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Nachspiel

Das Haar in der Suppe

In einem nicht alltäglichen Spiel holt sich der effzeh drei Punkte bei der TSG Hoffenheim

© effzeh.com
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Was war denn da schief gelaufen? Ungläubig schauen sich die Macher, die Strategen aus der Marketingabteilung des effzeh an. Alles war vorbereitet, dem Verkauf des Karnevalstrikot einen  deutlichen Schub zu verpassen. Der Plan ging auf: am 11.11. steht man am 11. Spieltag mit 11:11 Toren auf Platz…. ZEHN? Was zum Teufel? Wer spielt denn da jetzt nicht mit? Hat sich denn mal wieder alles gegen den effzeh verschworen? Wie konnte das geschehen? Wir können euch versichern, die Fahndung nach dem Schuldigen läuft auf Hochtouren. Wir bleiben für euch exklusiv an dieser Geschichte dran. Alaaf!

Ausgangslage

Letzte Woche einen Big Point liegen gelassen, geht der Blick für unseren effzeh wieder angstvoll nach unten. Die Teams am Tabellenende fangen auch an zu punkten, der Vorsprung schmilzt. Und ausgerechnet jetzt geht es zum Team der Stunde, von dem der eigene Trainer sagt, sie seien gar nicht so weit von einer Spitzenmannschaft entfernt. Bayern München light im Kraichgau? Nun gut, spielstark sind sie, die blauen Söldner. Aber da liegt unser Trumpf, über den Kampf ins Spiel, ein paar mal auf den Fuß stellen, damit Firmino und Co die Lust auf Fußball vergeht. Aber vielmehr stellt man sich als effzeh-Fan darauf ein, dem frischgebackenen brasilianischen Nationalspieler dabei zuzusehen, wie er dem frischgebackenen deutschen Nationalspieler zeigt, wie das geht mit dem Fußball und so.

Personal

Viel mehr als die Verletztenliste der beiden Clubs war die Erstebrufung von Firmino und Hector in ihre jeweiligen Nationalteams Thema bei beiden Vereinen. Trotzdem wäre man auf seiten des effzeh froh, wenn wenigstens einer der Flügelstürmer Peszko (Bronchitis), Risse (Muskelverletzung, OP) oder der langzwitverletzte Helmes wieder mitwirken könnte. Auf der Gegenseite macht der vor zwei Saisons an den effzeh verliehene Tobias Strobl auf sich aufmerksam. Nach der Leihe ist er in Hoffenheim zum absoluten Stammspieler gereift, wird auf verschiedenen Postionen eingesetzt.

Spielverlauf

Foto-Credits: Dirk Unschuld

Foto-Credits: Dirk Unschuld

Als sich der Grtoßteil der Gästefans auf der Osttribüne in der untergehenden Novembersonne wärmt, läuft ihnen ein Schauer über den Rücken als es nach knapp drei Minuten Spielzeit im eigenen Gehäuse direkt vor ihren Augen klingelt. Die Fehlersuche überlassen wir den dafür angestellten Kräften und sacken mit gesenktem Kopf auf unseren Sitz nieder. Trotz Sonennbrille die Hand immer als Schutz vor der tiefstehenden Sonne vor die Stirn haltend verharren wir knapp drei weitere Minuten. Um dann vollkommen überraschend zum Jubelschrei anzusetzen. Olkowski jagt das Leder am gegenüberliegenn Strafraum unten links in die Maschen. Puuuh, zurücklehnen, jetzt kann das Spiel beginnen. Und das tut es. Die Sonne ist gerade hinter der Gegentribpüne verschwunden als sich Lehmann den Ball zu einem Freistoß von der Strafraumgrenze zurecht legt. Wir alle kennen die Qualktität der bisherigen effzeh-standards und machen uns wenig, nein, keine Hoffnung, dass jetzt irgendwas passieren könnte. Umso energischer ist der Jubel ob des Lehmannschen Geniestreichs. Im Nachhinein stellt sich heraus, dass es zuerst anders geplant war, dann hat man sich umentschieden, und schlussendlich hat Matze eine dritte Alternative gewählt. So kann es weitergehen.

Das Spiel in der ersten Halbzeit bleibt hochklassig. Die Abwehrreihen stehen auf beiden Seiten nicht ganz so sicher wie gewohnt, aber beide offensiven Abteilungen wachsen an diesem Tag über sich hinaus. Es gibt noch einige Chancen bis sich Anthony Ujah in der 32. Spielminute gegen gefühlte sechs Abwehrspieler durchsetzt, Baumann durch seine Erscheinung einen Riesenschreck einjagt, so dass dieser kurzfristig doch noch zögert. Der kölsche Jung legt das Leder sicher im Netz der Hoffenheimer ab. 3:1 , was ein Glücksgefühl. Jetzt bloß das Ergebnis über die Zeit in die Halbzeit retten und auf die Ansprache Stögers hoffen, dass sich die Jungs hinten zusammenreißen sollen. Doch es kommt anders. Leider hat Hoffenheim einen guten Brasilianer im Team, der auf der Euphoriewelle der Berufung in die Selecao schwebt. Firmino tanzt mittels Doppelpass und Dribbling die gesamte Abwehr des effzeh aus und zieht unten links flach in das Gehäuse des erstarrten Horn. Weltklasse, auch im Nachhinein muss man anerkennen, dass dieser Lauf kaum zu stoppen ist. Kleinste Fehlerchen lassen den Brasilianer durchkommen. Jetzt aber bitte die letzten  fünf Minuten ohne weiteres Gegentor. Aber wieder schleicht sich ebenjener Firmino bei einer Jahrhundertflanke Olkowski aus dem Rücken und nickt den Ball kurz vor dem Halbezeitpfiff ins Netz. Oh Mann. Diese Flanke kommt so wirklich nicht oft, Firmino ist kein ausgewiesener Kopfballspezialist und wie Olkowski das besser verteidigen soll, weiß ich auch nicht.

© effzeh.com

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Unser Trainer findet die richtigen Worte in der Halbzeit, ganz sicher. Und die Jungs kommen konzentrierter aus der Kabine. Hinten kehrt wesentlich mehr Sicherheit ein. Es ergeben sich noch zwei Halbchancen für die Gastgeber sowie ein Fernschuss durch Matze Lehmann, der deutlich das Gehäuse verfehlt. Viel mehr tut sich nicht bis zur 82. Minute. Hier kommt der Mann des Spiels: Pawel Olkowski nimmt den Ball nach einem Einwurf an, dreht sich kurz um sich selbst und schließt vom Sechszehner trocken ab. Das Ei landet direkt neben dem Pfosten. Gisdol bestätigt später, dass dies aus seiner Sicht ein billiger Gegentreffer war. Nehmen wir trotzdem. Just Sekunden vor dem Führungstreffer brachte Stöger noch einen dritten Innenverteidiger mit Maroh. Das spielt uns jetzt deutlich in die Karten und wir retten den Vorsprung übers Ziel. Halleluja!

Fazit

Macnhmal kann der effzeh keine Defensive, manchmal kann der effzeh Offensive, Hoffenheim ist eine der spielstäkrsten mannschaften dank Frimino und ich bin heute noch heiser. Die Reise in den Kraichgau lohnt sich meist für den effzeh.

Spieler im Fokus

Jonas Hector: der frischgebackene Nationalspieler stach nicht besonders hervor, lieferte eine für seine Verhältnisse solide Leistung, zumindest spielten ihm seine Nevrven nach der Berufung nciht einenstreich, aber das haben wir auch so erwaret.

Pawel Olkowski: der Mann des Spiels, zeigt seine Offensivqualitäten, Mitschuld am dritten Gegentor fraglich, aber seine beiden schön anzusehenden treffer wiegen diese eventuelle Schuld mindestens wieder auf

Stimmen zum Spiel

Peter Stöger: Ich bin wirklich sehr stolz. Die Leistung war unglaublich. Moralisch, kämpferisch, läuferisch. Nach dem frühen Rückstand und dem Gefühl letzte Woche kein gutes Spiel gemacht zu haben, sind die Jungs zurückgekommen. Dann die Nackenschläge vor der Halbzeitpause. Dann wieder rauszugehen mit dem Gefühl, wir haben schon viel liegengelassen und es wird ganz schwer werden. Das war es dann auch. Und dann haben sie alles abgerufen. Und das gegen eine wirklich gute Mannschaft. Um so glücklicher sind wir, dass wir dann am Schluss den Siegtreffer auch ncoh geschossen ahebn. Wir haben uns nicht ideal auf die langen gechippten Bälle ins Zentrum einstellen können. Wir haben auch Probleme gehabt, das Passspiel vor der Viererkette zu unterbinden. Aber da hat Hoffenheim auch eine wahnsinnige Qualität. Es war schwer und wir haben uns wirklich in dieses Spiel reingearbeitet. Trotz dieser Probleme haben wir immer an uns geglaubt. Umso schöner ist der Sieg.

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Kevin Vogt: Wahnsinnsspiel! Ein richtiges Kampfspiel. Es macht eine Menge Spaß, dass wir uns am Ende belohnt haben. So ein Spiel kann in die andere Richtung gehen, aber wir haben in der zweiten Halbzeit richtig gut dagegen gehalten. Dabei wollten wir uns schon in der ersten Halbzeit eine richtig gute Ausgangslage verschaffen. Leider kriegen wir zwei viel zu doofe Gegentore. Aber wir haben nicht aufgesteckt, dagegen gehalten und uns in der zweiten Halbzeit belohnt. Für den Freistoß hatten wir eigentlich was einstudiert, aber die Situation war dafür nicht ganz so glänzend. Dann haben wir gesagt, wir chippen rein und Matze schießt dann einfach. Hat viel zusammengepasst.

Matthias Lehmann: Einfach ein geiles Gefühl. Die Stimmung war Bombe. Erste Halbzeit war positiv vogelwild. Nach dem frühen Gegentor haben wir uns nicht beeindrucken lassen, einfach weitergemacht. Und dann gings los, buppbuppbupp, 3:1 und dann kriegen wir auch wieder direkt buppbupp den Ausgleich 3:3. Wir wussten gar nicht was passiert, saßen in der Kabine und haben einfach nur den Kopf geschüttelt. In der zweiten Halbzeit haben wir es dann besser gemacht. Wir haben auch ein bischen umgestellt, noch einen zentralen vor die Innenverteidigung zu kriegen, dass wir besseren Zugriff bei den langen Bällen haben. Das ist dann auch besser gelungen. Auch für das Umschaltspiel, da hatten wir dann mehr Räume, weil Hoffenheim mehr aufgerückt ist.

Jonas Hector: Wir sind nicht gut reingekommen und kriegen dann ein leichtes Gegentor. Aber wir drehen das Spiel, sind drin und lassen wenig zu. Nach dem 3:1 dachten wir, dass es läuft. Dann kriegen wir noch zwei Gegentore und sitzen ziemlich geknickt in der Kabine. Aber wir haben uns aufgerafft und den Lucky Punch gesetzt. Natürlich lag für mich der Fokus sehr auf diesem Spiel, aber drumherum war es etwas anders als sonst. Viele Nachrichten bekommen, viele Glückwünsche. Ich fahr auch jetzt dank das Siegs mit einem guten Gefühl nach Berlin. Etwas schade, dass ich den 11.11. verpasse in Köln. Aber es gibt glaub ich schlimmere Gründe.

Anthony Ujah: Eine verrückte erste Halbzeit. Wir müssen eigentlich besser verteidigen. Das haben wir in der zweiten Halbzeit dann gemacht und dann noch ein Tor gemacht. Ein unglaubliches Spiel. Die ganze Mannschaft hat einen sehr, sehr guten Job gemacht. Ich denke, das war mein bestes Tor in der Bundesliga. Ich bin immer positiv, egal ob ich erste Elf spiele oder von der Bank komme.

Statistik

effzeh:  Horn, Brecko, Mavraj, Wimmer, Hector – Matuschyk (61. Gerhardt), Lehmann (81. Maroh), Vogt, Olkowski, Svento (90. Osako) – Ujah

TSG Hoffenheim: Baumann, Strobl, Süle, Bicakcic (70. Rudy), Beck- Schwegler (80. Zuber), Polanski, Volland, Firmino, Elyounussi (80. Schipplock), Szalai

Tore: 1:0 Szalai (2.), 1:1 Olkowski (5.), 1:2 Lehmann (12.), 1:3 Ujah (35.), 2:3 Firmino (39.), 3:3 Firmino (45.), 3:4 Olkowski (83.)

Gelbe Karten: Ujah (56.), Beck (62.), Vogt (74.)

Schiedsrichter: Günter Perl

Zuschauer: 30.150 (ausverkauft)

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