Folge uns
.

Stadion

Bang Boom Bang

Im Film Bang Boom Bang heißt es: “90 Minuten Hardcore …echte Gefühle!” In diesem Sinne blicken wir euphorisch nach Cottbus.

Manchmal, da habe ich mich besser im Griff und manchmal, da dann eben nicht. Es soll Menschen geben, die behaupten, ich sei meinem Herzensclub gegenüber zu positiv  eingestellt. So verknallt, dass ich nicht einmal bemerken würde, wenn er Mundgeruch oder Stinkefüße hätte. Auch dann noch verträumt, säuselnd und selig seufzend, wenn er mir – wie in den vergangenen Jahrzehnten wiederholt geschehen – mit der Faust in die Magengrube schlägt und mit einem nassen Lappen ins Gesicht. Zum Beispiel 1998 etwa. Oder im Jahr 2012. Man könnte sagen, ich habe beim effzeh das Stockholm-Syndrom.

Aber was soll man machen? Wenn die Liebe erst einmal verpflanzt ist, dann weht sie nicht so schnell davon, auch nicht bei Sturm. Könnte jetzt ein Liedtext von Pur sein und bei der Assoziation wird mir spontan schlecht, aber so ist es nun einmal.

 

© effzeh.com

© effzeh.com

Ausgangslage

Und wann, verdammt noch einmal, gab es mehr Gründe, in den effzeh verliebt zu sein und die Situation um den Club herum und an sich als warm, gummibärchenweich und duftend zu beschreiben? Wobei: Die letzte Partie gegen Aue hatte weniger etwas von warm, gummibärchenweich und duftend, als eher von laut, knallig und peitschend, zumindest für den Gegner. Es hatte etwas von einer Blaupause eines Fußballspiels, das ich mir seit Jahren bei meinen rut-wießen Helden wünsche und erhoffe.

Wenn man das dann so genießt und feiert, hat das weniger mit dem grauenvollen Begriff der „elitären Arroganz“ zu tun als mit einem Glücksgefühl, das sich anfühlt, wie frisch verliebt zu sein. Dabei habe ich mich schon vor knapp 30 Jahren in diesen Verein verguckt, aber derzeit ist alles irgendwie anders. Und manche Beziehungen sind eben auch noch nach Jahrzehnten frisch und strahlend, auch nach einigen Tiefen. Nicht nur in Stockholm.

Und dann sei schon einmal die Frage wieder aufgegriffen und auch erlaubt, wann es mehr Gründe gab, noch mehr berechtigt war, ein zartes, aber wachsendes Euphoriegefühl bezüglich des 1. Fußballclub Köln zuzulassen? Endlich sind da Leute an den Kölner Schaltknüppeln, die wissen, in welche Richtung man einen professionellen Verein zu steuern hat. Und nicht nur nach unten. Endlich besteht die Mannschaft aus Spielern, die den Geißbock auf der Brust nicht nur als Gelegenheitstäter über die Wiese spazieren tragen, sondern aus Überzeugung. Und dann noch REWE, dann noch Helmes? Wo soll das alles noch hinführen?

 

Personelle Lage

Zunächst einmal führt es uns nach Cottbus, zum nächsten Spiel. Und dabei kann Peter Stöger auf alle Spieler mit Ausnahme der Langzeitverletzten zurückgreifen. Sogar McKenna macht Hoffnung, bald wieder dazuzugehören. Spannend zu beobachten wird es sein, wie der Trainer Rückkehrer Patrick Helmes in das bei der letzten Partie so ausgezeichnet funktionierende Team integrieren wird. Zuletzt kündigte er an, mit zwei Spitzen auflaufen zu wollen, also mit Ujah und eben Helmes. Das würde höchstwahrscheinlich bedeuten, dass hinten zentral nur noch Lehmann spielen würde, womit Gerhardt leider zunächst wieder auf die Bank müsste. Zu stark ist aber die Offensivreihe, in der Peszko, Halfar und Risse gegen Aue atemberaubend harmonierten und spielten. Hier wird es also vermutlich keine Änderung geben. Und hier wäre es wohl auch zu gewagt, auf der Sechs ausschließlich auf Gerhardt und eben nicht auf Lehmann zu setzen. Zumindest, wenn man in Cottbus spielt.

© effzeh.com

© effzeh.com

Bei eben diesem Gegner, der sich auf Rang acht befindet und bislang ebenso viele Punkte bei je zwei Siegen, Unentschieden und Niederlagen eingefahren hat (letzte Partie: 2:2 gegen den FCK), fällt Sanogo weiterhin gesperrt aus, und das ist für uns erst einmal eine sehr gute Nachricht. Schließlich handelt es sich bei ihm um den noch treffsichersten Stürmer der Liga. “Noch”, weil Helmes ja noch nicht im Einsatz war. Ihn ersetzen wird wahrscheinlich Jendrisek, unter der Woche noch für die slowakische Nationalmannschaft im Einsatz. Dazu sagt die Homepage der Lausitzer, dass sich mit Markus Brzenska, Amin Affane, Nicolas Farina und Sebastian Mrowca vier weitere Spieler im Aufbautraining befinden.

Gehen wir nun also davon aus, dass beide Mannschaften gegenüber ihren sehr bzw. recht erfolgreichen vergangenen Partien personell nicht viel bis auf das Beschriebene ändern werden, könnte die Aufstellung wie folgt aussehen:

Energie Cottbus: Almer – Schulze, Börner, Möhrle, Svab – Banovic, Krusha, Susic, Stiepermann, Fomitschow – Jendrisek

effzeh: Horn –  Brecko, Maroh, Bruno, Hector – Lehmann – Risse, Halfar, Peszko – Helmes, Ujah.

Schiedsrichter der Partie wird Knut Kircher sein, der den effzeh in der 2. Liga bislang zehn Mal pfiff, zuletzt bei der Partie gegen Fortuna Düsseldorf in dieser Saison. Interessant ist: Wir haben im Unterhaus noch nie ein Spiel verloren, das Kircher leitete (fünf Siege, fünf Unentschieden). Und auch die aktuelle Paarung stand für ihn schon einmal auf dem Programm:Am 08.08.2004 endete das damalige Heimspiel mit 0:0. Es gab aber auch schon zwei 3:0 und einen 6:3-Sieg unter der Leitung Kirchers.

Alle weiteren wichtigen organisatorischen Informationen zum Spiel findet Ihr hier: http://devmode.effzeh.com/zusatzspiel-cottbus/

 

Ausblick

Einerseits kam die Länderspielpause zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt. Schließlich befand sich der effzeh durch den glanzvollen Sieg und die Helmes-Verpflichtung auf einer spürbaren Euphoriewelle, die den Rest der Liga Tsunamimäßig zu überrollen drohte. So wurde es zumindest in den einschlägigen Medien berichtet. Plötzlich galt der effzeh als die Inkarnation eines Aufstiegsfavoriten.

Andererseits kam die Länderspielpause zu einem günstigen Zeitpunkt. Schließlich konnten so alle wieder ein wenig runterfahren und der Realität ins Auge blicken. Denn: Diese Mannschaft hat mit Sicherheit das Potenzial, ganz oben mitzuspielen, erst recht durch Helmes. Aber man sollte dennoch nicht vergessen, dass sie sich nach wie vor in einer Findungsphase befindet. Andernfalls werden die Unkenlaute wieder laut, sollte mal eine Partie gepflegt-langweilig 0:0 ausgehen oder sogar, man möchte es sich gar nicht vorstellen, verloren gehen. Dank der schieren Unbesiegbarkeit, die von der Truppe Stögers ausgeht, werden wir den letztgenannten Moment zwar erst in der kommenden Spielzeit erleben. In der ersten Liga. Wahrscheinlich gegen den BVB oder so, weil wir auch im Oberhaus alle plätten werden. Aber dennoch. Wo war ich? Ach ja, andererseits kam die Länderspielpause zu einem günstigen Zeitpunkt. Schließlich konnten so alle wieder ein wenig runterfahren und der Realität ins Auge blicken. Wobei: Will nun ausgerechnet ich auf die Spaßbremse treten? Diejenigen, die den Anfang dieses Artikels gelesen haben, werden die Antwort kennen.

Insofern können wir uns auf eine packende Partie im Flutlicht freuen. Meine Prognose: 3:0 für den effzeh. Sozusagen Bang (Helmes), Boom (noch mal Helmes) Bang (Halfar. Der Junge hätte es schließlich einmal verdient, zu treffen).

 

Stimmen aus der Redaktion:

Lukas: “Stöger hat seinen Weg gefunden und wird ihn nun fortsetzen. Ich rechne mit einem hohen Sieg. Alles andere wäre enttäuschend. Der September wird der Monat des effzeh.”

Thorsten: “Montagsspiel, Flutlicht, Kampfspiel – das ist genau mein Ding!”

Gero: “Die effzeh-Torfabrik wird rollen. Noch etwas: Sollte Union am Sonntag in Ingolstadt stolpern, dann rückt Köln auf einen direkten Aufstiegsplatz vor, den die Rheinländer bis zum Saisonende nicht mehr verlassen.”

Sebastian: “Ein gutes Spiel gegen Aue und ein Königstransfer und schon gehen alle ab, wie meine Katze? Ja, sicher! A U S W Ä R T S S I E G!”

David: “Deine Katze? Meine Katze! Geht ab! Und der effzeh auch. 3:1, Auswärtssieg. Läuft.”

Thomas: “Chosebuz. Das klingt doch nach ausreichend Europapokal für den glorreichen 1.FC Köln. Für so etwas haben wir uns früher nicht einmal umgezogen, um sie dann mit Adiletten an dr Fööss aus dem Stadion geschossen. Dank Messias Helmes, dem besten Menschen dieses Planeten, wird das auch so bleiben. FC Köln. Schützenfest.”

Patrick: “Auf besonderen Wunsch hin fängt das Spiel bereits um 18:30 Uhr mit “Vor-Grillen” an. Wie das Spiel dann wird, entscheidet der Trinkfaktor. 1:3-Auswärtssieg? Einverstanden.”

Mehr aus Stadion

.