“Für den Moment ist alles super”, sprach Dominick Drexler kurz nach Apfiff in das Mikrofon von TV-Sender Sky und fasste damit den Kölner Nachmittag überaus trefflich zusammen. Mit 4:0 hatte sich der 1. FC Köln kurz zuvor gegen die Konkurrenz aus Freiburg durchgesetzt. Ein eindrucksvolles Resultat. Aber noch wichtiger: Big Points im Abstiegskampf. „Da können wir weitermachen” befand auch Winter-Neuzugang Mark Uth. „Wir müssen in diesen Spielen hier gewinnen, das haben wir perfekt getan und dann auch gut die Tore ausgespielt zu den richtigen Zeitpunkten.” Auch diese Analyse sitzt.
Nach einem ausgeglichenen Beginn steigerten sich die Hausherren innerhalb der ersten Halbzeit und setzten die Gäste schließlich so sehr unter Druck, dass die 1:0-Führung folgerichtig war. Wer der Torschütze ist, wird allerdings noch diskutiert. Offiziell wurde Sebastiaan Bornauw der Treffer zugesprochen – Kollege Drexler ist sich allerdings sicher, dass er die Bude gemacht hat. “Ich bin Offensivspieler, ich sage: mein Tor!”
Bornauw trifft zum 1:0 | Foto: Lars Baron/Bongarts/Getty Images
Die weiteren Treffer waren unstrittiger und folgten tatsächlich zu passenden Zeitpunkten, wie Uth festgestellt hatte. Zehn Minuten nach dem Pausenpfiff legte Jhon Cordoba für den FC nach – damit traf der Kolumbianer im sechsten Bundesliga-Heimspiel in Folge, zuletzt gelang das bei den “Geißböcken” Klaus Allofs im Jahr 1984. Der Kölner Mittelstürmer unterstrich seine Topform auch an diesem Spieltag eindrucksvoll.
„Wir haben unseren Plan durchgesetzt und sind in keiner Phase davon abgewichen.”
In der Schlussphase machte die Mannschaft von Markus Gisdol dann ebenfalls alles richtig und den Deckel drauf: Kingsley Ehizibue, ohnehin mit starker Leistung, traf nach einem feinen Solo, Youngster Jakobs stellte wenig später dann den Endstand her.
Gisdol: “Das war eine reife Leistung”
„Wir haben unseren Plan durchgesetzt und sind in keiner Phase davon abgewichen”, freute sich dementsprechend auch Markus Gisdol. „Wir hatten großen Respekt vor Freiburg, der war auch angebracht. Aber wir haben dann bis auf Kleinigkeiten nichts zugelassen, das war eine reife Leistung.”
Überragende Leistung: Ehizibue trifft zum 3:0 | Foto: Lars Baron/Bongarts/Getty Images
Nach der Niederlage in der Vorwoche bei Borussia Dortmund habe man intensiv gearbeitet, gewährte der Trainer Einblicke in die Vorbereitungen am Geißbockheim. „Die Woche hat uns viel Energie gekostet. Nochmal einen Dank ans Trainerteam, wie wir da versucht haben, das ein oder andere auszuprobieren, das haben wir gut gemacht und haben es auch hinbekommen.”
Gute Aussichten vor dem Derby
Gute Aussichten für die Domstädter also vor der nächsten Aufgabe. Und die hat es in sich. Im Derby gegen Borussia Mönchengladbach wird für den 1. FC Köln erneut eine Top-Leistung nötig sein, um zu bestehen.
Doch auch wenn in der Tabelle einige Plätze zwischen den ewigen Rivalen liegen, kann der FC mit Mut ins Derby gehen: Seit dem Gisdol am zwölften Spieltag die Aufgabe beim FC übernommen hat, haben die Domstädter schließlich mehr Punkte (16) geholt als die Elf vom Niederrhein (14). Die “Geißböcke” müssen sich vor den “Fohlen” derzeit nicht verstecken.