In der Pressekonferenz zum Spiel gegen den Karlsruher SC wusste Peter Stöger noch nicht was wir nun wissen. Union Berlin und der FCK legten mit souveränen Siegen von 3:0 vor. Es wird eng an der Tabellenspitze. Dennoch bleibt es ja dabei. Man muss auf sich schauen, von Spiel zu Spiel und Dominanz erzeugen.
Der Cheftrainer weiß vom unangenehmen Aufsteiger, die ziemlich ausgeglichen in der Tabelle gut stehen, auch wenn sie nach dem Start gerade etwas Probleme haben. „Es wird ein engagierter Gegner, die auch etwas defensiver auftreten werden!“ so der Österreicher im Anfangstatement der PK. Für unseren effzeh gilt es genauso aufzutreten wie in den letzten Spielen, nämlich kompakt um zu versuchen das Spiel zu dominieren. „ Wir sind mittlerweile so selbstbewusst, dass wir vom Anfang an zeigen wollen die drei Punkte mitzunehmen.“
Dennoch ist in Österreich die Europapokalvergangenheit des KSC nicht verborgen geblieben und so schwelgt unser Coach etwas in Nostalgie: „ Der KSC hat eine große Tradition. Ich erinnere mich sehr genau an die Europapokalerfolge. Ist zwar schon länger her, aber das habe ich noch verfolgt, weil es ja mit Salzburg auch eine direkte Konkurrenzsituation gab.“
Für Stöger ist es also noch mit Erinnerungen verbunden, dennoch will er mit dem FC die Serie halten.
Auf die starke Defensive angesprochen macht Stöger keinen Hehl daraus, dass auch etwas Glück dabei war. „Wir hatten auch Situationen dabei wo wir das ein oder andere Gegentor kassieren konnten!“ . Im Großen und Ganzen greift aber das Spielsystem was der Trainerstab vorgibt. Es werden einfach weniger Situationen im Abwehrverhalten zugelassen. Dazu gehören die „zweiten Bälle“, die in letzter Zeit für sich selbst entschieden werden. Der Coach stellt hier die kollektive Arbeit in den Vordergrund. „Die Unsicherheiten sind ja auch nicht immer auf die letzte Kette zurückzuführen oder auf den Tormann. Das was jetzt funktioniert sind auch nicht nur die vier in der Abwehr, sondern die Truppe arbeitet nun länger zusammen und weiß wie sie einigermaßen geschickt zu verteidigen hat.“
Peter Stöger musste dann nochmal auf Miso Brecko verweisen, der als sehr erfahren und ruhig die Truppe anführt. Auch weil er schon einige Höhen und Tiefen in Köln miterlebt hat und von daher auch in der Außendarstellung etwas vorsichtiger und ruhig agiert. Peter Stöger hängt das Kapitänsamt innerhalb einer Mannschaft aber nicht so hoch. „ Für mich ist der Kapitän ein Ansprechpartner aber ich würde ihn nie herausheben. Ich mache genauso viele Einzelgespräche mit den anderen Spielern. Für die Außendarstellung ist es jemand der die Mannschaft aufs Feld führt. Bei den Schiedsrichtern macht es auch keinen Unterschied mehr ob du die Binde hast oder nicht. Einer muss die Binde halt tragen, für mich als Trainer wird das überbewertet! Es gibt viele Spieler die für uns sehr wichtig sind, was die Gruppendynamik betrifft.“
Was die Aufstellungen gegen den KSC betrifft, wird es wohl zunächst keine Veränderungen geben. „Wir werden in der Formation auflaufen mit der wir zuletzt gespielt haben!“. Der Fc will natürlich ungeschlagen bleiben, von daher wächst der Bart von Alexander Bade täglich. Im Geißbockheim ist man sich dennoch bewusst, dass irgendwann auch eine Niederlage kommen wird. „Ich hab festgestellt, dass es in der Liga immer wieder zu einer Überraschung kommen kann. Wenn wir nicht so gut auftreten kann es uns auch einmal treffen. Das ist ja klar! Momentan sind wir aber sehr zuversichtlich, dass wir das Spiel in Karlsruhe positiv gestalten können und so gehen wir es auch an.“
Das ist gut, denn Unentschieden helfen einem in dieser Phase nicht wirklich.
Letztlich geht der Coach noch auf seine Optionen in der Innenverteidigung ein, wo er die Stärken und Schwächen des Einzelnen herausfiltert. Golobart, Wimmer und Bruno sind da individuell zu betrachten. Der eine hat ein herausragendes Kopfballspiel ist aber in der Spieleröffnung noch etwas zu unsicher bzw. zu leichtsinnig. Der andere hat herausragende Qualitäten im spielerischen Bereich ist aber oft zu leichtsinnig im Zweikampfverhalten und verliert manchmal die Ordnung.Wimmer kann sowohl Außen als auch in der Innenverteidigung spielen und hat zudem einen extrem guten Diagonalball im petto. Wimmer hatte nach dem Empfinden von Peter Stöger aber einige Gramm zu viel, so dass er sich den Spieler vornahm und seitdem läufts. „Kevin ist vom Paket her ein Spieler der enorme Schnelligkeit hat und ein gutes Kopfballspiel hat. Der linke Fuß ist ausgesprochen gut, dass sieht man an seinen Diagonalbällen“. Insgesamt freut sich Stöger auf die Optionen für die Viererkette, zumal ja auch ein Kevin McKenna zurückkommen wird.
Ganz zum Schluss wird noch einmal auf Adil Chihi eingegangen. „Großes Potenzial. Fehler nach hinten etc. pp.“. Auch Peter Stöger weiß woran er bei Adil ist und wie man ihn anpacken muss. Er kämpft und beißt für seine Rückkehr. Es bleibt abzuwarten, da die Außen bei unserem FC ja quasi gesetzt sind.
Wir hoffen und wünschen uns einen Dreier beim KSC. Das ist ja nicht zu viel verlangt.
Oder doch?