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Geschäftsführer Claus Horstmann scheidet heute aus seinem Amt beim effzeh aus. Über 13 Jahre lang diente der Diplom-Ingenieur und Zeitoffizier dem 1.FC Köln. Er war also in den schlimmsten Zeiten der Vereinsgeschichte Mitverantwortlicher und gegen seinen Willen im letzten Jahr Hauptverantwortlicher des sportlichen Niedergangs unseres Klubs.
Claus Horstmann wurde am 14.12.1964 in Iserlohn geboren. Er baute sein Abitur und ging danach als Zeitsoldat zum „Bund“. Dort studierte er Maschinenbau . Nach Abschluss des Studiengangs entschied sich der Diplom-Ingenieur für ein berufsbegleitendes Aufbaustudium der Betriebswirtschaftslehre, das er aufgrund seines Ausscheidens aus der Bundeswehr nicht abschließen konnte. 1994 wurde er Technik-Manager bei Center Parcs und betreute den Bau der ersten deutschen Center-Parcs-Anlage. 1997 wurde er General Manager dieser Anlage, ein Jahr später Geschäftsführer von Center Parcs Deutschland. 1999 wechselte er zum effzeh, nachdem ein Headhunter ihn von Center Parcs abwerben konnte.
Nach 13 Jahren und 4 Monaten verlässt er nun den 1.FC Köln.
Claus Horstmann spaltet schon seit langem die Anhängerschaft des FC.
Jemand der in den schlimmsten Zeiten mit an der Front war, muss schließlich einiges falsch gemacht haben. Das räumt auch Horstmann selber ein. Nobody is perfect.
Er war bei vier Abstiegen mit dabei, aber auch bei allen Aufstiegen. Er war in der wirtschaftlich konsolidierten Phase unter Caspers am Steuer, sowie beim finanziellen Untergang und dem Harakiri Kurs des letzten Vorstandes. Man kann sagen der gute Mann hat alle Höhen und Tiefen unseres Traditionsklubs miterlebt.
2009 war er einer der Beliebtesten am Geißbockheim, was aus einem Interview des „Karriereführers“ hervorging – auch bei den Fans war er nicht unbeliebt. Da war noch alles gut.
Der FC war aufgestiegen. Christoph Daum schwang das Zepter und Lukas Podolski war im Anflug. Alle Kölner dachten „groß“. Zu groß wie meistens.
Der Fußball ist ein schnelllebiges Geschäft und die Saison 2011/1012 wurde zum Schlimmsten was Claus Horstmann bis dato durchmachen musste, wie er auch selber immer wieder betonte.
Seine katastrophalste Fehlentscheidung war wohl im März 2012 Volker Finke und Solbakken nicht gleichzeitig entlassen zu haben. Das sagte er auch später dem WDR.
Nachdem überflüssigsten Abstieg der Vereinsgeschichte bröckelte sein Ansehen im heiligen Köln so dermaßen, dass die meisten schon mit einem Rücktritt im Sommer 2012 rechneten.
Doch pflichtbewusst suchte er einen Nachfolger, arbeitete ihn ein und sorgt nun mehr für einen sauberen Cut in der Geschäftsführung.
Meist bleibt das zuletzt Geschehene hängen: Abstieg, 30 Millionen Schulden, Kasperletheater der letzten Saison.
Das ist aber zu einfach. Er war mutterseelenalleine, ohne Vorstand, später ohne Sportdirektor und Trainer, der einzige der sich der Gesamtsituation stellte, was man ihm hoch anrechnen muss. Auch die finanziellen Unzulänglichkeiten alleine Horstmann in die Schuhe zu schieben erscheint wirr, da Finanzen gar nicht mehr allein in sein Ressort fielen.
In meiner Erinnerung hatte Claus Horstmann wenigstens „Eier“, auch in der Phase als man ihm am 14. November 2011 vor vollendete Tatsachen stellte. Er blieb – versuchte das Beste- was leider nicht immer gelang. Und überhaupt: Menschen die Fehler einräumen sind mir allemal sympathischer, als Egozentriker, die sich, ohne eine Vorwarnung, aus dem Staub machen.
Wir von effzeh.com bedanken uns bei Claus Horstmann und wünschen ihm für die berufliche Zukunft alles Gute.
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