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Stadion

1000 Meter unter Drogen zum Borsigplatz

Während der BVB den Bundesligablues schiebt, will der effzeh endlich defensive Abgeklärtheit mit Toren belohnen. Ob ihm das gelingt, wird im Vorspiel nicht geklärt.

© effzeh.com
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Schon mal was von der Dortmunder Nordstadt gehört? Wenn nicht dann besser so. Denn das ist wirklich eine üble Gegend. Berlin-Neukölln kann man dagegen als gutbürgerlich bezeichnen. Dortmund Nordstadt ist wirklich übel. Zentraler Ort ist der Nordmarkt*). Bevölkert von Alkis die morgens um Neun mit ner Flasche Hansa Export (Ur-Dortmunder Bier) in der Hand ihre Kinder mit so eloquenten Sätzen wie „Halt die Fresse Schasstin“, anschnauzen. Aber es geht noch schlimmer. Wenn man Richtung Osten geht. Nicht zu verwechseln mit dem fernen UDSSR-Osten. Sondern es sind eher 100 Meter Schritte gemeint. Denn 100 Meter weiter beginnt der Schwarzarbeiter Strich. Dort vor einem Kiosk halten sich gerne mal an die 20 Bulgaren auf, die auf das nächste Werkstatt Auto warten. Ihre Frauen gehen derweil anschaffen. Nochmal 100 Meter weiter beginnt die Drogenszene. Dort küssen sich dann wildfremde Leute genau zweimal auf den Mund während zwischen ihren Händen der Zwanni wandert. So! Und nochmal ca. 400 Meter weiter was ist da? Richtig! Der Borsigplatz. Dort wurde der BVB gegründet. Huiiii jetzt wird’s unheimlich. In diesem Sinne der Klassiker unter den Vorschauen: Das Vorspiel für das Spiel gegen Ballspielverein Borussia 09 e. V. Dortmund.

Ausgangslage

Beide Mannschaften haben mit sechs, respektive sieben Punkten einen ähnlichen Saisonstart hingelegt. Während der effzeh sich mit der Ausbeute eigentlich zufrieden geben kann (auch wenn mehr drin gewesen wäre), erlebt die Borussia den schlechtesten Saisonstart seit Jahren. Schon vier Niederlagen – darunter die ca. 10 Pleiten und drei Kreuzbandrisse entsprechende gegen Schalke – schlagen dem gemeinen BVB Fan auf das Gemüt. In der Championsleague hingegen zeigt die Mannschaft vom östlichen Rand des Ruhrgebiets ganz Europa „the BVB way to play this game“ und dominierte zuletzt Anderlecht und Arsenal.

In Köln ist die Anfangseuphorie nach zuletzt drei Niederlagen etwas abgeschwächt. Was dabei jedoch frohen Mutes machen sollte, ist die Tatsache, dass man gegen Hannover und Frankfurt die bessere Mannschaft war. Letztlich scheitert es bis dato an der Abgewixtheit vor dem Tor oder beim Angehen der Gegenspieler. Dass diese Attribute mit mehr Erfahrung durch Spielpraxis von alleine kommen, sollte aber frohen Mutes stimmen.

Personal

Schaut man auf die Verletztenliste des BVBs von vor zwei Wochen dann sieht man eine ganze Reihe von richtig guten Kickern, die wohl in jedem Team der Welt Stammspieler wären. Das Fehlen von Reus, Gündogan, Sahin und seit ein paar Spieltagen auch Mkhitaryan haben mit Sicherheit ihren zum schlechten Saisonstart beigetragen. Und was nun? Außer Sahin sind gegen den effzeh wohl alle wieder da. Wie sacht man im Ruhrgebiet? Hasse Scheiße an Schuh, hasse Scheiße an Schuh!

Apropos effzeh: Hier fehlen seit Saisonstart immer noch die beiden Leistungsträger Helmes und Nagasawa. Beim Japaner ist aber die Zuversicht groß, dass er am Samstag gegen den BVB ordentlich Minuten einheimsen kann. Schon bei seinen zehn Minuten Spielzeit gegen Frankfurt deutete er sein riesen Potenzial an. Wahrscheinlich wäre eine Einsatzdauer von maximal einer Halbzeit. Wir freuen uns drauf. Darüber hinaus wird Stöger wohl etwas defensiver aufstellen um dem starken Balleroberungsmechanismus des BVBs etwas entgegenzustellen. Daher sind drei defensive Mittelfeldspieler wahrscheinlich. Einer davon etwas offensiver, wie etwa Vogt im Spiel gegen Frankfurt. Diese Variante würde ein Ein-Stürmer System bedingen, da Risse und Halfar auf den Außen gesetzt sein sollten. Also Solostürmer hat wohl Ujah die beste Chance auf einen Einsatz von Anfang an.

Foto: Dirk Unschuld

Foto: Dirk Unschuld

Unser Tipp:
effzeh: Horn – Brecko, Maroh, Wimmer, Hector – M. Lehmann, Vogt, Matuschyk – Risse, D. Halfar – Ujah

BVB: Weidenfeller – Piszczek, Sokratis, Hummels, Durm – S. Bender, Kehl – H. Mkhitaryan, Kagawa, Großkreutz – Immobile

Schiedsrichter der Partie wird Marco Fritz sein. Der Bankkaufmann pfiff den effzeh in der ersten Liga zuletzt am 10.12.2011 beim 4-0 Heimerfolg gegen den SC Freiburg. Na dann mal herzlich Willkommen. Torschützen damals übrigens Clemens und Podolski. Beide zweimal.

Ausblick:

Nüchtern betrachtet, hat der effzeh nicht den Hauch einer Chance gegen die Hochkaräter aus Westfalen. Denn so hat es ja schließlich auch die Vergangenheit gelehrt. Ich erinnere mich stark an ein 5-0 in Dortmund, wo wir im Gästeblock nachher imaginäre Tore feierten. Und an die legendäre erste Chance des effzeh irgendwann ganz spät in ebendiesem Spiel, die von diesem nicht nennenswerten Sportschau Moderator auf unsägliche Weise kommentiert wurde. Auch erinnere ich mich an das Rückspiel. Der effzeh ging sogar durch Nova früh in Führung. Ich saß in einem Biergarten in Dortmund. Umrundet ausschließlich von schwarzgelben zog ich jubelnd und Schläge erwartend eine Ehrenrunde durch. Als ich mich wieder setzte stand es 2-1 für den BVB. Der Spott war groß. Hätte ich geahnt, dass noch vier weitere Gegentore folgen würden, ich wäre nach Hause gegangen. Am Ende der Saison stand der Abstieg und damit der Umbruch im Verein fest, aus dem das hevorgegangen ist, was wir jetzt bejubeln. Am Ende wird halt doch immer alles gut?

Also liebe effzeh Anhänger. Seid nicht traurig, sollte es am Samstag nicht zu einem Kantersieg reichen. Ein 1-0 müsst ihr dann halt mal verkraften.

In diesem Sinne
COME ON EFFZEEEHHHH!!!!!

 

Stimmen zum Spiel:

Patrick: „Weil ich im Urlaub bin, hab ich meine Dauerkarten ‘nem BVB-Freund überlassen. Das ist aber der Gastgeschenke genug. Endlich wieder ‘nen Heimsieg. Bitte!!!!“

Gero: „Ich wünsche keinem Sportler, dass er verletzt ist – aber warum muss das BVB-Lazarett der letzten Wochen und Monate gerade diesen Samstag wieder einsatzbereit sein? Mit ein bisschen Glück fehlt den Dortmundern noch die Eingespieltheit und der effzeh erhält dadurch seine Chancen, die auch zu ein oder zwei Toren gereichen. Ich hoffe auf ein glückliches 2:1 für die Kölner.“

*) ehemaliger Wohnort des Autors

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