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Nachspiel

FC-Frauen: Nullnummer im Nachholspiel

Die FC-Frauen bleiben weiter torlos. Und so bringt auch der Punkt im Nachholspiel keine Ruhe im Abstiegskampf.

(Foto: Matthias Kern/Getty Images for DFB)

Gegen den abgeschlagenen Tabellenletzten muss es doch endlich einmal passieren! Das erste Bundesligator seit über 720 Minuten, seit dem 6. Spieltag. Im Pokal hat es doch im November auch geklappt: ein knappes 2:1 sprang damals für die FC-Frauen heraus (Torschützinnen damals: Alena Bienz und Myrthe Moorrees). Doch: nichts da. Auch im Nachholspiel in Potsdam stand die Null auf beiden Seiten, die inzwischen bedenkliche Torflaute der FC-Frauen hält an. Immerhin war man in diesem Spiel einem Torerfolg doch ein gutes Stück näher als zuletzt. Doch der Reihe nach:

Der Spielfilm

Über die erste Halbzeit kann man eigentlich den Mantel des Schweigens legen. Beiden Mannschaften wollten erst einmal nicht in Rückstand geraten – Potsdam versuchte das, was Tabellenletzte meist versuchen: eng gestaffelt stehen, die Reihen schließen, erst einmal auf Stabilität setzen und vorne vielleicht einmal einen Standard oder einen Fernschuss verwerten. In der 36. und 38. Minute hätte Potsdam damit beinahe sogar Erfolg gehabt, als ein Abschluss von Adrijana Mori FC-Keeperin Manu Klett zu einer Parade zwang und eine Ecke im Anschluss sich knapp am langen Pfosten vorbei drehte. Und der FC? Außer einem zu weit nach rechts gezielten Fernschuss Manjou Wildes (25.) bestand die größte Chance lediglich in einer abgerutschten Flanke von Selina Cerci (4.), die unfreiwillig zum gefährlichen Torschuss wurde – allerdings konnte Potsdam gerade noch klären. Auch Cerci blieb also bei ihrem ersten Startelfeinsatz der Saison der Torerfolg gegen ihre alten Kameradinnen verwehrt.

Die zweite Halbzeit begann ähnlich schleppend, jedoch schien der Matchplan von FC-Trainer Sascha Glass es vorzusehen, dass man ab etwa der 60. Minute mutiger nach vorne spielen wollte, um den so wichtigen Sieg in diesem Nachholspiel zu erzwingen. Mandy Islacker versucht es in der 65. Minute nach Flanke von Genessee Puntigam aus zentraler Position, doch der Ball ging weit am Tor vorbei. Die beste Chance des Spiels bis dahin hatte man dann zehn Minuten später nach einer Ecke, als der Ball eher zufällig in Richtung Torlinie der Brandenburgerinnen kam, jedoch gerade noch geklärt werden konnte. Nur eine Minute später hätte Mandy Islacker dann endgültig zur Matchwinnerin werden können, als sie eine Flanke von Ally Gudorf – die sich zuvor stark auf der rechten Seite durchgesetzt hatte – eigentlich nur auf einen leeren Bereich des Tores hätte bringen müssen. Aber sie drückte den Ball zu nah an Keeperin Anna Wellmann, so dass diese noch eingreifen konnte. Die Torkrise des FC ist auch Islackers persönliche Krise.

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Zum Abschluss des Spiels hatte der FC dann zwar noch einige Halbchancen, doch gegen Ende hätte fast das Schlusslicht aus Potsdam die bittere Pointe gesetzt, Klett parierte jedoch erneut stark gegen Wibke Meister (88.).

Was vom Spiel bleibt

Viel spielerisches Verbesserungspotential. Einige Umschaltsituationen wurden entweder durch schlampige Pässe oder unsaubere Ballannahmen verschludert. Immerhin war es aber ein Lichtblick, dass Cerci nach ihrem Kreuzbandriss und siebenmonatiger Verletzungspause wieder eine Kandidatin für die Startelf war und sogar durchspielen konnte. Hoffentlich kam diese Maximalbelastung nicht zu früh für sie, denn die Jungnationalspielerin deutete an, wie viel sie der Mannschaft offensiv geben kann und dass sie auch einmal durch Einzelaktionen gefährliche Situationen heraufbeschwören kann. Auch der Schachzug, Ally Gudorf auf die offensive Außenposition zu stellen, ging im Schlussdrittel auf. Insgesamt war man einem Torerfolg daher deutlich näher als zuletzt, was man nun gegen Bremen auch einmal in ein Erfolgserlebnis ummünzen sollte.

Ally Gudorf übrrzeugte mit offensiven Aktionen (Foto von Christof Koepsel/Getty Images for DFB)

Wie es nun weitergeht

Die Mannschaft bleibt bis Donnerstag geschlossen in Potsdam und kann so noch einmal etwas Geschlossenheit dazugewinnen. Trainer Glass kündigte auch an, nicht nur trainieren zu wollen, sondern auch ein Teamevent veranstalten zu wollen. Da der FC durch das Nachholspiel im Osten der Republik nun drei Spiele in sechs Tagen zu absolvieren hat, steht aber auch Regeneration auf dem Programm. Von Brandenburg aus fährt man dann schließlich gen Bremen, wo gegen die Werder-Damen bereits am Freitag das nächste direkte Duell um den Klassenerhalt ansteht (19:15 Uhr, live Free-TV auf Eurosport).

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