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Meinung

Heintz, Horn oder Modeste?

Unser persönlicher Saisonrückblick – Teil 1: Die Redaktion ist sehr unterschiedlicher Ansicht, wer der Spieler der Saison 2015/16 sein soll. Das wiederum spricht für den FC-Kader.

© effzeh.com
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Die effzeh.com-Redaktion besteht aus mehr als einem Dutzend Fans des 1. FC Köln. Häufig treten wir nach außen geschlossen auf – tatsächlich haben wir aber alle jedoch selbstverständlich eigene Wahrnehmungen und persönliche Meinungen, über die wir intern intensiv diskutieren. Um Euch als Lesern einen Eindruck zu geben, wer bei uns in welcher Weise auf die Bundesliga-Saison 2015/16 zurückblickt, haben wir uns erstmals selbst interviewt und stellen in der Serie “Unser persönlicher Saisonrückblick” nun die Ergebnisse vor.

effzeh.com: Wer ist für Dich der Spieler der Saison?

Christopher: Anthony Modeste. Vorne häufig total allein gelassen, dafür aber zwanzig Scorerpunkte auf dem Konto. Er ist der einzige, der offensiv konstant Gefahr ausstrahlte und sich alleine ganzen Abwehrreihen ausgesetzt sah. Unterstützung gab es für ihn nur ganz selten. Technisch und spielerisch ist er brillant. Ist er nächstes Jahr noch konzentrierter im Abschluss, macht er locker zwanzig Tore. Ein absoluter Toptransfer der jüngeren Vereinsgeschichte.

Martin: Dominique Heintz. Ich hatte ja so ein wenig Bedenken, als der effzeh ein wenig überraschend den Mann mit dem Buckel verpflichtet hat. Lag wohl daran, dass ich ihn zu wenig kannte. Erwartet hatte ich einen langsamen, technisch limitierten Abräumer. Es kam stattdessen ein 22-Jähriger, der eine bemerkenswerte Routine und Konstanz ausstrahlte, der flexibel einsetzbar war, den Spielaufbau aus der Abwehr heraus in hohem Maße verbesserte und sich absolut mit dem Verein identifiziert. Neben Modeste der Königstransfer.

Stefan: Für mich ganz klar: Dominique Heintz! Ruhe, Souveränität, körperliche Präsenz und Aufbauspiel wie ein erfahrener Routinier – und das im ersten Bundesligajahr! Ich ziehe meinen Hut und sage Champs Elysees.

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Thomas: Die Nr. 1 ist auch bei mir die Nr.1: Gewohnt sachlich, gewohnt ruhig, gewohnt stark – Timo Horns Leistungen stechen schon gar nicht mehr heraus, weil sie so selbstverständlich wirken. Wenigen Wacklern stand eine bärenstarke Saison entgegen, ohne groben Patzer oder verlorenen Punkten. Ganz im Gegenteil: Horn wuchs mehrfach über sich hinaus und zählte auch in der abgelaufenen Spielzeit zu den besten Keepern der Liga. Wie sich das für einen Rondorfer Jung auch gehört…

Thorsten: In dieser Kategorie nominiere ich einen Spieler, der unter den Fans absolut umstritten ist. Seine Fehlpässe und Ungenauigkeiten im Abspiel und Abschluss sind haarsträubend und sorgen für so manchen Herzinfarkt auf der Tribüne. Über seine Freistöße hüllen wir das Tuch des Schweigens. Sein Defensivverhalten ist solide aber sein Wert für die Mannschaft und seine Erfahrung – unbezahlbar. Ihr habt die Wahl zwischen Marcel Risse und Matthias Lehmann.

Lukas: In einer Mannschaft, die ihrer Stärke aus dem Kollektiv zieht jemanden herauszupicken wirkt unmachbar. Und doch möchte ich mich auf Dominique Heintz stützen. Alle zusammen dachten wir, dass Kevin Wimmer nicht zu ersetzen sei. Und siehe da: Wer war Kevin Wimmer? In seiner typischen Körperhaltungen bringt er nicht nur Defensivqualitäten mit sich sondern zeigt nach Vorne immer wieder, was den modernen Verteidiger ausmacht. In diesem Alter eine wirkliche Überraschung.

Arne: Nicht nur aufgrund seiner beiden Tore im Derby gegen Leverkusen hat Dominic Maroh eine mehr als solide Saison gespielt. In seinen insgesamt 25 Einsätzen hat Maroh unter Beweis gestellt, dass er ein absoluter Führungsspieler beim effzeh ist. Eine für einen Innenverteidiger gute Passquote, gute Zweikampfquoten am Boden und in der Luft – als rechter Innenverteidiger ist an ihm kein Vorbeikommen. Dazu überzeugt der ehemalige Nürnberger durch seine Führungsqualitäten auf dem Platz. Ab und an darf Maroh dann auch mal seine große Stärke einbringen: eine leicht riskante, technisch einwandfreie Grätsche, mit der er gegnerische Angreifer stoppt. Herrlich.

Gero: Als Letzter zu antworten und dabei noch die Aussagen der Kollegen zu kennen, ist schon so eine Sache. Tatsächlich ist der Name, der sich mir unmittelbar aufdrängte überhaupt noch nicht gefallen, nämlich Leonardo Bittencourt! Der 22-jährige wechselte aus einer Stadt, in der ich lebe, in eine Stadt, die wir lieben – von Hannover nach Köln. In meinem direkten Umfeld wurde Bittencourt als “überschätzt” eingestuft. Er sei zwar “sehr laufwillig”, bringen würde er aber gar nichts. Seine erste Saison beim effzeh spricht eine komplett andere Sprache: Mal abgesehen von der roten Karte gegen Leverkusen fiel er durchweg positiv auf, durch kreatives Spiel nach vorne und gutes Arbeiten nach hinten. Für mich der Spieler der Saison! Mit dem Doppelpack beim 2:0 im Niedersachsenstadion war dann auch klar, dass ich unbedingt von da an seinen Namen auf meinem neuen FC-Trikot tragen muss.

Im zweiten Teil der Serie “Unser persönlicher Saisonrückblick” beschäftigen wir uns mit der Frage nach der Partie der Saison.

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