Pizarro im Interview: “Mein Herz schlägt für Werder, doch mein Kopf ist nur beim 1. FC Köln”
1. FC Köln gegen Werder Bremen: Ein Krisentreffen – und ein besonderes Spiel für Claudio Pizarro. Vor dem Duell mit dem Ex-Klub sprach er mit der Presse.
Frage: Wie empfinden Sie die aktuelle Lage beim FC? Wie geht es dem Team aus ihrer Sicht, wie geht es Ihnen nach den ersten Wochen in Köln?
Pizarro: Ich bin gut angekommen. Wir wissen, dass es aktuell schwierig ist, aber wir tun alles, um aus dieser Situation herauszukommen. Ich bin sehr überzeugt, dass wir am Sonntag den ersten Schritt machen können.
Frage: Die FC-Fans unterstützen das Team großartig, spendeten nach der Heimniederlage gegen Leipzig aufmunternden Applaus. Ist das etwas, das bei Ihnen ankommt?
Pizarro: Ich finde das wirklich super. Die Fans stehen hinter der Mannschaft und unterstützen uns nach allen Kräften. Das ist sehr wichtig für uns, gerade in dieser Situation. Man merkt, dass sie an uns glauben und dass wir es dort unten herausschaffen.
Frage:Trotz des Fehlstarts und dem letzten Tabellenplatz steht Trainer Peter Stöger überhaupt nicht zur Disposition, wird von FC-Sportchef Jörg Schmadtke und den Kölner Fans weiter unterstützt. Wie nehmen Sie das wahr?
Pizarro: Im Fußball ist es immer so, dass, wenn es nicht läuft, der Trainer infrage gestellt wird. Jörg Schmadtke weiß ganz genau, welche Qualität Peter Stöger als Trainer und was er in den vergangenen Jahren alles erreicht hat. Ich erlebe ihn als sehr guten Trainer, der einen guten Draht zu den Jungs hat. Sie tun alles für ihren Trainer, das ist sehr wichtig für den FC. Das Vertrauen ist also da – wir glauben alle daran, die schwierige sportliche Situation bald ändern zu können.
Frage: Wie ging es denn der Mannschaft nach dem Stuttgart-Spiel, als der Knockout in der Nachspielzeit erfolgte?
Pizarro: Es war sehr schwer für die Jungs. Nicht nur in Stuttgart, sondern in den letzten Spielen hat die Mannschaft alles getan, um endlich zu gewinnen. Wenn es nicht läuft, dann bekommst du so Gegentore wie gegen den VfB. Es ist aktuell schwer, dennoch ist die Mannschaft sehr gut aufgetreten. Unter diesen Umständen, in dieser Situation ist es eine sehr schwere Niederlage. Aber wir sind Profis und wissen, dass wir weitermachen müssen, noch härter arbeiten müssen und versuchen müssen, das nächste Spiel zu gewinnen. Es geht nicht anders!
Foto: Patrik Stollarz/AFP/Getty Images
Frage: Ist denn in so einer Phase ihre Erfahrung gefragt?
Pizarro: Ich habe in den zwei Wochen schon geschaut, wie ich mit welchem Spieler umgehen kann. Manche brauchen Zuspruch, mit manchen muss man schimpfen. Ich kann das jetzt deutlich besser einschätzen, wie die Mitspieler Ratschläge annehmen – und werde mich sicherlich dort einbringen.
Frage: Wie geht es einem Torjäger wie Ihnen, wenn er von der Bank tatenlos zusehen muss, wie in den ersten 30 Minuten in Stuttgart gleich mehrere Torchancen nicht genutzt werden können? Juckt es da im Fuß?
Pizarro: Es juckt immer (lacht). Ich war leider noch nicht komplett fit bei diesem Spiel, habe die lange Trainingswoche in den Beinen gespürt. Es ist schade, dass meine Mannschaftskollegen die Chancen nicht nutzen konnten. Wenn ich hereinkomme, versuche ich einfach mein Bestes zu geben. Das gilt auch für den Sonntag!
Frage: Wie geht es denn den Beinen und dem Körper insgesamt derzeit?
Pizarro: Viel besser. Ich habe in der Länderspielpause sehr gut trainieren können und praktisch eine kleine Vorbereitung absolviert. Jetzt fühle ich mich fit – wenn es nach mir geht, könnte es am Sonntag von Beginn an losgehen.
Foto: Matthias Hangst/Bongarts/Getty Images
Frage: Ist denn die WM 2018 für Sie ein Ziel? Peru spielt im November in den Playoffs gegen Neuseeland. Haben Sie schon Kontakt zum Nationaltrainer aufgenommen, um dort den großen Traum zu erfüllen?
Pizarro: Wir haben immer Kontakt (lacht). Aber wir sprechen darüber, wie das Team spielt – nicht über meine Nominierung. Das ist allein die Entscheidung des Trainers. Ich war bis jetzt noch nicht richtig fit, daher war es auch schwierig für ihn, mich zu nominieren. Der Traum von der WM 2018 ist aber definitiv in meinem Hinterkopf. Ich versuche, hier in Köln zu zeigen, was ich kann, um eine Chance zu haben.
Frage: Haben Sie während der vereinslosen Phase eigentlich ans Karriereende gedacht?
Pizarro: Nein. Ich hatte verschiedene Angebote, die ich mir angeschaut habe. Eigentlich war geplant, dass ich nur dieses Jahr noch spielen werde. Natürlich ist das Karriereende nicht mehr allzu weit weg. Aber ich werde das nicht konkret formulieren. Vielleicht fühle ich mich im Sommer noch gut und möchte noch ein Jahr weiterspielen (lacht).
Moderator, Organisator, Blindenreporter, Netzwerker, Stadionsprecher - Wolfgang Gommersbach und seine Jobs beim 1. FC...
.
effzeh.com verwendet Cookies, um die bestmögliche Funktionalität anzubieten. Mit ihrer Hilfe können wir die Qualität unseres Angebots verbessern. Durch die Nutzung unserer Webseite erklären Sie sich damit einverstanden. Mehr Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.OK