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Der effzeh und seine Finalspiele: Montags oder gegen den FCB

Foto: Lars Baron/Bongarts/Getty Images

Am 34. Spieltag entscheidet sich für den 1. FC Köln im Spiel gegen Mainz, wohin die Reise geht – geht es direkt oder indirekt nach Europa? Gibt es sogar eine große Enttäuschung? Wir werfen einen Blick auf die Finalspiele des effzeh in der jüngeren Vergangenheit.

Am Samstag endet für den 1. FC Köln eine lange Saison, in der die Geißböcke insgesamt besser als erhofft abschnitten. Mit 46 Punkten übertrifft der effzeh bereits vor Abpfiff des letzten Spieltags die Bilanz aus der vorherigen Saison, als die Mannschaft von Peter Stöger drei Punkte weniger holte und letztlich auf dem neunten Tabellenplatz landete. In dieser Saison wird es am Ende auf jeden Fall mindestens Platz neun werden, auf den der effzeh nur im schlechtesten Fall zurückfallen wird. Die entscheidende Frage stellt sich nun nach dem Ausgang des Spiels gegen Mainz 05: Verteidigt der effzeh den aktuellen siebten Rang? Springt man mit einem Sieg und einer gleichzeitigen Niederlage der Freiburger auf Rang sechs? Ist mit einer Niederlage der Berliner dann sogar Platz fünf noch drin? Zugegeben, es gibt viele Unwägbarkeiten, die die Platzierung der Kölner beeinflussen können.

Voraussetzung für alles ist jedoch ein Heimsieg gegen Mainz – das sogenannte “Finale zo Hus” muss der effzeh gewinnen, um sich die Chance auf Europa zu erhalten. Solche Entscheidungsspiele gab es für den 1. FC Köln vor der Jahrtausendwende häufiger – aber auch seit dem Jahr 2000 fanden Spiele statt, in denen der 1. FC Köln dringend einen Sieg brauchte. Das gelang sogar manchmal und was folgte, waren meist rauschende Partys in der Domstadt. Aber auch traurige Momente gab es zu bedauern. Wir werfen einen Blick in die Geschichte der effzeh-Entscheidungsspiele.

Saison 1999/2000: Hannover 96 – 1. FC Köln 3:5

Foto: Sandra Behne/Bongarts/Getty Images

In der zweiten Saison nach dem ersten Abstieg der Vereinsgeschichte marschierte der 1. FC Köln unaufhaltsam in Richtung Wiederaufstieg. Nachdem man in der ersten Zweitligasaison der Geschichte (1998/1999) nur auf dem zehnten Rang landete, startete die Mannschaft von Ewald Lienen in der Folgesaison richtig durch. Ab dem 11. Spieltag stand man ununterbrochen auf Rang eins – das Spiel in Hannover am 30. Spieltag war die erste Möglichkeit, den Wiederaufstieg auch rechnerisch zu schaffen. Der Rahmen hätte besser sein können, weil das Spiel an einem Montagabend stattfand, aber auch so reisten Tausende effzeh-Fans mit in die niedersächsische Landeshauptstadt. Aufgrund der Patzer der Konkurrenz aus Nürnberg und Cottbus in den Tagen zuvor brauchte der 1. FC Köln einen Sieg, um alle Zweifel am Aufstieg auch rechnerisch zu beseitigen – bis zur 63. Minute lag der effzeh jedoch mit 1:3 zurück. Was dann folgte, war eine starke Aufholjagd und die erste Aufstiegsfeier der Vereinsgeschichte.

Saison 2002/03: 1. FC Köln – FC St. Pauli 2:1

Foto: Christof Koepsel/Bongarts/Getty Images

Nach dem erneuten Abstieg in der Saison 2001/2002 schaffte der 1. FC Köln in der darauffolgenden Saison die Rückkehr in die Bundesliga. Unter Trainer Friedhelm Funkel wurde zwar nicht der spektakulärste Fußball gespielt, die Ergebnisse stimmten jedoch. Über weite Strecken der Saison führte der effzeh die Tabelle an. Ebenfalls am 30. Spieltag bot sich die Gelegenheit, mit einem Heimsieg gegen den FC St. Pauli vorzeitig in die Bundesliga zurückzukehren. Zufälligerweise war es erneut ein Montagabend, der die Feierlichkeiten etwas einschränken und die Zahl der Urlaubsanträge für Dienstag vergrößern sollte: Nach einer 2:0-Führung zur Pause durch Tore von Carsten Cullmann (!) und Francis Kioyo (!!!) stand mit dem Abpfiff der zweite Aufstieg fest. Am Ende der Saison vergeigte der effzeh durch vier Niederlagen die Zweitliga-Meisterschaft.

Saison 2003/04: 1. FC Köln – FC Bayern München 1:2

Foto: Vladimir Rys/Bongarts/Getty Images

Es hätte schon ein sehr großes Wunder gebraucht, dass der 1. FC Köln gegen Ende der Saison 2003/2004 noch irgendwie die Klasse hätte halten können. Friedhelm Funkel, Jos Luhukay und Marcel Koller versuchten sich an der Mannschaft, scheiterten aber alle komplett und holten insgesamt nur 23 Punkte. Einziger Lichtblick in dieser so tristen Saison war Lukas Podolski, dessen Stern langsam aber sicher aufging. Am 30. Spieltag stand dem effzeh mit der Partie gegen den Rekordmeister eine immens schwere Aufgabe ins Haus. Mit vier Siegen aus den verbleibenden vier Spielen hätten die Kölner theoretisch noch die Klasse halten können, die Hürde war allerdings zu groß. Trotz des zwischenzeitlichen Führungstores durch Podolski verlor man mit 1:2 und musste erneut den Gang in die Zweitklassigkeit antreten. Das erste Endspiel um den Klassenerhalt gegen den FC Bayern München ging also verloren. Acht Jahre später sollte ein zweites folgen.

Saison 2011/12: 1. FC Köln – Bayern München 1:4

Foto: Dean Mouhtaropoulos/Bongarts/Getty Images

Vor dem 34. Spieltag der Saison 2011/2012 stand der 1. FC Köln auf dem Relegationsplatz. Um sich gegen den Drittplatzierten aus der zweiten Liga retten zu können, hätte es einen Erfolg gegen die Bayern gebraucht – gleichzeitig musste man auf eine Niederlage der Berliner Hertha hoffen. Die Hertha gewann ihr Heimspiel gegen Hoffenheim mit 3:1, der effzeh verlor verdientermaßen gegen den FCB mit 1:4. Die schwarzen Rauchwolken über der Südtribüne markierten symbolisch das Ende des alten 1. FC Köln, der sich in den Folgejahren nach zwei Jahren zweiter Liga wieder zu einem ernstzunehmenden Bundesligisten entwickeln sollte. Auch das zweite Endspiel gegen den FCB ging also verloren. Man muss aber sagen, dass die Ausgangslage hätte besser sein können.

Saison 2004/2005: Erzgebirge Aue – 1. FC Köln 1:2

Foto: Christian Fischer/Bongarts/Getty Images

Wie sehr sich die Dinge doch gleichen: In der Saison 2004/2005 marschierte der effzeh mit einem überragenden Lukas Podolski ohne Probleme durch die zweite Bundesliga. Die erste Möglichkeit, den Wiederaufstieg sicherzustellen, bot sich am 31. Spieltag in Aue. Es war – natürlich – ein Montagabend. Marius Ebbers läutete damals mit seinem 2:1-Siegtreffer die Feierlichkeiten ein.

Saison 2013/14: 1. FC Köln – VfL Bochum 3:1

Foto: Dennis Grombkowski/Bongarts/Getty Images

Und täglich grüßt das Murmeltier: Einer souveränen Zweitliga-Saison folgte an einem Montagabend im April die erste Chance für den effzeh, mal wieder einen Wiederaufstieg festzuzurren. Im Heimspiel gegen den VfL Bochum lag der effzeh durch ein Eigentor von Adam Matuschyk mit 0:1 zurück. Im zweiten Durchgang drehten Risse, Helmes und Ujah das Spiel und leiteten (mal wieder) eine Party in Köln ein, die erst am darauffolgenden Dienstag endete. Es war das vierte Mal, dass die Generation DSF an einem Montagabend etwas zu feiern hatte… Ältere effzeh-Fans können sich vermutlich auch an Feiern erinnern, die an einem Wochenende stattfanden.

2007/08: 1. FC Köln – FSV Mainz 05 2:0 (1:0)

Foto: Lars Baron/Bongarts/Getty Images

Am kommenden Samstag wird es nicht das erste Finale sein, dass der 1. FC Köln gegen den FSV Mainz 05 bestreitet: Nach der etwas holprigen Saison 2007/2008 bot sich gegen Ende doch noch die Möglichkeit, auf den dritten Tabellenplatz der zweiten Bundesliga zu springen. Und siehe da: Durch einen Doppelpack von Roda Antar schaffte der effzeh etwas, was während der Saison unvorstellbar erschien. Die von Christoph Daum gecoachte Truppe mit den Aushängeschildern Milivoje Novakovic und Patrick Helmes, die zusammen 37 Tore erzielten, stieg an auf – es war zur Abwechslung mal kein Montag. Bleibt nur zu hoffen, dass sich die Jubelbilder am Samstag, neun Jahre später, wiederholen.

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