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Drauf, drauf, immer drauf!

Erst sportlich, dann menschlich: wenn man den Medien glaubt, hat der effzeh in dieser Woche einfach alles falsch gemacht.

© effzeh.com

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Der effzeh ist medienwirksam wie sonst kaum ein Verein in der Fußballwelt. Woche für Woche gibt es wilde Spekulationen und Berichte, bei denen man manchmal nur noch mit dem Kopf schütteln möchte. Die Medienwache zeigt auf, was in der vergangenen Woche in der Medienwelt passiert ist und fühlt den Kollegen auf den Zahn.

Die letzte Woche startete mit der Niederlage im Topspiel der zweiten Liga gegen Aue und der Erkenntnis bei manchen Fans, Medien und sonstigen Interessierten, dass alles schlecht ist. Alles. Dabei war die Niederlage völlig vorhersehbar, hatte der effzeh doch nicht einmal 200 Euro, um sie in die Anfahrt eines Glücks-Geißbocks zu investieren. Da könnte man ja immerhin einiges an Gehalt sparen, wenn man nur das Tier ständig mitkarren würde. Aber Moment, einen Haken hat das…ach so, ja, richtig. Es gibt einen offiziellen Glücksbringer, Geißbock Hennes VIII., und obwohl der das sogar hauptberuflich macht, gewinnt der effzeh nicht jedes Heimspiel. Wird man beim Express wahrscheinlich kurz vergessen haben. Kann ja mal vorkommen…

Nicht auszudenken ist auf der anderen Seite, was für eine Welle gemacht worden wäre, wenn der “stark insolvenzgefährdete” “Pleite-FC” das Geld bezahlt hätte. Aber vielleicht hätte es auch gar keinen Unterschied gemacht, denn der Medienlandschaft reichte die sportliche Situation, um von Abstieg, Absturz und misslungenem Neustart zu schreiben. Sachlichkeit war selten, aber vorhanden. Leider nicht überall, mancherorts wurde sogar schon über den Trainer spekuliert. Da war es fast nebensächlich, als wieder Druck herbeigeschrieben wurde, obwohl Vizepräsident Schumacher erneut betonte, dass man Geduld haben muss und wird. Die Krone der Katastrophen-Berichterstattung gab es aber im Kicker (Printausgabe), wo Frank Lußem kein gutes Haar an der neuen Vereinsführung ließ und unter Berufung auf “die Branche” (oder einfach überhaupt keine Quelle) die Arbeit der letzten Monate in der Luft zerriss. Konkrete Verbesserungsvorschläge? Fehlanzeige.

Das Ende der Woche markierte medial dann nicht die neuerliche Niederlage gegen Cottbus, die selbst den Express in einem ersten Reflex, den man längst überwunden glaubte, zu positiven Worten über die kämpferische Leistung hinreißen konnte (bevor man dann doch die halbe Mannschaft mit Note 4 und 5 bewertete), sondern die unsägliche Aktion einiger “Fans” gegen Kevin Pezzoni, die zur Vertragsauflösung des Innenverteidigers führte.

Sah es zunächst danach aus, als konzentrierte sich die Darstellung vor allem auf die Aktion, das Problem dahinter und Lösungsansätze, wurden schnell wieder alle Grundregeln des Anstands über Bord geworfen und es ging drauf, drauf, drauf. Plötzlich ging es nicht mehr um den Spieler und die Gewalttäter, die seine Karriere beim 1. FC Köln beendet haben, sondern um die Fans des Vereins insgesamt, die ja sowieso alle ganz furchtbare Kriminelle sind und sowas ständig machen (danke, lieber Spiegel, wir mögen euch auch). Jürgen Klopp ließ sich sogar zu der Aussage hinreißen, dass die sportliche Leitung eigentlich ganz froh war, Pezzoni loszuwerden. Als er gemerkt hat, dass es gar nicht um den BVB geht und er den Sachverhalt nicht wirklich kennt, hat Herr Klopp diese Äußerung dann wieder zurückgenommen. Danke dafür!

Dass es im Gegenteil sogar die Medien waren, die nach dem Spiel gegen Aue den Unmut der Fans vor allem gegen Pezzoni noch angeheizt hatten, interessierte unterdessen niemanden. Auch die feststehende Planung des Vereins mit dem Spieler, von dessen Leistungsfähigkeit man überzeugt war, fand überhaupt keine Beachtung.

Stattdessen wäre mancher wohl erst zufrieden gewesen, hätte der effzeh Pezzoni auf den Trainingsplatz und ins Stadion gezwungen, um den Drohungen nicht nachzugeben. Koste es, was es wolle! Wenn der 23-Jährige dann daran zerbrochen wäre, hätte Herr Zwanziger eben eine schöne Ansprache gehalten und eine junge Frau “You’ll never walk alone” gesungen. Wie schön, dass es noch Menschen gibt, die einsehen, dass den Vereinen manchmal einfach die Hände gebunden sind. Und bei aller Empörung muss man leider auch sehen: Drohungen gegen Spieler sind kein neues Phänomen.

Was sonst noch so passierte

Uebber’s Geißböcke beschäftigte sich mit der Abwehr und den bisherigen Ergebnissen, im American Geißbock beschrieb Blogger Randall, wie er als Amerikaner nicht nur Fußball- sondern effzeh-verrückt wurde.

Sportliches Ergebnis der Woche: 0-2 gegen Aue, 0-1 gegen Cottbus. Gefühlt 200-3 Torschüsse…

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