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Kommentierte Übersicht: Die Änderungsanträge zur Satzung des 1. FC Köln bei der MV 2018

Bei der Mitgliederversammlung im Oktober wird beim 1. FC Köln über vier Satzungsänderungsanträge abgestimmt. Unser Autor hat analysiert, worum es geht.

MV
Foto: Sebastian Bahr

1. Der Antrag des Vorstands

Der Antrag im Wortlaut:

Zusammenfassung:

Nahezu alle Änderungsvorschläge zur Satzung sind redaktioneller Art und eigentlich nicht sonderlich beachtenswert, etwa die leichte Veränderung der Einladung zur Mitgliederversammlung. Zudem soll eine gemischte Form der Abstimmung zulässig werden. So weit, so unspektakulär. Ein vermeintliches Detail fällt aber auf: Die spätestmögliche Zeitspanne, in der der Mitgliederrat den Mitgliedern einen neuen Vorstand vorschlagen kann, soll verkürzt werden – und zwar vom 15. August eines Jahres auf den 31. Mai. Das wäre eine Reduzierung um 65 Tage.

Der Mitgliederrat müsste dann in einer sehr kurzen Zeit nach dem letzten regulären Saisonspiel ein Vorstandsteam vorschlagen und hätte nur wenig Zeit für die gemeinsame sportliche und wirtschaftliche Aufarbeitung einer Saison. Mitglieder, die Teil des Vorstands werden wollen, hätten wiederum schon Ende Mai Gewissheit darüber, welches Vorstandsteam vorgeschlagen wird. Die nötigen Unterschriften für eine “Kampfkandidatur” müssen allerdings erst zum 31. Juli eingereicht werden, was allen außerplanmäßigen Teams einen Vorteil verschaffen würde.

Einschätzung:

Dass der Antrag des Vorstands der einzige der vier Anträge ist, dem keine inhaltliche Begründung beigefügt wurde, ist angesichts des Inhalts nicht wirklich überraschend. Die einzige Begründung für die vorgeschlagene inhaltliche Änderung könnte möglicherweise die Angst sein, vom nächsten Mitgliederrat nicht mehr vorgeschlagen zu werden. Triebfeder dahinter könnten Markus Ritterbach und Toni Schumacher sein, denn darüber, ob der gesundheitlich angeschlagene Werner Spinner für eine weitere Amtszeit kandidieren wird, gibt es derzeit keine verlässlichen Aussagen.

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Ritterbach und Schumacher würde dann nicht nur das “Gesicht” des Trios, sondern auch das einzige Präsidiumsmitglied von der Fahne gehen, das wirtschaftlich, konzeptionell und strukturell in der Vergangenheit wahrnehmbare Positionen vertreten hat. Die beiden bisher eher blassen Vizepräsidenten hätten im Falle einer Nichtnominierung mindestens zwei Monate Gewissheit und damit Zeit, um die nötigen Unterschriften (drei % der Mitglieder) zusammenzubekommen.

Allerdings stellt sich abschließend folgende Frage: Wenn alle Vorstandsmitglieder angeblich so gute Arbeit leisten, wie sie sich selbst gerne attestieren, wenn das Verhältnis zu den anderen Gremien überwiegend gut ist, wie insbesondere Ritterbach kürzlich beim Mitgliederstammtisch hervorhob, die sportliche Lage toll ist, die Finanzen stimmen, wenn also eigentlich alles gut ist und es demzufolge auch keinen Grund gäbe, sie nicht zu nominieren – warum stellen sie dann überhaupt diesen Antrag?

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