Am 20. Februar haben sich die Boyz Köln 2001 in einem gemeinsamen Statement erstmals nach den Vorfällen von Mönchengladbach geäußert. Zu dieser Äußerung ein Kommentar von effzeh.com-Redakteur Gero.
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Die “armen kleinen Jungs”, bislang bekannt unter Boyz bzw. “Boyz Köln 2001”, brauchten also vier Tage, um “den Schritt an die Öffentlichkeit zu wagen” – und “kurz Stellung zu beziehen”. Nach dieser Einleitung überlassen sie den Boulevardmedien die Bühne der vollständigen Darstellung aller Informationen zu den Geschehnissen von Mönchengladbach und widersprechen oder korrigieren mit keinem Wort.
Nicht einmal die schnuckelige weiße Malergesellen-Karnevalsverkleidung, die Jörg Schmadtke mit einer Kollektivstrafe in Verbindung gebracht hat, findet Erwähnung. Eine Distanzierung von Hass und überzogenen Verhaltensweisen findet ebenfalls mit keinem Wort Betrachtung. Die Gelegenheit war da – sie wurde nicht genutzt.
Stattdessen wurde der Fokus darauf gelegt, dass lediglich ein Boy erwischt worden sei. Von genau diesem einen ist die Gruppe sogar bereit, sich soweit zu distanzieren, dass man dem Rest einen selbst gebastelten Heiligenschein aufsetzen kann. Nach dem Karneval ist vor dem Karneval.
Wenn diese Gruppierung nach Gründen sucht, warum weder der Vorstand noch die Geschäftsführung an einem Gespräch teilgenommen hat, dann bin ich bereit hierfür einen Grund zu liefern: Dieses Recht, welches nie eines war, wurde verwirkt. Es ist ein Privileg mit der Führungsebene des Vereins sprechen und diskutieren zu dürfen – und nicht etwa eine Selbstverständlichkeit.
Die Argumentationskette, dass die gemeinschaftliche Bestrafung falsch sei, basiert der Verlautbarung nach auf zwei Thesen:
1) Die Zuordnung von Person und der Gruppe Boyz Köln wird in Frage gestellt, weil “dem Verein eine aktuelle Mitgliederliste nicht vorliegt”.
2) Mehrere Personen seien von einem Stadionverbot betroffen, obgleich sie der Gruppe “seit mehreren Jahre nicht mehr angehören”.
Beide Thesen ließen sich von Seiten der Boyz sehr leicht untermauern – bspw. in der Form, dass man dem 1. FC Köln eine beglaubigte und aktuelle Mitgliederliste der Vereinsmitglieder der Boyz Köln vorlegt und auf Basis dieser Liste diejenigen, die nicht in Mönchengladbach dabei gewesen sind, dieses dann direkt mit einer persönlichen eidesstattlichen Versicherung untermauern.
Wer so sehr – über Jahre hinweg – Dreck am Stecken angesammelt hat, der muss auch mal einen echten Schritt nach vorne tun, um etwas für Aufklärung und zur Hilfestellung für “ihren” 1. FC Köln zu tun. Wie schon viele weitere zuvor, wurde auch diese Chance vertan.
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Hier zur Erinnerung die Eigendarstellung der Boyz Köln 2001 zu einigen FC-Spielen der jüngeren Vergangenheit – wir hatten es hier eindeutig und zweifelsfrei mit “großen Jungs” zu tun:
Quelle: boyzkoeln.de
Quelle: boyzkoeln.de
Quelle: boyzkoeln.de