Der 1. FC Köln hat mit der Qualifikation für die Europa League Geschichte geschrieben. Nach dem Erfolg gegen Mainz haben wir die Stimmen von Peter Stöger, Jörg Schmadtke, Jonas Hector und Timo Horn gesammelt.
Auf der kurzen Pressekonferenz fand Peter Stöger trotz der ganzen Ekstase ruhige und bedachte Worte. Es zeichnet den Österreicher aus, dass er selbst in hektischen Situationen immer die Ruhe behält. Er sagte: “Es ist schwierig, die Situation einzuordnen. Vor mir liegt die Tabelle, ich weiß, wie knapp alles war. Wir mussten für die drei Punkte kämpfen. Wenn wir eins gefangen hätten, wären wir durchgereicht worden. Dann hast du gefühlt eine Scheiß-Saison gespielt, weil jeder erwartet hat, dass es schaffst. Es war für die Jungs schwer, die ganze Situation so anzunehmen, weil es für viele ganz neu war. Wir sind stolz und werden heute einen netten Abend haben. Nächstes Jahr haben wir dann viel zu tun.”
Stöger: “Es ist etwas ganz Besonderes”
Nach seinem Zusatz, dass heute keine Fragen zugelassen seien, stürmten die effzeh-Spieler die Bühne und stimmten Gesänge vom Europapokal an. “Nächstes Jahr sind maximal fünf Spieler dieser Mannschaft dabei”, ergänzte Stöger noch im abklingenden Jubel – und verpasste Leonardo Bittencourt freundschaftlich ein paar Schläge. “Es ist schwer zu erklären, weil 25 Jahre eine unglaubliche Strecke ist. Die Spieler wissen, dass es ein besonderer Klub ist und jetzt reihen sie sich ein in eine Liste von Weltklasse-Spielern, die damals beim effzeh gespielt haben. Es ist schon speziell. Niemand hat es erwartet, es ist immer nach oben gegangen in den letzten vier Jahren, weil die Spieler immer an sich gearbeitet und wir auch die richtigen Entscheidungen getroffen haben. Es ist nicht in Worte zu fassen, es ist etwas ganz Besonderes”, merkte Stöger zusätzlich an.
Wir sind stolz und werden heute einen netten Abend haben.
Sein Chef Jörg Schmadke gab gegenüber FC-TV zu Protokoll: “Ich habe großen Respekt. Die Mannschaft hat ihrem Charakter standgehalten und ein gutes Spiel hinbekommen, das wir am Ende auch verdient gewinnen. Die Mainzer haben uns allerdings auch alles abverlangt. So will man das haben im Sport, sie haben das Spiel ernstgenommen, obwohl es für sie um nichts mehr ging. Dafür Dank an die Mainzer, weil immer zwei dazugehören, um einen solchen Tag besonders zu machen.” Der Sportdirektor ergänzte, dass die “Mannschaft in der ganzen Saison in den wichtigen Momenten immer da war und dem Druck standgehalten hat”.
Horn: “Es ist ein unglaubliches Gefühl”
Foto: Juergen Schwarz/Bongarts/Getty Images
Der gebürtige Rondorfer Timo Horn war nach dem Abpfiff um Fassung bemüht: “Wir werden das glaube ich erst in den nächsten Tagen realisieren, was wir da heute geschafft haben. Es war ja auch nicht abzusehen, dass Leverkusen ein überragendes Spiel in Berlin macht. Wir konnten nur unsere Aufgabe lösen und haben das mit Bravour getan. Von der ersten Minute an haben wir gezeigt, dass wir diesen Sieg unbedingt haben wollen. Ein 1:0 ist ein gefährliches Ergebnis und die Mainzer haben nicht kampflos aufgegeben. Das 2:0 war dann die pure Erlösung. Da wusste jeder Kölner auf der Tribüne, dass wir es geschafft haben. Dass die anderen für uns gespielt haben und wir uns qualifizieren, ist ein unglaubliches Gefühl. Ein Traum geht in Erfüllung. Für jeden Kölner und den ganzen Verein ist das etwas Besonderes.”
Die Feier dürfte es in sich haben
Nationalspieler und Torschütze Jonas Hector war natürlich ebenfalls happy: “Es ist die pure Freude. Ich springe hier im Dreieck… Nein, ernsthaft, ich bin überglücklich. Die Fans werden entschädigt für die harten Jahre. Man hat natürlich ein Auge auf die Zwischenergebnisse geworfen, das hat zwischenzeitlich schon motiviert. Beim Tor sehe ich den Platz hinter Yuya, nehme den Ball an und wollte den Ball mit Gewalt ins Tor hauen.” Das gelang dem Linksfuß auch – mit seinem Tor fielen zentnerweise Felsen von den Herzen der effzeh-Fans. Das 2:0 durch Osako am Ende brachte dann die Gewissheit, dass der effzeh in der kommenden Saison in der Gruppenphase der Europa League wird antreten können.
Im Anschluss an die Feierlichkeiten im Stadion zog die Mannschaft weiter auf die Saisonabschlussfeier des Vereins, wo Spieler, Trainer, Betreuer und Verantwortliche sicherlich die Nacht zum Tag gemacht haben werden.