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Kurz & Knapp

Englische Woche: Stimmungsverzicht und Fan-Proteste angekündigt

Die Fanszenen haben angekündigt, während der Spiele der Englischen Woche in den ersten 20 Minuten keine Stimmung zu organisieren.

Foto: Sebastian Widmann/Bongarts/Getty Images

Vor etwa einem Monat gaben die Fanszenen der deutschen Fußballvereine bekannt, den Dialog mit dem DFB und der DFL abzubrechen. Zu Beginn der Gespräche zwischen Funktionären und Fans war durchaus noch ein Entgegenkommen des Verbands zu spüren, der immerhin erklärte, Kollektivstrafen vorerst auszusetzen. Aspekte wie die Einführung eines Strafenkatalogs der DFB-Sportgerichtsbarkeit und die Montagsspiele in der 3. Liga führten dann allerdings dazu, dass der Dialog aufgekündigt wurde und der Protest nun intensiviert werden soll. Dazu werden am kommenden Spieltag der Englischen Woche in allen drei Profiligen Deutschlands die ersten 20 Minuten der Spiele mit einem Stimmungsverzicht der organisierten Fanszenen stattfinden. Der Slogan “Ihr werdet von uns hören!” war bereits im Statement der Fanszenen von vor einem Monat zu finden, nun wird der erste öffentlichkeitswirksame Protest in die Tat umgesetzt und ins Stadion gebracht.

“Wir sind weiterhin bis in die Haarspitzen motiviert, uns für die Grundwerte des Fußballs und gegen eine weitere Entfremdung des Fußballs durch Korruption, Gutsherrenmachenschaften und Kommerzialisierung einzutreten. Wir sehen es mehr denn je als unsere Verantwortung gegen den DFB und die DFL aufzustehen und wissen zehntausende Unterstützer in den Kurven des Landes hinter uns”, heißt es im gemeinsamen Statement.

Das Ziel: “Protest in die Stadien tragen”

Denn dass ein Riss im deutschen Fußball besteht, zwischen Funktionären und Fans an der Basis, das ist nichts Neues. “In den ersten 20 Minuten der Spiele werden wir auf einen wie üblich organisierten Support verzichten. Stattdessen werden wir unseren Protest in die Stadien tragen und zeigen, dass die große Masse an Fans nicht damit einverstanden ist, was einige wenige Funktionäre mit unserem geliebten Fußball veranstalten”, benennen die Fans ihr Ziel für den organisierten Protest in den kommenden Tagen.

Das Zeichen des Protests soll sich in erster Linie gegen den DFB richten, der momentan alle seine Kräfte auf das Prestigeprojekt “EM 2024” zu richten scheint – die Entscheidung über die Austragung des Kontinentalturniers soll am 27. September und damit am Ende der Englischen Woche im deutschen Fußball getroffen werden. Bereits am vergangenen Spieltag war zu sehen, dass die Spiele der Bundesliga erst angepfiffen wurden, nachdem die Spieler aller Mannschaften hinter einem Banner posierten, das für die deutsche Bewerbung wirbt.

Über die genauen Abläufe des Protests werden die jeweiligen Fanszenen dann an den verschiedenen Standorten informieren. In Köln ist damit zu rechnen, dass es darüber hinaus auch weitere Proteste geben wird: Bereits anlässlich des letzten Heimspiels gegen Paderborn war angekündigt worden, dass die Ultrà-Gruppierungen wie die “Coloniacs” und die “Wilde Horde” ihren Protest gegen den derzeitigen effzeh-Vorstand weiterführen wollen. In einem Statement war zu lesen, warum die Ultràs glauben, dass das Trio Spinner, Ritterbach und Schumacher nicht mehr tragbar sei. Seitdem sind auch die Banner der Ultrà-Gruppierungen etwas anders als sonst: Im selben Layout ist der Schriftzug “Vorstand raus” zu lesen.

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