Zum Spiel in Sandhausen werden 1500 FC Fans erwartet, geleitet wird die Partie von Christian Leichner (Landshut).
Vor dem Spiel gegen den SV Sandhausen prophezeit Stani ein komplett anderes Spiel als gegen den Tabellenführer. Nebenbei hält er eine rührende Weihnachtsansprache und glaubt zu wissen, dass einige Spieler verdammt lange beim FC bleiben werden – viel länger als der Trainer selbst, denn dann hätten die Medien ihn lange schon aus der Stadt geschrieben.
Kurz vor der Busfahrt Richtung Baden Württemberg spricht Holger Stanislawski von einem anderen Spiel. Gegen Braunschweig hätte sich niemand beschweren dürfen, wenn man mit 3 Punkten vom Platz gegangen wäre – nun spiele man aber gegen eine Mannschaft, die um den Klassenerhalt kämpft. Dementsprechend würde die taktische Ausrichtung auch eine andere sein. Zwingend Notwendig sei aber, dass man die selbe Leidenschaft, das selbe Engagement und den selben Willen aus dem Braunschweig-Spiel wieder auf den Platz bringen müsste.
Die Vorgabe sei es die Rückrunde besser zu starten, als die Hinserie, wo man aus den ersten 6 Spielen magere 2 Punkte holte. Demzufolge setzt man in Köln voll auf Sieg, um auch mit einem postiven Erlebnis nach Stuttgart zu reisen.
Um oben dranzubleiben darf man nur noch wenige Fehler machen und das soll mit einem gesunden Kader funktionieren. Außer Adil Chihi sind alle fit, auf Grund der Neuausrichtung im Spiel gegen Sandhausen wird an der Stelle von Ishak Tese mit zum Kader gehören, als zentraler, bulliger Stoßstürmer. Wobei die Definition von „bullig“ in diesem Zusammenhang eine völlig neue Bedeutung bekommt. Wenn wir das nebenbei anmerken dürfen.
Hört man den Ausführungen Stanislawski sorgfältig zu, darf man nicht davon ausgehen, dass wieder fünf potentielle Offensivspieler auflaufen werden. Ein Blick in die Glaskugel sagt uns dass neben Matze Lehmann in keinem Fall wieder Jajalo auflaufen wird.
Stanislawski betont oft, dass man geduldig sein müsse in diesem Spiel – dass man kompakter stehen müsse, um der Gefahr aus dem Weg zu gehen in Konter zu laufen. Mit der Aufstellung gegen Braunschweig wollte man dokumentieren, dass man selbstbewusst auftreten wolle. Natürlich wird man auch selbstbewusst gegen Sandhausen auftreten, allerdings mit einer anderen Ausrichtung, vom Spielsystem her, als auch vom Personal, so der Coach.
Stanislawski ist sich sicher, dass der späte Ausgleich die Mannschaft nicht umhaut. Man sei da auch selbstkritisch und sachlich genug, um diesen Ausgleich auch vernünftig einzuordnen. Man hätte die Ecke verhindern können, alles was danach geschah ist auch ein stückweit Glück , wenn 22 Mann im 16er stehen. Durch Fehler lernt man, das wirft die Jungs nicht aus der Bahn und sie werden versuchen es gegen Sandhausen besser zu machen.
„Der Punkt gegen Braunschweig ist nichts wert, wenn wir jetzt nicht versuchen nachzulegen.“ Dessen ist sich auch die Mannschaft bewusst, so Stani. Man wird sich von daher auch nochmal voll reinhauen und alles investieren, um den Dreier nach Köln zu holen.
Es wurden in dieser Pressekonferenz auch fernab Dinge besprochen die weniger mit dem kommenden Auswärtsspiel zu tun haben. So nahm Holger Stanislawski den Lobgesang seines Kollegen Torsten Lieberknecht wohlwollend zur Kenntnis, gerade weil er der Überzeugung ist, dass nicht jeder es so sieht, dass in Köln was „gutes“ zusammenwächst. Fakt sei in vielen Statistiken rangiert der FC ganz vorne und Stanislawski ist sich bewusst, dass seine Mannschaft spielerisch zum besten der 2. Liga zählt. Leider wird man immer mal wieder durch dumme Fehler zurückgeworfen.
Und jetzt Achtung, Stani sprach in dem Zusammenhang auch vom „wachsen“. Die Mannschaft wächst zusammen, die Mannschaft identifiziert sich mit dem Verein und mit den Fans. „Im Wort wachsen, steckt auch automatische Zeit. Es braucht Zeit bis was wächst und ab und an muss man auch gießen.“ Urplötzlich wähnte man Christoph Daum vor sich. Ein Pflänzchen und schwupp!
Nein so schlimm war es nicht und das was der Trainer sagte hatte auch Hand und Fuß. Bis zum 34. Spieltag werde die Mannschaft und das Trainerteam alles geben und was dann am Ende dabei herauskommt würde man sehen. Dann wurde es weihnachtlich:
„Wir, das Trainerteam, sind nicht die Hauptakteure. Die Hauptakteure sind die Spieler. Ich versuche gewisse Dinge den Jungs zu vermitteln. Begeisterung, Freude, Spaß, Laufbereitschaft und die Liebe zu diesem Spiel. Auch Demut vor diesem Job zu haben, denn das ist ein unheimlich toller Job!
Ich möchte das hier einfach nochmal sagen! Es macht einfach Spaß hier. Es ist ja kurz vor Weihnachten, da darf man sich ja auch mal was wünschen und so. Nicht nur, dass ich mir die drei Punkte wünsche nein, ich muss es einfach sagen: es macht super viel Spaß und Freude mit diesen Jungs zu arbeiten! Ich durfte schon ein paar Mannschaften trainieren, ob in Pauli oder Hoffenheim. Aber das hier macht echt Spaß. Die Mannschaft ist aufmerksam, sie gibt Gas etc. Trotz einiger Rückschläge haben die Jungs den Kopf oben, und das ist auch das was ich am Dienstag bei der MV meinte, dass diese Mannschaft, trotz des ganzen Drumherums beim FC, es immer wieder schafft sich Woche für Woche so zu konzentrieren macht mich einfach glücklich und jeder Tag, an dem ich die Jungs trainieren darf, ist ein absoluter Glückstag!“
Zum Abschluß glaubt Stani daran, dass einige Spieler verdammt lange in diesem Club bleiben werden, länger als er. Dabei gibts einen Seitenhieb auf die Presse:” Dann habt ihr mich schon lange rausgeschrieben.”
Danke Stani! Frohe Weihnachten.
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