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Intrigen beim 1. FC Köln: Am Aschermittwoch ist gar nix vorbei

Armin Vehs Frontalangriff auf Werner Spinner löste chaotische Zustände aus. Weil fast alle Akteure nur ihren Interessen folgen, ergibt sich ein zerstückeltes Gesamtbild – im Verein und in der Presse. Wir haben das Wichtigste zusammengefasst.

COLOGNE, GERMANY - APRIL 23: (L-R) The designated vice-president Markus Ritterbach, the designated president Werner Spinner and the designated vice-president Toni Schumacher attend the extraordinary general meeting of 1. FC Koeln at LANXESS Arena on April 23, 2012 in Cologne, Germany. (Photo by Christof Koepsel/Bongarts/Getty Images)
Foto: Christof Koepsel/Bongarts/Getty Images

Armin Veh war sauer. Er trat nach dem 2:1 gegen den FC Ingolstadt vor die Presse und ließ Dampf ab. Sein Ziel: Ein von den Vereinsmitgliedern demokratisch gewählter Mann, der jahrelang die Mitglieder vertreten hat. “Wir haben schon genügend Leute im Mitgliederrat sitzen, die Vollamateure sind und meinen, den Verein übernehmen zu können. Der mit dem Doppelnamen ist unerträglich” keifte Veh über Stefan Müller-Römer.

Fünf Monate später zeterte Veh erneut über einen demokratisch legitimierten Vereinsvertreter. Dieses Mal attackierte er den Präsidenten des 1. FC Köln. “Deshalb gibt es immer noch ein Problem innerhalb des Vereins, das hat was mit Vertrauen zu tun. Und das ist irreparabel.” Damit nicht genug: “Bei allem anderen wird es irgendwann Konsequenzen geben.” Damit zog Veh eine Linie, von der er nicht mehr zurückweichen kann. Die verschiedenen Akteure beim effzeh reagierten darauf bislang unterschiedlich.

FC-Innenleben: Spinner ist isoliert, die Vizes unkollegial

Werner Spinner äußerte sich bislang nicht öffentlich zu Vehs Angriff. Er dürfte diesen jedoch kaum unbeantwortet lassen. Ein Treffen mit seinen Vizepräsidenten und den Geschäftsführern ließ er am Dienstagabend grundlos platzen, innerhalb des Vereins ist er isoliert. Um Armin Veh zu entlassen, benötigt Spinner eine Mehrheit im Gemeinsamen Ausschuss. Diese ist jedoch nicht absehbar. Weder Markus Ritterbach und Toni Schumacher noch die Mitgliederräte Stefan Müller-Römer und Carsten Wettich oder die Aufsichts- und Beiratsvorsitzenden Lionel Souque und Karl-Ludwig Kley sind eindeutig auf Spinners Seite. Ihr Problem: Spinner ist unberechenbar. Von einer Versöhnung mit Armin Veh bis zu einem Rücktritt mit zahllosen Kollateralschäden ist alles denkbar. Als sicher gilt derzeit nur eins: Dass Werner Spinner nicht noch einmal als Präsident kandidieren wird.

Foto: Sebastian Bahr

Die Vizepräsidenten ließen Veh die Attacke auf ihren Kollegen durchgehen. Toni Schumacher sagte der “Deutschen Presseagentur” einen Tag nach Vehs Ausfall: “In erster Linie [geht es um] den Aufstieg des 1. FC Köln . Das haben wir unseren Mitgliedern ja auch versprochen. Da werden wir alles andere hinten anstellen und Ruhe im Verein bewahren.” Auf dem FC-Wagen am Rosenmontagszug lachten Veh und Schumacher zudem herzlich miteinander. Auch Vehs Kostümwahl als“Schwarzes Schaf” schien für Schumacher unproblematisch zu sein. All das deutet nicht darauf hin, dass Schumacher Vehs Angriff unkollegial oder vereinsschädigend fand. Was Markus Ritterbach darüber denkt, ist bislang unbekannt. Beide würden einen Rückzug Spinners jedoch wahrscheinlich begrüßen, da ihr Verhältnis als zerrüttet gilt.

Auf der nächsten Seite: Der Umgang mit der Krise in den Kölner Medien.

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