finn Lanser, Joshua Schwirten, Jonas Berg  und Meiko Sponsel  als weitere Mittelfeldspieler kommen dazu.

Ausbildung wichtiger als Ergebnisse

Im Sturm ist die Zukunft von Darko Churlinov noch ungeklärt, Oliver Issa Schmitt wird zukünftig in der U21 des FC spielen, die enorm schnellen U17-Nationalstürmer Marvin Obuz und Jan Thielmann zusammen mit Tim Lemperle und Sebastian Müller für eine stark zu beachtende Offensivabteilung der U19 sorgen. Hinzu kommt voraussichtlich noch Jacob Anton Jansen, der mit 18 Saisontoren beste Torschütze der U17.

Man kann wohl damit rechnen, dass Ruthenbecks Team auch in der nächsten Saison ein gehöriges Wort im Kampf um die Spitzenpositionen der A-Junioren Bundesliga West mitreden werden. Die Talente sind da, doch der Übergang von der U19 in den Erwachsenenbereich muss besser gelingen als bisher, dazu braucht es eine hochqualifizierte fachliche Begleitung, ein intensives Fördern und Fordern – und ein wenig mehr Mut seitens der Verantwortlichen. Auch die alleinige Fokussierung auf die Ergebnisse sollte nicht stattfinden, weil die Ausbildung der Spieler im Zentrum steht. 

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