Viel ist passiert im aktuell ausklingenden Jahr beim 1. FC Köln. Im ersten Teil unseres Rückblicks: Dramatische Siege, Vertragsverlängerungen und Neuzugänge.
Kein Trainingslager in der Fremde, doch etwas Bewegung im Kader: So begann für den 1. FC Köln das neue Jahr. Kazuki Nagasawa und Bard Finne verließen den Klub, dafür stieß mit Filip Mladenovic ein Champions-League-erfahrener Linksverteidiger zu den „Geißböcken“. Der Serbe, der nicht nur von uns mit gehörigen Vorschusslorbeeren in Köln begrüßt wurde, sollte die Lücke hinter Jonas Hector schließen. Eben jener Hector, der als Belohnung für seine Leistungen im Jahr 2015 zu „Kölns Sportler des Jahres“ gewählt wurde. Noch wichtiger, noch wertvoller: Peter Stöger verlängerte noch vor Rückrundenstart seinen Vertrag beim effzeh langfristig.
Kein Start nach Maß
Gute Vorzeichen also, die starke Hinrunde mit 24 Punkten entsprechend zu bestätigen. Die Fans träumten schon von Europa, noch im alten Jahr hatte sich der Verein in einem begeistert aufgenommenen Weihnachtsvideo damit selbst auf die Schippe genommen. Der Start gegen den kriselnden VfB Stuttgart misslang jedoch völlig: Nach schwacher Leistung hieß es nach 90 Minuten zurecht 1:3. Nach zwei Remis in Wolfsburg und Hamburg kam der erste Befreiungsschlag: Zum 68. Geburtstag beeindruckte nicht nur die Choreo auf der Südtribüne, sondern auch die Leistung gegen Eintracht Frankfurt. Der frühe Rückstand durch effzeh-Schreck Alex Meier schockte das Team nicht, Yannick Gerhardt, Dominique Heintz, dessen Kontrakt vor der Partie langfristig verlängert wurde, und Anthony Modeste drehten die Partie zugunsten der „Geißböcke“.
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Der effzeh trieb auch im Februar die Personalplanungen weiter frühzeitig voran: Von Schalke 04 verpflichtete der Klub Marco Höger. Der gebürtige Kölner, international erfahren, jedoch verletzungsgeplagt, sollte ab Sommer den Taktstock im Mittelfeld der „Geißböcke“ schwingen. Sportlichen Rückschlägen (0:1 im stimmungslosen Derby bei Borussia Mönchengladbach, 0:1 gegen Hertha BSC) folgte ein schwerer Schicksalsschlag, der alle effzeh-Fans hart traf: Vereinslegende Hannes Löhr verstarb am 29. Februar im Alter von 74 Jahren. Die Abwärtsspirale in der Tabelle bremste das Team erst zwei Wochen später durch einen überzeugenden 2:0-Erfolg in Hannover: Leonardo Bittencourt schoss den effzeh bei seinem Ex-Klub mit einem Doppelpack zum ersten Auswärtserfolg seit dem Derbysieg in Leverkusen Anfang November. Auch neben dem Platz blieb am Geißbockheim nichts unangetastet: Nachwuchs-Chef Frank Schaefer verließ zum 1. April überraschend den effzeh, dessen Pläne für einen Ausbau des Geißbockheims zunehmend in die Kritik gerieten.
Erstmals einstellig seit 24 Jahren
Sportlich lief es dagegen nicht immer rund: Einer eingeplanten Niederlage gegen die Bayern folgte ein unnötiges Remis in Hoffenheim und ein bitteres 0:2 gegen Leverkusen – die Abstiegszone rückte wieder in beunruhigende Nähe. Als der effzeh nach einer Stunde in Mainz 0:2 hinterlag, schmeckte es nach einer unruhigen Schlussphase in der Saison. Doch die Mannschaft entdeckte ihre Comeback-Qualitäten: Marcel Risse, Milos Jojic und Anthony Modeste drehten die Partie und ließen den Gästeblock im rheinhessischen XXL-Möbelhaus toben. In der Woche darauf entledigten sich die Stöger-Schützlinge durch einen 4:1-Heimsieg über Darmstadt endgültig sämtlicher Abstiegssorgen. Drei Remis zum Abschluss bedeuteten Platz neun in der Endabrechnung, die beste Platzierung für den 1. FC Köln seit 1992.
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Schon vor Saisonende gelang es dem effzeh nach einigem Hickhack, Marcel Hartel doch noch an den Klub zu binden. Personell tat sich schnell Einiges: Simon Zoller verlängerte seinen Vertrag, der effzeh sicherte sich dazu die Dienste von Konstantin Rausch (Darmstadt) und Artjoms Rudnevs (Hamburg). Auf der Abgabenseite spülte Yannick Gerhardts Transfer nach Wolfsburg viel Schmerzensgeld aufs Kölner Konto, auch Kevin Vogt veränderte sich sportlich und ging Richtung Hoffenheim. Dusan Svento schloss sich Slavia Prag an, Daniel Mesenhöler zog es zu Union Berlin. Die Transferposse um Salif Sané (Hannover 96) verfolgten die effzeh-Fans ebenso gespannt wie die Europameisterschaft in Frankreich: Jonas Hector ging als Stammspieler der DFB-Elf ins Turnier und machte einen hervorragenden Eindruck. Das effzeh-Halbjahr endete für ihn mit einem souveränen Einzug ins EM-Viertelfinale – dort sollte Italien warten.
Der zweite Teil des effzeh-Jahresrückblicks folgt morgen.