Werner Spinner © effzeh.com
Mit Verwunderung reagiert man seitens des effzeh auf die Aktionen der Polizei rund um das Spiel gegen Schalke 04. Nachdem es in der letzten Saison beim Spiel gegen Königsblau und in dieser Saison beim Derby zu Ausschreitungen gekommen ist, sah man sich von seiten der Polizei dazu veranlasst, die Bürger mittels Flugblättern über zu erwartende Gewalttaten zu informieren. Man rechne mit ungefähr 840 Problemfans, „deren Ziel es ist, die Gewalt an jeder sich bietender Stelle zu nutzen“, befürchtet Einsatzleiter Michael Temme. Angekündigte Maßnahmen sind unter anderem eine Sperrung der Aachener Straße stadteinwärts vor dem Spiel und sogenannte “Bereichsbetretungsverbote” gegen bestimmte Personen.
Bei aller gebotener Vorsicht erscheinen die Maßnahmen und Ankündigungen deutlich überzogen. Werner Spinner ist offenbar nicht begeistert darüber, dass der Verein weder informiert, geschweige denn einbezogen wurde: „Es ist schon verwunderlich, wenn die Polizei über Flyer verbreiten lässt, dass sie von gewalttätigen Auseinandersetzungen rund um das Spiel ausgeht, ohne uns diese Annahme zu erläutern oder dieses Vorgehen vorher mit uns abzustimmen. Schließlich sind wir der Veranstalter des Spiels”, erklärte der Effzeh-Präsident. Man sei sich über die Risiken, die Spiele gegen Schalke mit sich bringen jedoch im Klaren. “Aber drei Tage im Voraus wegen eines Fußballspiels mittels Postwurfsendung pauschal Sorgen unter den Anwohnern ganzer Stadtteile zu schüren, passt leider in die Reihe von missglückten polizeilichen Einsatzkonzepten bei Risikospielen.“
Welche Einsätze Spinner damit konkret meint, bleibt zunächst offen. Das prominenteste Beispiel aus der jüngeren Vergangenheit dürfte jedoch die Attacke von Gladbacher Anhängern auf die Südkurve beim Hinrunden-Derby sein. Die Borussia-Fans konnten von der Kölner Polizei mehr oder weniger ungehindert bis zum Kölner Stadion vordringen.