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Vorspiel

Auswärtsspiel in Bielefeld: Platzierung und Punkte als Maskerade?!

Am Ende der Englischen Woche spielt der effzeh in Bielefeld – die bisherige Bilanz kann sich sehen lassen. Wie nachhaltig ist sie aber?

Foto: Christian Kaspar-Bartke/Bongarts/Getty Images

Man darf nun gerne argumentieren, dass es für Souveränität eben keine Punkte gibt, die Siegeswahrscheinlichkeit dürfte langfristig aber sinken, wenn der effzeh weiterhin solch unbalancierte Auftritte aneinanderreiht. Dass man bis dato 16 Punkte sammeln konnte und damit Spitzenreiter ist, mag vielleicht nach außen hin vieles übertünchen – schließlich kommt der effzeh aktuell seiner Favoritenrolle nach. Es wird jedoch auf Dauer nicht funktionieren, sich nur auf die Treffsicherheit eines Simon Terodde und die Stärke auf der Linie von Timo Horn zu verlassen. Bislang offenbart das Konstrukt von Markus Anfang noch zu viele Dysbalancen (auch wenn der Autor nach wie vor fest davon überzeugt ist, dass die Implementierung des Systems der richtige Schritt ist und langfristig auch erfolgbringend sein wird).

Ein Aufstellungswunsch: Koziello als Stabilisator

Momentan liegen die Stellschrauben bei der Kölner Mannschaft nämlich dort, wo sie beim Übergang zu einem offensiv geprägten System eben liegen – im individual- und gruppentaktischen Zweikampfverhalten, in der vertikalen und horizontalen Kompaktheit. Doch man darf durchaus positiv in die Zukunft schauen: Diese Dinge lassen sich beheben. Gegen Bielefeld wird Anfangs Mannschaft den nächsten Schritt dahingehend unternehmen, sich zu stabilisieren – dieses Mal mit unverändertem Kader. Auf der Pressekonferenz sagte der Coach, dass die 18 Spieler, die zuletzt gegen Ingolstadt im Kader waren, ihre Sache gut gemacht hätten. Das bedeutet zweierlei: Einerseits bleiben Spieler wie Zoller, Hauptmann, Schmitz, Sörensen und Lehmann weiter außen vor, andererseits ist damit nicht gesagt, dass es keine Veränderung in der Startelf gegen wird.

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Ein möglicher Kandidat für mehr defensive Stabilität wäre beispielsweise Vincent Koziello, der als Unterstützer für Marco Höger im zentralen Mittelfeld vielleicht etwas mehr in den Lücken arbeitet, die Dominick Drexler und Louis Schaub durch ihr (nach wie vor gutes) Offensivspiel aufreißen. Koziellos Hereinnahme würde dann bedeuten, dass einer der Außenspieler (Clemens oder Jannes Horn) auf die Bank rückt. Jonas Hector dürfte auf diese Weise wieder auf seine angestammte Linksverteidigerposition rücken und zumindest dort den Laden dicht halten. Im Abwehrzentrum scheint Lasse Sobiech aus zwei Gründen die Nase vorn zu haben: Der ehemalige St.Paulianer überzeugte in den letzten Spielen und in Bielefeld wartet eine körperlich starke Mannschaft mit robusten Stürmern wie Klos oder Voglsammer.

Das Sportliche ist auch nicht alles

Das Augenmerk wird also auf der sportlichen Performance des effzeh liegen, die aktuell jedoch nicht exklusiv die Berichterstattung dominiert: Armin Vehs (kalkulierte?) Attacke gegenüber dem Mitgliederrat wirft zwei Wochen vor der Mitgliederrats-Wahl auf der Mitgliederversammlung Fragen auf. Es wäre theoretisch aus Vehs Sicht keine schlechte Strategie, in einer offenkundig sportlich erfolgreichen Zeit (Tabellenführer!) die Aspekte zu kritisieren, die ihm und dem Vorstand nicht passen. Es bleibt deswegen nur zu hoffen, dass sich die effzeh-Fans nicht von der sportlichen Situation blenden lassen und dem Geschäftsführer Sport blind folgen – denn auch ein Spiel in Bielefeld ist nicht so wichtig wie die Beteiligung der Mitglieder an ihrem effzeh.

Von daher wird abzuwarten sein, wie sich der effzeh bei der schwierigen Auswärtsaufgabe in Bielefeld präsentiert. Gleichermaßen sollte man allerdings auch kritisch beobachten dürfen, inwiefern Armin Veh gestützt durch die gute sportliche Bilanz in den kommenden Tagen Stimmung zu machen versucht.

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