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Vorspiel

Zeit, dass sich was dreht?

Der effzeh sehnt sich weiterhin nach dem großen Befreiungsschlag. Die wichtige Frage dabei: Wann macht eigentlich Geduld ungesund?

© effzeh.com

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Grönemeyer sang einst, im das Jahr des Sommermärchens: “Leg die Welt an den Punkt, Geduld ist ungesund: Zeit, dass sich was dreht”. Und plötzlich erkennt man ein Muster und die Beobachter des effzeh räuspern sich. Wenn Geduld ungesund ist: Ist das jetzt schon das Anzeichen eines Schnupfens? Hat die unfassbare Geduld von sechs Spieltagen etwa schon krank gemacht?

 

Ausgangslage

Tja. Und was passiert denn bitte jetzt? Wir haben mittlerweile das Wochenende hinter uns gelassen und merkwürdigerweise ist die Welt immer noch nicht untergegangen. Obwohl da manch einer angeblich unter einem merkwürdigen “Bindenfluch” zu leiden hat, obwohl sämtliche Entscheidungsträger des effzeh versagt haben, wenn man den Analysten aus dem Umfeld Glauben schenken will.

Ist es so, dass nun in der Berichterstattung und auch an den Stammtischen und Foren, die sich mit dem effzeh beschäftigen, langsam die Hemmungen fallen? Dass vergessen wird, unter welchen Voraussetzungen wir in diese Saison gestartet sind? Dass man sich in seiner Betrachtungsweise kaum noch Mühe geben möchte, die bröckelnde Fassade zu stützen, die sich da zu einer Lawine entwickeln kann? Es wird bereits gezweifelt, was das Zeug hält. Aber nur bis zum ersten überzeugenden Sieg! Dann sind wir wieder alle ganz wuschig und euphorisch.

Es läuft offenbar alles auf eine große Frage hinaus: Ob das denn nun Sinn macht mit dem effzeh. Weil: So schlecht kann man doch gar nicht sein. Wie kann man denn überhaupt auf die Idee kommen, als 1. Fußballclub Köln…als ersterfußballclubköln! zwei Punkte nach soundsoviel Spielen in der zweiten Liga zu haben? Ist das denn erlaubt? Wird man bald das Geißbockheim stürmen wegen verschmähter Karikaturen einer erhofften Zweitligasaison?

Wie kann man den Status Quo überhaupt noch richtig einschätzen? Wo endet das (Ruut-)Weiß, wo beginnt das Schwarz? Ist es so, dass sich manche zu euphorisch zeigten aufgrund von gelungenen Pässen junger Menschen? Oder sind die aktuellen Pessimisten im Recht, die meinen, jeder gelungene Spielzug der letzten Partien wäre reiner Zufall gewesen?

Machen wir uns nichts vor und mit Zahlen weiter: 2 Punkte aus 6 Spielen sind desaströs. Sind desaströs, wenn man einen Martinez für 40 Millionen verplichtet und dann nur noch 2 Punkte auf dem Konto hat. Bei dieser Vorstellung höre ich schon den Schluckauf von Frau Merkel, wie sie das Herrn Samaras erklärt. Und er so, nach dem gegrillten Oktopus: “Möchten Sie noch einen Ouzo? Geht aber auf Sie”.

2 Punkte aus 6 Spielen sind allerdings schon relativer (sofern es diese Steigerungsform geben möge) zu betrachten, wenn man sich unsere Situation und Ausgangslage noch einmal und noch einmal vor Augen hält: Wir haben gefühlt sämtliche (vermeintlichen) Leistungsträger abgegeben und gegen 14jährige ausgetauscht (bevor nun aufgejault wird: Ich übertreibe). Sensationell und skandalös gleichermaßen, dass das nicht sofort funktioniert gegen Vereine, die schon seit 372 Jahren in der 2. Liga spielen, finde ich (und ich übertreibe noch einmal). Und plötzlich steht der effzeh da. Und alle wundern sich. War das nicht schön mit Geromel? Mit Lanignova? Und mit Peszko? Fragt der Unwissende. Und der Wissende antwortet: Nein, war es nicht.

 

© effzeh.com

Personelle Lage

Der Effzeh kann für das Spiel gegen die Hessen (zu dem Kinder und Jugendliche übrigens für 5 EUR gehen können) wieder aus dem Vollen schöpfen: Matze Lehmann ist wieder an Bord. Im kicker führt Stani den Untergang in der Alten Försterei auch darauf zurück, dass sich niemand als Chef auf dem Platz präsentiert hätte. Niemand war auszumachen, der den jungen Spielern verdeutlicht, dass auch noch nach einem 1:2 etwas zu holen ist und dass das 1:2 auch gar nicht unbedingt fallen muss. Lehmann könnte nun diese Aufgabe erfüllen, sollte er denn fit genug sein.

Nun wird auch darüber spekuliert, ob Stani das System umstellt. Ob wir nun mit zwei Stürmern auflaufen, vielleicht bringt das ja etwas. Wiederum im kicker wird weiter spekuliert, diese beiden Spitzen könnten Bröker und Ujah heißen. Dies hätte zur Folge, dass Bigalke auf die Seite wechseln würde und wir die zentrale offensive Position aufgeben.

Beim Gegner Frankfurt scheint derzeit die Sonne aus dem Allerwertesten. Durch den Sieg gegen Pauli liegen die Hessen mit satten 14 Punkten auf Platz 3 und sind somit das Äquivalent zum Stadtrivalen Eintracht, der eine Liga weiter oben auch die Spitze aufmischt. Weitere Parallele zwischen den Frankfurter Vereinen: Bei beiden Clubs erleben derzeit Spieler den jeweiligen Höhenflug mit, die uns nicht ganz unbekannt sind: Bei der Eintracht ist es Lanig, beim FSV ist es der “Ronaldo von Bornheim” (Frankfurter Rundschau) Roshi, der für diese Spielzeit vom effzeh ausgeliehen ist. Ebendieser Roshi erzielte gegen Pauli ein sehr sehenswertes Tor, was insofern verwundert, als dass sich ehemalige effzeh-Spieler (und seien sie auch nur ausgeliehen) ihre Tore eigentlich immer für die Partien gegen den effzeh aufheben und nicht für Spiele zuvor oder danach. Dazu passend gab Roshi am Wochenende zu Protokoll, er werde in Köln nicht nur 100, sondern 120% geben.

Ansonsten fehlen bei den Hessen mit Gaus, Jung, Leckie und Tosunoglu vier Spieler. Wobei ich zugeben muss, dass ich nicht einschätzen kann, wie hart das das Team in den einzelnen Fällen schwächt.

Und noch eine Personalie gilt es im Auge zu behalten: Unser Trainer wird am Mittwoch 43. Wünschen wir ihm einmal, dass die Mannschaft ihm einen Grund liefert, schön mit Kaffe in sein Wiegenfest hineinzufeiern.

 

Ausblick

Ich halte es mit den Köchen, die momentan bei den Wiesn eingesetzt werden: Alles ist wurscht. Wir müssen nun Punkte einfahren. Haben wir schon gesagt? In den letzten Wochen? Auch ohne Wiesn? Haben wir schon drauf hingewiesen? Und nun? Müssen wir trotzdem.

Die Sache ist doch die: Unsere Situation bessert sich nicht durch Niederlagen. Das mag überraschend klingen, ist aber so. Das haben Ernährungswissenschaftler aus Dublin bewiesen. Insofern wäre es ganz schön, wenn der effzeh ganz bitte, bitte mal anfangen würde, nicht nur Elfmeter zu verwandeln, sondern auch einmal ein Tor aus dem regulären Spielverlauf gegen die Frankfurter zu schießen. Obwohl: Elfmeter geht auch.

Ob das klappt? Wer vermag das schon vorherzusagen derzeit? Eine gute Voraussetzung dafür wäre, wenn der effzeh sich seines Anhangs weiterhin sicher sein kann – auch ohne Leserbriefe im Express. Nur: Man sollte diesen Vertrauensvorschuss auch nicht überstrapazieren, weil aus Vorschuss auch schnell Vorschiss werden kann und das ist dann nur ein Vorgeschmack auf das, was nicht nur die Medien dann parat haben werden.

Die Situation rund um den effzeh ist wie auch die Saison an sich auf der Kippe. Hoffen wir, dass unsere Jungs dafür sorgen, dass sie in die richtige Richtung kippt. Es wäre nicht das erste Mal, dass Negativszenarien angesichts fußballerischer Klasse und mannschaftlicher Geschlossenheit verblassen, wenn man zu dieser zurückfindet nach dem hoffentlichen Ausrutscher in Berlin. Und angesichts übergeordneter Fairness. Denn: Wir hätten uns einen Dreier mal verdient. Auch wenn wir das gegen Union nicht wirlich bewiesen haben.

Wie das alles ausgehen mag? Ich befrage mal dazu unseren Statistker Dominik. Moment….

…So. Dominik hat das alles einmal ausgerechnet und er geht davon aus, dass der effzeh 3:o gewinnt (s.u.). Dem schließe ich mich gerne an.

Das meinen die anderen dazu:

 

Stimmen aus der Redaktion 

taneu:  Der FSV die Mannschaft der Stunde, der effzeh auf dem Weg in Liga 3 – was können wir erwarten. Klar, nur einen Heimsieg! COMEONEFFZEH

gerosimo: Der FSV tendiert zu einer sich selbst überschätzenden Mannschaft. Sobald man auswärts auch nur ein Tor kassiert hat, musste der FSV direkt Punkte einbüßen. Ein schnelles Tor in der Anfangsphase und der gordische Knoten platzt gleich doppelt – die Seifenblase des FSV und die “Abstiegsnot” des Effzeh.

DooMiniK: Die einzige und gleichzeitig einzige gewertete Begegnung beider Profimannschaften fand seinerzeit im DFB-Pokal statt. In Frankfurt. Damals ging das Spiel 3:0 aus. Also 0:3. Also der effzeh ist weitergekommen. Warum ich mir da so sicher bin? Das war in der Saison 77/78 und damals hat der effzeh alles gewonnen. Und ist Meister geworden. Und das können wir diese Saison auch noch. Nur weil das nicht wahrscheinlich ist, bedeutet das noch lange nicht, dass das nicht passiert. War ja auch unwahrscheinlich, dass die andere Mannschaft aus Frankfurt jemals wieder vier Spiele am Stück gewinnt. Ein 3:0 ist also ein prima Start für die Aufholjagd. Ab dafür und come on effzeh!

Clonelow: Ich vertue mich sowieso immer und immer und immer mit meinen Vorhersagen. Deswegen wird der effzeh wohl verlieren!

Zyrock:  Heimlich, still und leise schleichen sich erste Gedanken in meinen Kopf, dass der Knoten tatsächlich zu spät platzen könnte. Der Druck steigt, ein Sieg ist Pflicht. Aber das ist er eigentlich seit Wochen.

midget: Quatsch! 6 Punkte jetzt und zack!

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