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Vor dem Spiel zwischen dem 1. FC Köln und Mainz 05 musste man eigentlich nur zwei wichtige Statistiken wissen, um sich den Ausgang der Partie ausrechnen zu können: Die Rheinhessen konnten in der Bundesliga noch nie im Kölner Stadion gewinnen und die Kölner schaffen es seit gefühlten Ewigkeiten nicht, auf einen Sieg einen weiteren folgen zu lassen. Wie musste die Partie nun also ausgehen? Genau: Unentschieden. Und auch wenn Statistiken im Fußball gerne auf den Kopf gestellt werden, gab es dieses Mal genau das, was man vorher erwarten konnte.
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Das hätte allerdings nicht unbedingt so kommen müssen, denn die Mannschaft von Peter Stöger scheiterte vor allen Dingen an der eigenen Unfähigkeit den Ball im gegnerischen Tor zu versenken. Bereits in der siebten Spielminute hätte der in die Startelf gerückte Philipp Hosiner die Weichen in Richtung „Fußballspiel mit Toren“ lenken können. Doch nach einem schönen Pass von Matthias Lehmann setzt der Österreicher das Leder knapp neben das Tor des wasserstoff-blondierten Mainzer Torhüters Loris Karius. „Schade, dass wir eine der Möglichkeiten nicht verwertet haben“, sollte Stöger nach dem Schlusspfiff feststellen. Denn nach der aus Kölner Sicht durchaus starken Anfangsphase kamen die Gäste immer besser ins Spiel – die Mannschaften begannen sich „gegenseitig zu neutralisieren“, wie es im Fußball-Sprech so schön heißt. Angeführt vom starken Yunus Malli kamen die Mainzer zu ersten Torchancen, die sie jedoch entweder selbst vergaben oder an effzeh-Keeper Timo Horn scheiterten.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit konnten die Zuschauer im Rhein-Energie-Stadion dann sehen, dass sich ihre Mannschaft durchaus vorgenommen hatte, das Spiel für sich zu entscheiden. Bereits drei Minuten nach Wiederanpfiff der Partie scheiterte der in letzter Zeit eindrucksvoll glücklose Anthony Modeste jedoch aus spitzem Winkel am Pfosten. Es war der Beginn einer dominanten Phase der Gastgeber. Doch auch in der 57. Spielminute sollte es mit einem Tor nicht klappen: Bei einem Zuspiel von Kevin Vogt stand Modeste zwar knapp im Abseits, doch da der Mainzer Nico Bungert die Kugel stoppen wollte, was ihm misslang, entstand eigentlich eine neue Spielsituation – und Modeste wäre frei vor Karius aufgetaucht. Doch Schiedsrichter Wolfgang Stark entschied auf Abseits und Freistoß für Mainz. Effzeh-Trainer Stöger, der in den letzten Wochen bereits öfter die Leistungen der Unparteiischen kritisiert hatte und im Karnevalstrubel prompt mit Schiri-Kostüm loszog, zeigte sich angesichts dieser Entscheidung unaufgeregt. „Das ärgert mich gar nicht. Irgendwann gewöhnt man sich daran“, stellte der Österreicher nach Spielschluss nüchtern fest.
Es sollte tatsächlich die letzte größere Torgelegenheit für die Gastgeber gewesen sein, die zwar bis zum Spielende die spielbestimmende Mannschaft blieben, jedoch nicht mehr für zwingende Torgefahr sorgen konnte. Ein Distanzschuss von Lehmann, der knapp über dem Tor landete, war die letzte gefährliche Aktion des Spiels. Dann war Schluss in Müngersdorf und die Kölner Fans gingen mit dem Heimergebnis, dass ihnen aus der letzten Spielzeit bereits bestens bekannt ist nach Hause. Angesichts der dramatischen letzten Tage, in denen der Fußball gänzlich in den Hintergrund gerückt war, ist das aber vielleicht genau die richtige Dosis Alltag und Normalität, die es gebraucht hat.
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„Es wäre schön gewesen, drei Punkte mitzunehmen. Damit hätten wir den Sieg gegen Leverkusen vergoldet. Aber ein Unentschieden ist kein Beinbruch“, ordnete Mittelfeldmann Marcel Risse das Ergebnis ein. Und ein Beinbruch ist das Ergebnis tatsächlich nicht. Doch es zeigt auch, dass die Geißböcke in der Offensive durchaus ihre Probleme haben. Und diese sind eng verknüpft an die Torflaute von Anthony Modeste, der nun seit langer Zeit nicht mehr die Maschen getroffen hat. Allerdings müssen sich diesen Schuh auch die anderen Kölner Offensivkräfte anziehen: Hosiner vergab eine gute Chance, Bittencourt ebenfalls, Osako erspielte sich erst gar keine und Simon Zoller blieb blaß. Es liegt also nicht nur an Modeste, dass der Effzeh momentan offensiv Probleme hat. Doch bereits am Freitagabend hat die Kölner Sturmreihe die Chance, es besser zu machen. Dann steht das Auswärtspiel beim Aufsteiger SV Darmstadt 98 an. Und auf fremdem Platz klappte es mit dem Toreschießen beim Effzeh zuletzt deutlich besser.