Das Fanbündnis “ProFans” veröffentlicht einen offenen Brief an Reinhard Grindel und kündigt für die kommende Spielzeit flächendeckenden Protest an.
DFB-Präsident Reinhard Grindel warf den deutschen Fanszenen zuletzt medienwirksam fehlende Dialogbereitschaft vor, nachdem während der Drittligabegegnung des SV Meppen gegen den 1. FC Magdeburg abgestimmte Wechselgesänge der Fankurven gegen den DFB zu hören waren. Nun meldet sich das vereinsübergreifende Fanbündnis ProFans zu Wort und veröffentlicht einen offenen Brief an den Präsidenten Grindel. Darin kündigt der Verfasser an, dass die Wechselsänge gegen den DFB erst dann aufhören werden, wenn “sich endlich etwas in euren Köpfen geändert hat.”
In dem Brief kritisiert der Verfasser, der sich „einer dieser Ultras“ nennt, dass bislang stattgefundene Gespräche in der AG Fanbelange nie auf Augenhöhe mit den Fans geführt worden seien: „Dieser Austausch kann aber nur funktionieren, wenn beide Dialogparteien sich auf einer Ebene verstehen.“ Zum Hintergrund: Bereits im Oktober 2015 hatten ProFans und andere Fanorganisationen den Dialog mit dem DFB deshalb einseitig für beendet erklärt. Grindel und anderen Funktionären wird in dem Brief vorgeworfen, „einfache Grundzüge der menschlichen Kommunikation nicht verstanden“ zu haben.
“Wie es in den Wald hinein geschrien wird, so schallt es aus den Kurven heraus. Die Wechselgesänge werden so lange nicht aufhören, bis sich endlich etwas in euren Köpfen geändert hat.”
Ankündigung von „flächendeckendem Widerstand“ der Fans gegen den DFB
Angekündigt wird vom Verfasser ein sich formierender „geballter, flächendeckender Widerstand von der Regionalliga Südwest bis hin zur ersten Bundesliga.“ Dabei eine die Fanszenen, laut Verfasser, sehr wohl ein gemeinsames Feindbild: „Die von euch als zutiefst verfeindete Kurven dargestellten Fanszenen haben längst erkannt gegen wen sich ihre berechtigte Wut zu richten hat.“ Weiter wird angekündigt, dass die von Grindel kritisierten Wechselgesänge gegen den DFB erst dann eingestellt würden, wenn “sich endlich etwas in euren Köpfen geändert hat.“
Außerdem wird Grindel in dem Brief vorgeworfen, dass beim DFB wichtige und die Vereine betreffende Entscheidungen über deren Köpfe hinweg entscheiden würde. So auch in der „Sache mit den Chinesen“. Die Fans fühlen sich und ihre Vereine bei der Entscheidung übergangen. Der Verfasser dazu: „Wäre es nicht viel sinnvoller gewesen, die Vereine in die Entscheidung mit einzubeziehen, als sie vor vollendete Tatsachen zu stellen und ihnen einzureden, es sei nur zu ihrem Besten?“ Erst vor wenigen Wochen wurde bekannt, dass die chinesische U20-Auswahl ab der kommenden Saison gegen Teams der Regionalliga Südwest spielen wird.