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“Euphorie ist immer da”: 1. FC Köln setzt auf Aufbruchstimmung dank Steffen Baumgart

Mit Steffen Baumgart will der 1. FC Köln den Blick wieder nach oben richten. Der neue Trainer verspricht bei seinem ersten offiziellen Auftritt als Coach der “Geißböcke” eine offensive Spielweise und versprüht vor den anstehenden Aufgaben viel Optimismus.

1. FC Koeln Pressekonferenz 01.07.2021 Steffen Baumgart Trainer 1. FC Koeln Pressekonferenz 1. FC Koeln Geissbockheim, 01.07.2021 *** 1 FC Koeln Press Conference 01 07 2021 Steffen Baumgart Coach 1 FC Koeln Press Conference 1 FC Koeln Geissbockheim, 01 07 2021 Copyright: xBEAUTIFULxSPORTS/Wunderlx
Foto: imago images / Beautiful Sports

Steffen Baumgart gilt als jemand, der nicht um den heißen Brei herumredet. So war es auch kaum verwunderlich, dass es bei seiner Vorstellung beim 1. FC Köln nicht allzu lange dauerte, bis der neue starke Mann bei den “Geißböcken” Klartext sprach. “Köln ist besonders. Hier knallt es an allen Ecken und Kanten”, betonte der 49-Jährige, vom SC Paderborn zum rheinischen Traditionsverein gewechselt, in Anbetracht des emotionalen Umfelds des Bundesligisten, der über den Umweg der Relegation den Abstieg gerade noch vermieden hatte.

Auch in der anstehenden Saison den bitteren Gang in die 2. Bundesliga vermeiden – das ist die Mindestvorgabe, die Steffen Baumgart und der 1. FC Köln teilen. Dass in dem ehrgeizigen Ex-Profi allerdings größere Ambitionen schlummern, ist kein großes Geheimnis. “Wir reden immer über den Klassenerhalt. Wer mich kennt, weiß, dass ich mehr möchte”, betonte der gebürtige Rostocker, der zuletzt vier ereignisreiche Jahren beim SC Paderborn an der Seitenlinie stand. Die Möglichkeiten für mehr sieht Baumgart in Köln: “Der Reiz ist nicht, etwas Neues zu machen, sondern, etwas zu entwickeln. Wir haben junge, gute Spieler, es steckt viel Potenzial in der Mannschaft, die ich weiterentwickeln möchte.”

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Baumgart: “Wir wollen für schönen Fußball stehen”

Weiterentwicklung: Das war eines der Argumente, weshalb die “Geißböcke” für die anstehenden Aufgaben um Baumgart buhlten. Der kantige Coach, selten um einen knackigen Spruch verlegen, soll dem strauchelnden Club wieder auf die Beine helfen – und dann die Geschicke in die richtige Richtung lenken. “Steffen kann mit seiner klaren Art Spieler individuell entwickeln und damit auch die gesamte Mannschaft. Das wird uns helfen, erfolgreich zu sein. Die Art von Steffen ist genau das, was uns in dieser Saison weiterbringen kann”, betonte Kölns Interimssportchef Jörg Jakobs bei der Vorstellung. Laut, aktiv, fordernd: Der Coachingstil des 49-Jährigen soll den FC in der Bundesliga ebenso etablieren wie die offensive Spielweise Baumgarts, die sich schon in Paderborn zeigte.

 

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“Ich habe eine gewisse Art, Fußball zu spielen. Das wird nicht von heute auf morgen gehen, das müssen wir uns gemeinsam erarbeiten. Ich sage nicht: Es wird funktionieren. Sondern: Wir werden alles versuchen”, erklärte der neue Kölner Trainer zum Start in die neue Saison und macht den FC-Fans Hoffnung auf spektakuläre Auftritte ihrer Mannschaft: “Wir wollen offensiven Fußball spielen. Wer die Stimmung im Stadion sieht, da wäre es schön, den Tor-Song das eine oder andere mal zu hören, auch wenn hier hinten mal eins mehr kriegen”, weiß Baumgart um die sportliche Sehnsucht in der Domstadt nach besseren Zeiten: “Die Stimmung hier hat es verdient, den entsprechenden Fußball zu sehen. Wir wollen mehr darüber reden, zu gewinnen als zu verlieren. Wir wollen für schönen Fußball stehen.”

FC will auf die eigenen Talente setzen

Worte, die in Köln gut ankommen. Worte, die nicht nur Erwartungshaltung schüren, sondern rund um dem Club auch eine Aufbruchstimmung erzeugen. “Dazu brauchen wir gute Ergebnisse und guten Fußball. Ich habe viele Menschen kennengelernt, die FC-Mitglieder sind seit Ewigkeiten. Und das nicht hier in Köln, sondern in Paderborn und Berlin. Da merkt man, wie groß der Verein ist”, schilderte Baumgart und sieht das als Verpflichtung für seine Arbeit an seiner neuen Wirkungsstätte: “Das müssen wir mittragen. Da würde es mir schwerfallen, den Bus hinten zu parken. Die Ränge hier sind immer voll. Eine Euphorie muss man hier nicht entfachen, die ist immer da”, so der ehemalige Bundesliga-Profi: “Der FC ist ein Verein, der viel von dem bringt, was ich mir vorstelle. Hier ist alles etwas größer, der Verein hat eine riesige Tradition.”

“Wir haben hier einen sehr guten Nachwuchs, den müssen wir fördern. Bevor wir woanders hingucken, schauen wir auf uns. Das war mein expliziter Wunsch.”

Um wieder an alte glorreiche Zeiten anzuknüpfen, wollen die “Geißböcke” vor allem auf ihren eigenen Nachwuchs setzen. Talente wie die Juniorennationalspieler Tim Lemperle, Marvin Obuz oder Jens Castrop sollen behutsam an die Profimannschaft herangeführt werden, um auch bald in der Bundesliga für Furore sorgen zu können. “Wir haben hier einen sehr guten Nachwuchs, den müssen wir fördern. Bevor wir woanders hingucken, schauen wir auf uns. Das war mein expliziter Wunsch”, gibt Baumgart die Marschroute klar vor – und macht dem Kölner Nachwuchs ein Angebot, das sie kaum ablehnen können: „Sie haben die Chance, sich anzubieten. Ob sie spielen werden, ist eine andere Geschichte. Alleine mittrainieren zu können, ist schon der erste Schritt. Die Jungs müssen den Anschluss nach oben finden.”

Baumgart lebt Leidenschaft und Emotionen vor

Den Anschluss nach oben zu finden: Das ist auch das Ziel, das die “Geißböcke” zukünftig verfolgen, auch wenn es nun erst einmal um den Klassenerhalt geht. Eines lebt Steffen Baumgart aber bereits nach wenigen Stunden beim 1. FC Köln vor: Leidenschaft und Emotionen. Es knallt in der Millionenmetropole am Rhein eben an allen Ecken und Enden. Und wenn es nach dem neuen Kölner Coach geht, dann soll möglichst bald auch wieder der FC-Torsong im Müngersdorfer Stadion laufen – und die leidenschaftlichen Fans des Traditionsvereins sind mittendrin: “Der Sport lebt von Emotionen. Wir brauchen nicht darüber reden, was ein volles Stadion ausmachen kann. Wer dabei sein kann, freut sich darauf. Und ich genieße das richtig. Ich freue mich riesig, dass wir wieder die Chance bekommen, vor Fans zu spielen.”

Dieser Artikel ist zuerst auf bundesliga.de erschienen.

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