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Stadion

Eins kann uns keiner nehmen

Werder Bremen kommt nach Köln – und bringt Erinnerungen an die selige Ära von Thomas Schaaf mit. Doch die Hanseaten sind im Müngersdorfer Stadion der absolute Lieblingsgegner.

Foto: Dirk Unschuld
Foto: Dirk Unschuld

Foto: Dirk Unschuld

Bremen in Köln? Das war für den effzeh (mit kleinen Ausnahmen) immer eine nette Geschichte. Werder ist so etwa der Lieblingsgegner der „Geißböcke“ im heimischen Müngersdorfer Stadion. 27 Siegen des glorreichen 1. FC Köln stehen nur sieben Niederlagen gegenüber, zwölfmal trennten sich beide Teams unentschieden. Die Statistik sprich also vor dem Duell am Samstag schon einmal ganz klar für das Heimteam.

Dennoch: Werder ist unter Skripnik ein richtig gefährlicher Gegner geworden, der wieder an alte Schaaf-Zeiten erinnert. Offensiv hui, defensiv pfui. Da wir zumeist andersherum agieren, könnte es am Samstag einen interessanten Schlagabtausch geben. Ob das Pendel in die eine oder andere Richtung ausschlägt, ist noch nicht sicher. Eins kann uns keiner nehmen: Ein Klassiker der „Geier Sturzflug“ wird sicherlich Samstag in Müngersdorf gesungen!

Ausgangslage

Vier Punkte aus den letzten beiden Partien – der effzeh hat nach dem bitteren Pokalaus in Freiburg die Zeichen der Zeit erkannt und im Abstiegskampf einen großen Schritt nach vorne gemacht. Den ebenso verdienten wie überraschenden Zähler aus dem Duell bei Borussia Dortmund kann die Elf von Peter Stöger nun vergolden. Ein Sieg im Heimspiel gegen Bremen – und der Klassenerhalt rückt dank 32 Punkten ein gehöriges Stückchen näher.

Den hat Werder Bremen (33 Zähler, Rang neun) so gut wie sicher: Unter Viktor Skripnik spielen die Hanseaten nicht nur deutlich besser Fußball als noch in der Ära Dutt, sie punkten auch häufiger. Insbesondere der eingeschlagene Jugendkurs des Ukrainers hat sich bewährt, auch wenn es vorige Woche gegen die übermächtigen Bayern ordentlich auf die Kauleiste gab. Dennoch: Bremen ist die viertbeste Rückrundenmannschaft und kommt mit einer breiten Brust ins Müngersdorfer Stadion.

© effzeh.com

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Personal

Beim effzeh alles beim Alten, so könnte der Tenor in dieser Rubrik lauten. Wäre da nicht Kevin Wimmer: Der von Tottenham heiß umworbene Innenverteidiger kehrt nach abgesessener Rotsperre in den Kader zurück. Ob der Österreicher statt Mergim Mavraj, der in Dortmund durchaus überzeugte, ins Abwehrzentrum neben Dominic Maroh rückt, ist noch unklar. Es könnte durchaus sein, dass die „Geißböcke“ unverändert auflaufen.

Bei den Gästen kehrt die wichtigste Offensivoption zurück ins Team: Franco di Santo, der bereits zwölf Tore in dieser Saison erzielte, hat seine Gelbsperre hinter sich gebracht und dürfte im Werder-Angriff gesetzt sein. Ansonsten werden aufseiten der Hanseaten personell keine große Änderungen erwartet. Taktisch könnte sich allerdings nach dem Auftritt gegen die Bayern einiges verschieben: Werder dürfte wieder zum unter Skripnik erfolgreichen Offensivspiel zurückfinden wollen.

Aufstellung

1. FC Köln: Horn – Hector, Wimmer, Maroh, Olkowski – Lehmann, Vogt – Peszko, Risse – Deyverson, Ujah

Werder Bremen: Wolf – Garcia, Vestergaard, Prödl, Gebre Selassie – Bargfrede – Fritz, Junuzovic – Bartels – Selke, di Santo

Schiedsrichter

Robert Hartmann aus Wangen wird die Partie leiten, ihm assistieren Benjamin Cortus und Eduard Beitinger. 4. Offizieller ist Tobias Stieler. Dass der 36-jährige Diplom-Betriebswirt pfeifen wird, ist kurioserweise für beide Teams kein gutes Omen. Hartmann begleitete noch keinen effzeh-Sieg in der Bundesliga (eine Niederlage, ein Unentschieden), auch Werder konnte unter ihm auswärts noch nicht gewinnen (ein Unentschieden, zwei Niederlagen).

Ausblick

Foto: Dirk Unschuld

Foto: Dirk Unschuld

Es wird ein interessanter Vergleich zweier Teams, deren Ausrichtung wohl unterschiedlicher kaum sein könnte. Die sonst so heißblütigen Kölner als kühl kalkulierende Defensivmaschine, die nordisch geprägten Hanseaten mit begeisterndem Angriffsspiel. Wer seine Stärken besser in Szene setzen kann, hat mehr als nur eine Hand am Erfolg – und dem Klassenerhalt. Schafft es der effzeh, di Santo und Co unter Kontrolle zu halten, sollten die Lücken in der Abwehr der Werderaner groß genug sein, um den ein oder anderen erfolgsversprechenden Angriff starten zu können. Ob die unorthodoxe Kölner Spielweise mit vielen langen Schlägen Richtung Deyverson und Ujah angesichts der körperlich präsenten Werder-Deckung um den neuen Abwehrchef Jannik Vestergaard allerdings das probate Mittel sein wird, bleibt abzuwarten.

Für ‘ne Moment

Der 22. Januar 2011 war der Startschuss für eine ganz großartige Serie: Unter Frank Schaefer schoss der effzeh ein ganz schwaches Werder mit 3:0 aus dem Müngersdorfer Stadion. Nach Podolskis frühem Führungstreffer drehten die abstiegsbedrohten Kölner mächtig auf. Ein Highlight das 2:0: Matuschyk wackelte am Strafraum Frings und Pasanen spielend leicht aus und ließ Wiese mit einem schönen Distanzschuss keine Abwehrchance. Dass Podolski kurz vor Schluss mit rechts noch einen draufsetzte, war das i-Tüpfelchen auf eine starke Leistung. Bis den April hinein blieb der effzeh ohne Heimniederlage und gewann nach der Bremen-Gala noch fünf weitere Heimspiele.

Foto-Credits: Dirk Unschuld

Foto-Credits: Dirk Unschuld

Stimmen aus der Redaktion

Sebastian Schmitz: 2:0. Fertig ab.

Luka Klein: Spielt Kiwi Rufer noch für Werder? Dann wirds eng. Wenn nicht, gewinnt der effzeh 3:0.

Patrick Neunzig: Wenn ich wetten würde, würde ich auf den effzeh wetten. Ich wette aber nicht. Der effzeh gewinnt trotzdem. Wetten?!

Lukas Pansegrau: Das wird nichts gegen die Mannen von Skripnik, auch wenn Werder in Müngersdorf selten was zu holen hatte. Ich erinnere mich da an ein ganz schlimmes 1-3.

Gero Dieckmann: Ich hatte am Dienstag Fischsuppe. Die Fettaugen haben mir ein klares 2:0 für den effzeh versprochen. So soll es sein.

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