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Vorspiel

Der 1. FC Köln tritt bei Eintracht Frankfurt an: Kein Spiel für Zwischendurch

Im Sandwich zwischen den beiden Spielen gegen Fehérvár FC wartet auf den 1. FC Köln die Partie bei Champions Leauge Teilnehmer Eintracht Frankfurt. Die Bundesliga bleibt trotz der Chance auf die Conference League das Butter- und Brotgeschäft, das Spiel entsprechend wichtig.

Foto: Frederic Scheidemann/Getty Images

Besonders viel Zeit zum Nachdenken, um das Geschehen vom Donnerstagabend zu verarbeiten,  bleibt den Kölnern nicht nach der ärgerlichen Heimniederlage gegen den ungarischen Club Fehérvár FC im Conference League Playoff-Hinspiel. Der erste Auftritt in Europa nach fünf Jahren Abstinenz: eine Achterbahnfahrt. Ein rot getränktes Stadion, eine beeindruckende Choreo, sehr gute Stimmung und vielversprechende erste 20 Minuten inklusive 1:0 Führung durch Florian Dietz. Und anschließend die rote Karte für Jeff Chabot, der komplette Bruch im Spiel, die Nackenschläge durch die Gegentore, das nochmalige Aufbäumen in der zweiten Halbzeit und dann die große Ernüchterung und teilweise Frustration nach dem Spiel. Eigentlich ein Spiel, über das Spieler und Trainer ein paar Tage angestrengt nachdenken und es sacken lassen könnten.

Doch das geht nicht, der Spielplan ist für Europapokalteilnahmer traditionell eng getaktet. Und vielleicht hat es nach so einem Spiel auch etwas Positives, wenn das nächste Spiel direkt vor der Tür steht und die Spieler schnell die Chance erhalten, es besser zu machen. Der bittere Beigeschmack, den das Spiel gegen Fehérvár hinterlassen haben dürfte, kann bei einem Erfolgserlebnis schnell durch neue, positivere Emotionen verdrängt werden, bevor es am nächsten Donnerstag zum Rückspiel na h Ungarn geht.

Florian Kainz trifft Erik Durm

„Das Ergebnis ist für uns alle ärgerlich. […] Dass heute nicht alle glücklich durch die Gegend laufen, das kann sich jeder vorstellen“, blickte FC-Trainer Steffen Baumgart am Freitag dann auch nur kurz auf die Niederlage unter der Woche gegen Fehérvár zurück und richtete den Fokus anschließend schnell auf das kommende Spiel: „Wir haben jetzt eine wichtige Aufgabe in Frankfurt vor uns. Wenn die Pressekonferenz fertig ist, gehen wir das Spiel in Frankfurt an.“

Sehr viel anderes als Spiele schnell abzuhaken bleibt den Kölnern bis zur Weltmeisterschaft im November allerdings auch nicht. Denn sollten sich die Geißböcke doch noch für die Gruppenphase der Conference League qualifizieren, warten quasi alle drei Tage Pflichtspiele auf den FC und obendrein auch drei weitere Reisen, die quer durch Europa führen. Ein äußerst straffes Programm.

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Bereits beim Spiel gegen Frankfurt wird man sehen können, wie sehr Mannschaft und Trainerteam diese neue eventuelle europäische Realität werden annehmen können. Der Gegner, die Eintracht, sollte dafür ein guter Gradmesser werden. Die Hessen, welche letztes Jahr überraschend den Europacup gewannen, haben sich im Sommer mit Neuzugängen wie Randal Kolo Muani, Lucas Alario oder Mario Götze verstärkt, wenngleich man letzte Woche auch Filip Kostic an Juventus Turin verlor. Unterm Strich aber ist die Eintracht qualitativ mittlerweile eine der Topmannschaften der Liga und wird den Rheinländern keine großartigen Schwächephasen erlauben. „Frankfurt ist eine gestandene Mannschaft“, charakterisierte Baumgart die Hessen auf seine Art und Weise, wusste aber auch sein altes Mantra zu wiederholen: „Wir müssen auf uns gucken und unser Spiel durchsetzen.“

Lemperle und Ehizibue fahren nicht mit, Uth fehlt weiterhin

Dies gilt trotz der Anlaufschwierigkeiten der Eintracht in dieser Saison. Das 1:6 am ersten Spieltag gegen die Bayern war gerade in der ersten Halbzeit ein schmerzhafter Nackenklatscher, am zweiten Spieltag folgte beim 1:1 ein über weite Teile nicht souveräner Auftritt in der Hauptstadt bei Hertha BSC, bei der man in der Nachspielzeit der zweiten Halbzeit allerdings auch einen Elfmeter zugesprochen bekam, welcher dann fragwürdigerweise nach Eingriff des VAR wieder aberkannt wurde.

Als Favoriten gelten die Kölner trotz ihrer bereits vier gesammelten Punkte dennoch nicht, Chancen können sie sich aber auf jeden Fall ausrechnen. Und könnten die Frankfurter mit einem Sieg gar in eine kleine Krise stürzen. Nicht dabei helfen wird allerdings Tim Lemperle, der von Steffen Baumgart ein wenig überraschend nicht nominiert wurde. Auch Kingsley Ehizibue ist nicht mit dabei, Mark Uth fehlt ebenso weiterhin angeschlagen. Mit in den Bus gen Frankfurt stiegen dafür Steffen Tigges, der allerdings kein Kandidat für die Startelf ist, und auch Eric Martel, der unter der Woche an Rückenschmerzen litt.

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Wie auch immer allerdings das Spiel ausgeht, nach dem Spiel bleibt es stressig. Es wartet die Rückfahrt nach Köln, eine anschließende kurze und intensive Vorbereitung auf das Rückspiel der Conference League Playoffs und dann am Mittwoch die Reise nach Ungarn. Und nach dem Spiel in Ungarn geht es zurück, am Freitag wartet hoffentlich die Auslosung der Conference League Gruppenphase, um dann am Sonntag den VfB Stuttgart zu empfangen. Wenig Zeit zum Nachdenken. Aber hoffentlich genug Zeit, um sich über etwas Zählbares in Frankfurt zu freuen. Die Bundesliga ist immerhin der wichtigste Wettbewerb, auch in dieser Saison.

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