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Vorspiel

Balanceakt zwischen Euphorie und harter Arbeit

Euphorie ist eine starke Emotion. Und von Euphorie getragen, erobert die Mannschaft von Steffen Baumgart derzeit Punkt um Punkt. Am Samstag will der FC den nächsten wichtigen Schritt in Richtung Europa gehen. 

Balanceakt zwischen Euphorie und harter Arbeit (Foto: Frederic Scheidemann / Getty Images)

Euphorie ist eine starke Emotion. Und von Euphorie getragen, erobert die Mannschaft von Steffen Baumgart derzeit Punkt um Punkt. Dabei reicht dann auch mal eine nicht ganz so gute Leistung wie beim vergangenen 3:1 Erfolg gegen Arminia Bielefeld. Diese könnte ein Schlüssel sein, um am morgigen Samstag um 15:30 Uhr in Augsburg den nächsten wichtigen Schritt in Richtung Europa zu gehen. Der 1. FC Köln hat eine nicht für möglich gehaltene Chance – Steffen Baumgart und seine Spieler wissen das und versuchen auf dem Teppich zu bleiben.

Drei Siege in Folge gab es zuletzt. Gegen Mainz, gegen Gladbach und dann Bielefeld. Und doch braucht der effzeh auch gegen den FC Augsburg einen Sieg, um weiter kräftig mitzumischen im Kampf um die internationalen Startplätze. Augsburg steht nach dem Sieg in Bochum am vergangenen Spieltag und trotz der Niederlage gegen Hertha BSC eine Woche zuvor in der Tabelle so da, dass das Team von Markus Weinzierl mit dem Abstieg nichts zu tun haben sollte. 35 Punkte, das sind sieben Vorsprung auf Rang 16 und den VfB Stuttgart. Geht es für die Fuggerstädter also um nichts mehr? Die Annahme wäre aus effzeh-Sicht fatal.

Mit am intensivsten in der Liga

Denn der FC Augsburg spielt einen extrem unangenehmen Fußball. “Augsburg spielt mit am intensivsten in der Liga. Eine zweikampfstarke Mannschaft mit sehr guten Laufwerten. Die Augsburger spielen aggressiv. Wir wollen ein gutes Spiel machen und ein gutes Ergebnis holen, um unsere Ziele weiter zu verfolgen“, sagte Steffen Baumgart auf der Pressekonferenz vor dem Spiel. Augsburg tritt in dieser Saison hart auf, aber nicht unfair. Kein einziger Platzverweis steht zu Buche, dafür haben in Niklas Dorsch, Jeffrey Gouweleeuw und Reece Oxford gleich drei Spieler bereits acht gelbe Karten gesammelt. Dahinter folgen drei weitere mit deren fünf, hier fällt Mads Pedersen mit der entsprechenden Sperre aus. Zum Vergleich, in der ebenfalls intensiv auftretenden Kölner Mannschaft hat Timo Hübers als „Spitzenreiter“ sechs Verwarnungen gesammelt; das Fehlen von Salih Özcan nach dessen fünfter gelben Karte ist dennoch ärgerlich.

Steffen Baumgart gibt die Richtung vor (Foto: Frederic Scheidemann/Getty)Images

Klar bleibt, es wird darum gehen, welche Mannschaft die Punkte mehr will. Das gilt im Fußball ohnehin immer, für Teams aus Köln und Augsburg grundsätzlich. Marvin Schwäbe hat deshalb Europa auch nur sehr diffus vor Augen: “Zunächst schauen wir nur auf Augsburg. Es wird schwer, aber wir wollen gewinnen. Und damit würden wir einen großen Schritt machen.“ Er weiß aber auch, dass es ohne den vierten Sieg in Folge deutlich komplizierter wird. „Wir wollen und brauchen die drei Punkte. Dafür geben wir immer alles.“

Europa so nah, aber noch nicht erreicht

Die mögliche Teilnahme am Europapokal, sie elektrisiert die Fans, aber auch die Mannschaft und den Trainer. Im Kollektiv haben sie sich dieses neue Ziel gesetzt und das scheint Kräfte frei gesetzt zu haben. Mit 49 Punkten liegt der FC auf Rang 7, drei Punkte Vorsprung auf die TSG Hoffenheim, ein Punkt Rückstand auf Union Berlin, drei Punkte fehlen auf den SC Freiburg. Diese beiden treffen am 33. Spieltag aufeinander, Freiburg spielt davor gegen Hoffenheim. Zudem stehen sich im Pokalfinale der Tabellenvierte, Leipzig, und der Fünfte, Freiburg, gegenüber. Platz 7 in der Bundesliga sollte also reichen für Europa. Die Chance ist da und Steffen Baumgart und seine Mannschaft wollen sie nutzen. Mit Jonas Hector, der Kapitän ist nach Kopfverletzung an Bord.

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Ob Jan Thielmann neben Anthony Modeste in der Spitze startet oder ob Tim Lemperle von Beginn an ran darf, ließ Baumgart noch offen. Mark Uth ist auf der 10 gesetzt, Duda und Özcan fallen aus. “Ich freue mich am Samstag auf ein gutes Fußballspiel, das beide Teams gewinnen wollen. Es ist das erste Mal, dass das Stadion in Augsburg voll sein wird, wenn ich dort bin. Darauf freue ich mich.“ Baumgart tritt spürbar zurückhaltender auf vor dem schweren Auswärtsspiel. Der Mann hat verstanden, welche Knöpfe, er wann drücken muss. Und genau hier sollte ihm das Spiel gegen Bielefeld in die Karten spielen. Direkt danach sagte Baumgart bereits: „In vielen Phasen haben wir es nicht so gut gespielt, wie wir es können.“ Das wird der Cheftrainer auch seiner Mannschaft klarmachen und auch, dass die Leistung gegen Bielefeld gegen Augsburg nicht reichen dürfte.

200.000 Tickets hätte der FC für das letzte Heimspiel der Saison gegen den VFL Wolfsburg absetzen können. „Es ist schön, dass in Köln positive Euphorie herrscht. Ich kann verstehen, dass jeder dabei sein will. Will ich ja auch. Und ich will an dem Tag vielleicht schon etwas Großes schaffen“, kommentiert Baumgart das. Ein Sieg in Augsburg ist für dieses Vorhaben Pflicht.

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