Wir gratulieren heute Hennes dem VIII zu seinem siebten Geburtstag.
Seit 2008 ist der achte Hennes im Amt und einen Abstieg hat auch er schon hinter sich gebracht…leider. Er stammt von der Familie Landwehr aus Bergisch Gladbach und wurde per Internetvoting der EFFZEH Mitglieder mit mehr als 70% gewählt. DSDH in Köln. Er setzte sich gegen seine Mitbewerber mit über 8000 Stimmen durch. Hennes der VIII schien eigentlich bis 2012 einen guten Job zu machen. Dann kam aber die Katastrophensaison mit schwarzem Rauch. In Zukunft hoffen wir auf solche Szenarien verzichten zu können. In der Zukunft soll Hennes der VIII im Kölner Zoo ein Gehege bekommen.
Alles Joode du Wappentier. Lass es dir gut gehen!
Die Geißbocktradition im Überblick:
Der EFFZEH kam zu diesem Wappentier eigentlich mehr aus Zufall heraus. Wie der Kölner an sich so ist, feiert er gerne, und eben bei solch einer Feier, nämlich der Karnevalssitzung von 1950, wurde diese Ziege von der Zirkusprinzipalin Carola Williams dem EFFZEH geschenkt.(…)
Die Idee einen Geißbock dem FC zu schenken kam von Johann Thelen, der zu diesem Zeitpunkt Direktor des Zirkus Williams war. Gründer Harry Williams war zu dieser Zeit schon verstorben und Zirkusprinzipalin Carola Williams fand die Idee stark.
Seitdem prägt das Tier, wie kein anderes im Weltsport, diesen Verein.
Werbestrategisch ist “Hennes” ein Segen für den 1.FC Köln. Kein Fanartikel ohne ihn, kein Geißbock-Echo ohne ihn, selbst das Klubhaus wurde zum Geißbockheim. Genial.
Seit über 60 Jahren macht der Hennes das, geht durch Freud und Leid mit unserem EFFZEH.
Ein Edelfan!
Die Hennes-Generationen begleitete die Bundeliga, andere Vereine versuchten sich auch daran, ein Maskottchen, als feste Größe im Verein zu etablieren. So z.B. Werder Bremen, die urplötzlich einen Bock namens “Pico” aus dem Hut zauberten. Ein billiger Abklatsch unseres geliebten Wappentiers. Und auch der Stofflöwe der 60er aus München brachte den ein oder anderen EFFZEH Alteingesessenen nur zum Schmunzeln.
Der Adler aus Frankfurt ist wenigstens lebendig, hat aber weder den Charme eines Hennes, noch die Tradition.
Was in der frühen Vergangenheit alles mit Maskottchen veranstaltet wurde, will ich gar nicht thematisieren. Traurig ist das. Werbegedöns von feinsten. Zum kotzen ist das. Von daher bin ich so Stolz den Hennes zu haben. Die Niederrheiner haben ein Fohlen sich mal eben basteln lassen. Jünter! Wer ist hier verrückt?
Aber zurück zum Hennes.
Ihn hätte es ohne Johann Thelen, wie oben schon erwähnt, nicht gegeben. Er hatte die bahnbrechende Idee mit dem Geißbock und stiftete das Tier, auf der Karnevalssitzung 1950, im Zirkuszelt auf der Aachener Straße vor ca. 2000 Zuschauern, der Mannschaft.
Der kleine Bock war bei der Übergabe so nervös, dass er kurzum Hennes Weisweiler an die Hose pinkelte. Der Name “Hennes” war geboren und eine Marke entstand.
Wie beim Prinzkarneval in Köln üblich, wo die Sessions-Protagonisten durchnummeriert werden, so wird das seitdem auch mit Hennes gemacht:
Hennes I (1950 – 1966):
Wohnte neben dem Franz-Kremer-Stadion und war Nachbar vom “Boss” persönlich, der ihn auch bei Heimspielen selbst an die Leine nahm.
Das war der Beginn der “Geißbock-Elf”. Seitdem ziert er das Wappen den 1.FC Köln.
Hennes der I. wohnte bis 1959 bei “Willi” Siepen in der Marsiliusstraße, ab 1959 bis 1966 bei Peter Filz in Müngersdorf
Hennes II (1966-1970):
Völlig zappeliges Tier und definitiv kein Fußballfan. Dauernd vorm Stadion am rumzittern vor Nervosität, was sich auf die Mannschaft übertrug, und im Stall bockig wie sonst was. Er hatte 90 Minuten puren Stress, von daher auch nur die vier Jahre Amtszeit. Hennes der II.wohnte am Geißbockheim – er starb durch Bissverletzungen des Schäferhundes von Heinz Rausch damaliger Pächter des GBH.
Hennes III (1970 – 1975):
Der dritte Hennes war der erste, der während seiner Amtszeit keinen Titel gewinnen konnte. Er starb eines natürlichen Todes im Sommer 1975.
Hennes IV (1975 – 1982)
Der absolute Held, der Kaiser, der Vater aller Hennesse. Ein Supertyp. Der König der Hennes-Dynastie. Ich sag nur mal so:
77 Pokalsieger, 78 Double. Noch Fragen? Er durfte sogar bei der Triumphfahrt durch Köln mitfahren.
Ihm zu Ehren wurde ein Song komponiert. “Unser Bock ist Meister, er hätt all jeputz” hieß der, der Song. Klingt albern, ist aber Tatsache.
Hennes V (1982-1989):
Hatte es nicht leicht nach den großen Erfolgen seines Vorgängers. Immerhin sprang noch ein unverdienter DFB-Pokalsieg gegen Fortuna Köln heraus. Immerhin. Ich persönlich mochte ihn. Er hatte so etwas Weises im Gesicht stehen. Kann aber auch an Sir Kessler gelegen haben. Er starb im Alter von 13 Jahren.
Hennes VI (1989-1996):
Wurde nur neun Jahre alt. Bei einem Spiel gegen den KSC paßte er sich dem Niveau an und bekam epileptische Anfälle. Kein Witz!
Hennes VII (1996-2008):
Ihn wollte ich gar nicht erwähnen und ausgerechnet er wurde steinalt. Niederlagen härten ab. So war es zumindest bei ihm. Diese Pechziege hat es geschafft sämtliche Abstiege meines EFFZEH zu überleben. Wahrscheinlich grinst er heute immer noch vom Himmel herab.
Hennes der VII wurde dennoch Kult in Köln. Niemals zuvor wurde ein Hennes so werbestrategisch eingesetzt wie er. Nicht ganz Unschuldig war auch die charismatische Vaterfigur Bauer Schäfer, unter deren Obhut, er war. Zum Ende hin wurde er immer altersmüder und in diesem Zustand wollten die Niederrheiner ihn auch noch entführen. Tierquäler.
Hennes der VII war der erste und einzige Geißbock mit eigener Webcam. Saustark. Ein trauriger Held.
Wer mehr über unseren Hennes erfahren will, sollte unbedingt auf die effzeh Webseite gehen!