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Das Mavraj-Manöver: Wer könnte den Abwehrchef ersetzen?

Foto: PATRIK STOLLARZ/AFP/Getty Images

Nach dem Abgang von Abwehrchef Mergim Mavraj zum HSV sucht der 1. FC Köln einen Nachfolger für das Defensivzentrum – effzeh.com hat sich auf die Suche nach Kandidaten begeben.

Keine Minute verpasste Mergim Mavraj im abgelaufenen Bundesliga-Halbjahr des 1. FC Köln, somit hat der albanische Nationalspieler großen Anteil an der starken Defensivleistung der “Geißböcke”. Der Abgang des routinierten Innenverteidigers reißt eine Lücke in den Kölner Abwehrverbund, die in der Winterpause geschlossen werden muss. Es wird also ein Mann für das Defensivzentrum gesucht – ein potenzieller Abwehrchef sogar womöglich.

Da sich Jörg Schmadtke allerdings selten in die Karten schauen lässt, was die Personalplanungen anbetrifft, hat effzeh.com die Scoutingmaschine angeworfen und geschaut, welche Kandidaten denn infrage kommen könnten. Dabei sind wir auf einige interessante Namen gestoßen, die wir Euch natürlich nicht vorenthalten wollen. Und wer weiß: Vielleicht ist ja der Gesuchte unter unseren Vorschlägen.

Kevin Wimmer (25, Tottenham Hotspurs)

Foto: Mike Hewitt/Getty Images

Der Name “Wimmer” weckt in Köln natürlich ganz besondere Assoziationen. Der mittlerweile 24-jährige Österreicher entwickelte sich in seinen knapp drei Jahren beim effzeh zu einem überdurchschnittlich guten Innenverteidiger. Insgesamt absolvierte der vom LASK Linz gekommene Linksfuß 73 Spiele für den effzeh, in denen er zwei Tore erzielen konnte. Nach dem ersten Jahr in der Bundesliga unter Stöger wechselte Wimmer zu Tottenham, die kolportierte Ablöse betrug im Sommer 2015 sechs Millionen Euro. Dort kommt Wimmer bislang auf erst zwölf Einsätze in der Premier League, scheint aber im breit besetzten Kader von Trainer Mauricio Pochettino trotzdem das Vertrauen zu genießen. Vor Beginn der aktuellen Saison wurde der Kontrakt Wimmers bis 2021 verlängert. Interessenten gibt es zuhauf, auch aus der Bundesliga dürften potentere Vereine sich mit Wimmer beschäftigen.

Pro:

  • bestens bekannt mit und am Geißbockheim
  • passt bestens ins Anforderungsprofil (starker linker Fuß, einsetzbar auch als LV)
  • auf der Suche nach Spielpraxis

Contra:

  • Spurs benötigen einen breiten Kader
  • Gehaltsvorstellungen mittlerweile wahrscheinlich astronomisch
  • Kaufoption für den effzeh unwahrscheinlich

Neven Subotic (28, Borussia Dortmund)

Foto: Lukas Schulze/Bongarts/Getty Images

Ein Name, der bereits im Sommer in Köln gehandelt wurde, könnte nun wieder akut werden: Neven Subotic ist nach seiner schweren Rippen-OP, die einen Wechsel nach Middlesbrough verhinderte, wieder gesund, steht aber bei Borussia Dortmund weiterhin auf dem Abstellgleis. Der 1,93 Meter große Abwehrhüne zählte beim BVB unter Jürgen Klopp als linker Innenverteidiger zu den Stützpfeilern in der Abwehr, wurde aber zuletzt durch einige Verletzungen ausgebremst. Ob der serbische Nationalspieler nach vielen unfreiwilligen Pausen wieder auf sein altes Niveau zurückfindet, ist fraglich – dennoch könnte der 28-Jährige, falls fit genug, mit all seiner Routine und Qualität ein wichtiges Puzzlestück in der Kölner Abwehr werden und Mergim Mavraj schnell vergessen machen.

Pro:

  • passt perfekt ins Anforderungsprofil
  • Qualität trifft auf Erfahrung
  • charakterlich über jeden Zweifel erhaben

Contra:

  • zuletzt sehr verletzungsanfällig
  • Preis-/Leistungsverhältnis fraglich
  • finanzstarke Konkurrenz von der Insel buhlt um ihn

 

Mikel Merino (20, Borussia Dortmund)

Foto: PATRIK STOLLARZ/AFP/Getty Images

Dass der BVB überlegt, den vor der Saison von Osasuna verpflichteten Mikel Merino auszuleihen, ist nichts Neues. Die Frage ist nur, welcher Verein für den BVB als sinnvolle Alternative zur Dortmunder Bank in Frage kommt. Dass Merino das Zeug zu einem Bundesligaspieler mitbringt, ist ebenfalls klar – der Spanier müsste sich allerdings an Tempo und Niveau der höchsten deutschen Spielklasse gewöhnen. Spielverständnis, Ballfertigkeit und Physis scheint Merino auf jeden Fall miteinbringen zu können. Auch wenn der einfache Weg mit einer Rückkehr nach Osasuna vielleicht erstrebenswerter erscheint, sollte sich der effzeh als Mavraj-Ersatz mit Merino beschäftigen. Die Frage ist jedoch, ob und inwieweit der BVB eine Kaufoption für möglich hält. Den Spanier nur bis Sommer auszuleihen würde keinen Sinn ergeben, weshalb Schmadtke sich mit den Dortmundern auf einen für alle drei Seiten passenden Deal einigen müsste. Interessant wäre auch, wie Peter Stöger den spanischen U21-Nationalspieler einsetzen würde: Dieser hatte erst kürzlich betont, lieber im zentralen Mittelfeld und nicht unbedingt im Abwehrzentrum zu spielen. Zwar ist Merino durchaus flexibel einsetzbar, im defensiven Mittelfeld des effzeh herrscht jedoch trotzdem ein Überangebot.

Pro:

  • BVB bevorzugt deutschen Klub bei Ausleihe
  • Merino würde im Zentrum der Dreierkette spielen können
  • flexibel einsetzbar (auch und vor allem im defensiven Mittelfeld, Hector damit vielleicht etwas häufiger als LV)

Contra:

  • Kaufoption momentan eher wenig vorstellbar (anderthalbjährige Leihe vielleicht schon eher)
  • sehnt sich vielleicht eher nach der spanischen Heimat
  • wäre kein Eins-zu-Eins-Ersatz für Mavraj

 

Fabian Schär (25, TSG 1899 Hoffenheim)

Foto: FABRICE COFFRINI/AFP/Getty Images

Einen ganz anderen Spielertyp verkörpert derweil Fabian Schär: Der Schweizer Innenverteidiger ist mit 1,86 Meter nicht der größte, kommt daher mehr über das Stellungsspiel als die reine Physis. Der fußballerisch hervorragend ausgebildete Nationalspieler, 2015 aus Basel nach Hoffenheim gekommen, hat unter Julian Nagelsmann seinen Stammplatz verloren und wird seitdem mit einem Winterwechsel in Verbindung gebracht. Unter anderem soll der HSV Interesse am 25-jährigen Rechtsfuß zeigen – ein Abgang des international umworbenen Abwehrmanns, der von der Kölner Agentur SportsTotal beraten wird, dürfte sich die TSG allerdings ordentlich entlohnen lassen. Angeblich soll sogar die Schmerzgrenze bei einer zweistelligen Millionenablöse liegen – sicherlich eine Summe, die der effzeh für einen Mavraj-Ersatz nicht springen lassen will.

Pro:

  • Bringt alles mit, was ein Abwehrchef braucht
  • Bereits mit Land & Liga vertraut
  • Im besten Fußballeralter, will spielen

Contra:

  • Horrende Ablöse
  • Starke Konkurrenz dank guter EM
  • In der Bundesliga noch nicht überzeugend in Erscheinung getreten

 

Salif Sané (26, Hannover 96)

Foto: Alex Grimm/Bongarts/Getty Images

Der Name Sané wiederum wurde bereits im vergangenen Sommer lange Zeit rund ums Geißbockheim als der ideale Neuzugang diskutiert. Nach langem Hin und Her konnte sich Sané allerdings dazu durchringen, seinen Vertrag im Oktober bis 2020 zu verlängern. Dem Vernehmen nach soll ihm sogar eine Ausstiegsklausel zugesichert worden sein, bei der er die Hannoveraner im Falle des Nichtaufstiegs für fünf Millionen Euro verlassen kann. Sollte Hannover aufsteigen, könnte der Senegalese allerdings auch davon Gebrauch machen, nur wahrscheinlich zu einem höheren Preis. Sané spielt in den Planungen der Messestadt immer noch eine wichtige Rolle, ist aber insgesamt ab Sommer nicht mehr unverkäuflich. Es ist davon auszugehen, dass ihm ein Verbleib in Hannover trotz vorheriger anderslautender Äußerungen durch ein finanzielles Zubrot schmackhaft gemacht wurde. Die damals von Klubboss Kind formulierte “Mindestablöse” von zehn Millionen Euro rief durchaus Kopfschütteln hervor.
Pro:

  • wäre immer noch ein fast idealer Baustein im System Stöger (wahrscheinlich aber erst ab Sommer)
  • träfe in Köln auf seinen Kumpel Anthony Modeste
  • hatte bereits seinen Wechselwunsch kundgetan

Contra:

  • Wechsel im Winter sehr unwahrscheinlich
  • steht auch im Fokus anderer Klubs wie Wolfsburg
  • effzeh dürfte nicht bereit sein, mehr als acht Millionen Euro zu bezahlen

 

Douglas Franco Teixeira (28, Sporting CP)

Foto: Epsilon/Getty Images

Ebenfalls schon einmal im Fokus des effzeh-Interesses stand ein brasilianischer Abwehrhüne: Douglas Franco Teixeira, kurz Douglas, sollte im Sommer 2015 ein neuer Eckpfeiler in der Kölner Defensive werden. Doch der Brasilianer mit niederländischem Pass wechselte lieber zu Trabzonspor, der effzeh holte stattdessen Frederik Sörensen – und Douglas brach seine Zelte in der Türkei nach einem unbefriedigenden Jahr wieder ab. Glücklich geworden ist der 1,93 Meter große Abwehrmann aber auch bei Sporting nicht, in Lissabon zählt der 28-Jährige nicht zur Stammelf. Der kopfball- und zweikampfstarke Rechtsfuß, der nicht immer der disziplinierteste auf dem Rasen ist, könnte so doch wieder das effzeh-Interesse wecken – dürfte sich sein Marktwert nach den verkorksten zwei Jahren doch ziemlich nach unten bewegt zu haben. Vielleicht das Schnäpchen, um den scheidenden Mergim Mavraj zu ersetzen.

Pro:

  • In der Luft eine absolute Waffe
  • Aktuell sicher erschwinglich zu haben
  • Mit der nötigen Routine ausgestattet

Contra:

  • Ist vor der Saison erst zu Sporting gestoßen
  • Entschied sich bereits einmal gegen den effzeh
  • als Rechtsfuß eigentlich nicht der gesuchte Abwehrmann
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