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Vorspiel

Der 1. FC Köln zu Gast auf Schalke: Die Euphoriewelle surfen

Zum Rückrundenauftakt reist der 1. FC Köln ins Ruhrgebiet zum FC Schalke 04. Nach dem starken Jahresauftakt heißt es, die entfachte Euphorie im Umfeld weiter zu schüren. Doch eine Personalie stört den Frieden rund ums Geißbockheim.

Dejan Ljubicic bejubelt sein Tor zum 3:1 gegen Schalke (Foto: Lars Baron/Getty Images)

„Das ist für mich dummes Gequatsche und mehr ist es nicht. Das geht mir auch irgendwann auf die Eier“, ließ ein leicht erzürnter FC-Trainer Steffen Baumgart am Freitagmittag die versammelten Pressevertreter*innen wissen, als er zu Ellyes Skhiri und dessen möglichen Abgang befragt wurde. „Es gibt keine Anfragen, es gibt keine Gespräche in irgendeine Richtung! Zumindest jetzt nicht für den Winter“, setzte Baumgart ein klares Statement in der Pressekonferenz vor dem Spiel bei Schalke 04.

Doch die Personalie Skhiri sorgt im Moment für viel Wirbel rund um das Geißbockheim: Immer wieder neue angebliche Interessenten für den Tunesier treten auf den Plan, nur von Skhiri selbst ist nichts zu hören. Nach der Saison läuft der Vertrag des Nationalspielers beim FC aus und spätestens dann wird eine Entscheidung fallen. „Wenn er nicht bei Mannschaften auf der Liste ist, dann kannst du die Scouting-Abteilung wegschicken“, ist sich Baumgart der Qualitäten Skhiris bewusst. Trotzdem hofft der FC-Coach auf einen Verbleib über den Sommer hinaus. „Er fokussiert sich auf seinen Job, das heißt auf den 1. FC Köln“, führte Baumgart aus und das zeigt der Mittelfeldspieler bisher eindrücklich auf dem Platz. Neben seinen gewohnt starken Laufleistungen glänzte er in den beiden Spielen zum Jahresauftakt mit bereits drei erzielten Toren. Skhiri gilt als der absolute Mittelfeldmotor bei den „Geißböcken“ und auf diesen Motor wollen die Kölner auch am kommenden Sonntag gegen Schalke 04 wieder bauen.

Foto: Frederic Scheidemann/Getty Images

Zum Abschluss der Englischen Woche trifft man auf das Schlusslicht aus Gelsenkirchen. Gute Vorzeichen also, den starken Start in das Jahr 2023 zu bestätigen. Während die Schalker beim 0:3 bei der Frankfurter Eintracht noch ein solides Spiel zeigten, gingen sie unter der Woche mit 1:6 gegen Leipzig baden. „Wir sollten aufpassen, wie wir in so ein Spiel gehen“, warnt der FC-Trainer. Auch Baumgart weiß, dass Schalke in der Vorbereitung und gegen die SGE gute Leistungen gezeigt hat und erwartet einen aggressiv eingestellten Gegner, denn für die Schalker sind bereits jetzt alle Spiele Endspiele. „Die Erwartungshaltung ist jetzt ein anderes Auftreten. Wir müssen ein ganz anderes Gesicht zeigen“, weiß auch Schalke-Trainer Thomas Reis.

Die Personalien

Bei beiden Mannschaften kehren wichtige Spieler in den Kader zurück. Während beim Effzeh Timo Hübers und Jan Thielmann zurückkehren, liegen die Hoffnungen der Schalke auf Leihspieler Tom Krauß, der gegen seinen Stammverein unter der Woche verletzt ausgewechselt wurde, sowie auf Rückkehrer Rodrigo Zalazar. Beide werden im Kader der Knappen stehen. Beide Trainer kündigten an, dass es nach der intensiven Woche Veränderungen in der jeweiligen Startelf geben wird.

Bei den Kölnern bedeutet dies, dass primär Dejan Ljubicic nach seiner Verletzung aus der Hinrunde wieder in die Startelf rücken könnte. Der Österreicher wurde zuletzt zweimal eingewechselt und befindet sich auf einem guten Weg, erneut zum Leistungsträger für die „Geißböcke“ zu werden. In der Defensive könnte der angesprochene Hübers in die Startelf zurückkehren, obwohl Nikola Soldo und Jeff Chabot gegen den FC Bayern gute Leistungen zeigten.

https://twitter.com/fckoeln/status/1618670104631250950

Im Sturmzentrum wollte Baumgart gar eine Doppelspitze aus Selke und Tigges nicht ausschließen. Gegen tief stehende Schalker könnte eine doppelte Präsenz im Strafraum durchaus Früchte tragen, vor allem wenn die Kölner erneut ihr Flügelspiel fokussieren.

Bei den Königsblauen liegt viel Hoffnung auf Rückkehrer Rodrigo Salazar. „Allein, wenn wir ihn im Kader haben, dann ist das auch ein Hallo-Wach-Signal auch für das Publikum“, sagte S04-Trainer Reis auf der PK vor dem FC-Spiel, doch kündigte an, dass es für den jungen Uruguayer noch nicht für die Startelf reichen wird. Doch als Alternative von der Bank bringt der quirlige und abschlussstarke Mittelfeldmann viel Qualität in den Schalker Kader. Die Stärken Zalazars im Eins-gegen-eins sowie seine Kreativität sind Qualitäten, die den Schalkern bisher zu oft gefehlt haben.

Rückschau auf das Hinspiel

Bereits im Aufeinandertreffen in der Hinrunde zeigte Zalazar seine Fähigkeiten. Die Schalker machten über weite Strecken keine schlechte Partie gegen die Kölner und ein sehenswerter Treffer Zalazars in der 17. Spielminute wurde zum Glück für die Kölner durch den Eingriff des VAR annulliert. Eine strittige Entscheidung zugunsten des FC, die nicht die einzige der Partie bleiben sollte: In der 35. Minute flog Ex-FC-Spieler Dominick Drexler vom Platz, nachdem er FC-Kapitän Jonas Hector auf die Wade gestiefelt war. Ein Foul, dass primär durch die Zeitlupe an Schrecken gewann und schließlich zur Überzahl der „Geißböcke“ sorgte. Diese spielten die Kölner schließlich in der zweiten Hälfte clever aus und gewannen zum Saisonauftakt mit 3:1.

Schiedsrichter Robert Schröder zeigt Dominick Drexler die Rote Karte (Foto: Lars Baron/Getty Images)

Ein ähnlicher Ausgang am Sonntag würde die in Köln entfachte Euphorie zum Jahresstart 2023 weiter schüren und die Fans, die sich nach dem schwachen Jahresabschluss 2022 bereits wieder auf den Abstiegskampf einstellten, wieder nach Europa schielen lassen. In einem bekannten deutschen Fußballmagazin wurde nach dem Saisonauftakt gegen S04 übrigens mit Ellyes Skhiri jener Mann zum Spieler des Spiels bestimmt, der nun auch wieder die Überschriften der Domstadt-Gazetten bestimmt. Bestätigt er zusammen mit seinem Team die Leistung aus den letzten Partien, werden die Gerüchte bis zum Ende des Transferfensters wohl nicht abreisen, ob es Steffen Baumgart nun auf die Eier geht oder nicht.

Spieler im Fokus

Linton Maina:
Startete überragend in das Jahr 2023. Zeigte gegen Werder Bremen seine vielleicht beste Leistung im FC-Trikot. Mit seiner Schnelligkeit, Abschlüssen und Flanken sorgt er immer wieder für Gefahr im Kölner Spiel. Vor allem, wenn dem FC erneut ein frühes Tor gelingen sollte, könnte Maina zum Schlüsselspieler werden, um aufrückenden Schalkern den Todesstoß zu versetzen.

Soichiro Kozuki:
Der junge Schalker Außenstürmer ist die Entdeckung der Winterpause in Gelsenkirchen. Trumpfte in der Vorbereitung durch starke Leistungen auf und wurde prompt von der zweiten Mannschaft in die Startelf von Thomas Reis befördert. Gegen die SGE traf er noch zweimal den Pfosten und gegen Leipzig erzielte er schließlich sein erstes Bundesligator. In der letzten Saison lief er noch in der Regionalliga West für den FC Düren auf und verkörpert nun die Schalker Hoffnung im Abstiegskampf.

So könnte der FC spielen:

Schwäbe – Hector, Hübers, Chabot, Schmitz – Skhiri, Ljubicic, Kainz, Maina – Selke, Tigges

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