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Die U17 und U19 des 1. FC Köln: Die Saison 2020/21 – eine Reise ins Ungewisse

Die U17 des 1. FC Köln vor ihrem Testspiel bei Fortuna Düsseldorf Foto: imago images/Herbert Bucco

Die U19 und die U17 des 1. FC Köln: Beide wurden in der abgelaufenen Saison jeweils Meister in der Junioren Bundesliga West – viel besser hätte die Spielzeit für die ältesten Jahrgänge der FC-Nachwuchsabteilung wahrlich nicht laufen können. Die starke Konkurrenz aus Dortmund, Schalke, Mönchengladbach und Leverkusen ließen beide Teams hinter sich, eine großartige Leistung angesichts des hohen personellen wie finanziellen Aufwands, der von den genannten Vereinen im Nachwuchsbereich betrieben wird.

Und doch – in die verständliche Freude mischte sich ein Wermutstropfen, ein ziemlich großer sogar. Denn die Spielzeit konnte aufgrund der Corona-Krise nicht zu Ende gespielt, die Endrunde um die Deutsche U17- und U19-Meisterschaft nicht ausgetragen werden. Während einem Profifußballer in seiner Karriere grundsätzlich zahlreiche Möglichkeiten geboten werden, zu Meisterehren zu gelangen, wird im Jugendbereich die Tür zum höchsten deutschen Titel nur ganz wenige Male und auch dann nur für eine kleine Schar an Nachwuchstalenten geöffnet.  Und am Ende der Saison 2019/20 blieb diese Tür zu – für alle.

Zwei Jahrgänge mit hoher Qualität

Und ja, die Jungtalente des FC und ihre Trainer hätten es wirklich und wahrhaftig verdient gehabt, sich in der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft mit den besten Nachwuchsteams Deutschlands zu messen. Die U17, die 85 Tore in 21 Saisonspielen erzielte, dabei nur 14 Gegentreffer hinnehmen musste und bei 17 Siegen nur ein einziges Mal verlor. Und auch die U19, die sich mit nur neun Gegentoren als defensives Bollwerk erwies und mit 55 erzielten Toren die drittbeste Offensive der A-Junioren Bundesliga West darstellte.

Auch die Profidebüts von Noah Katterbach, Jan Thielmann und Tim Lemperle sagen viel über Qualität dieses FC-Nachwuchsbereiches aus und über die ausgezeichnete Arbeit der jeweiligen Trainerteams. Alle drei unterzeichneten Profiverträge beim 1. FC Köln, die bis 2023 datiert sind. Die U19-Talente Jens Castrop und Daniel Adamczyk wurde ebenfalls langfristig an den Geißbockclub gebunden – genau wie der erst 15-jährige Justin Diehl.

U16-Nationalspieler Justin Diehl Foto: imago images/Zink

Mit diesen Vertragsverlängerungen versuchte der FC einerseits, den bisweilen aggressiven Abwerbeversuche inländischer wie ausländischer Vereine entgegen zu steuern. Andererseits hatte der Wechsel von Florian Wirtz ans Bayerkreuz wohl für ein Umdenken der FC-Verantwortlichen gesorgt und ihnen gezeigt, dass gerade in Zeiten knapper Kassen vereinseigene Talente ein hohes Gut darstellen, das entsprechend gepflegt, gefördert und wertgeschätzt sein will.

Die U17 des 1. FC Köln: Die Neuzugänge

Fünf externe Neuzugänge stoßen zum Kader der U17 des 1. FC Köln. Darunter zwei Torhüter:  Mike Dreier von der TSG Hoffenheim und Ben Dennerlein von der SpVgg Greuther Fürth. Mike Bluhm kommt von der U16 des Bonner SC und fühlt sich in der Sturmzentrale wohl, während Romeo Aikbekaen auf der offensiven Außenbahn zu Hause ist und von Borussia Lindenthal-Hohenlind zum Geißbockclub wechselt.

Neuzugang Nicolas Bajlicz am Ball für die U16 Österreichs Foto: imago images/GEPA pictures

Prominentester Neuzugang ist Nicolas Bajlicz, österreichischer U17-Nationalspieler, der sich in den Jugendmannschaften von Austria Wien seine ersten Sporen verdient hat. Spätestens im Januar 2020 gelangte der kreative Mittelfeldspieler in den Fokus der FC-Verantwortlichen, als er mit Austria Wien den renommierten Westerwälder Keramik Cup gewann, sich dabei gegen in- wie ausländische Topteams durchsetzte, die U17 der Kölner auf den zweiten Platz verwies und zum besten Spieler des Turniers gekürt wurde.

Das sagte Trainer Martin Heck zu den Neuzugängen

Zu den Neuzugängen befragt sagte Trainer Martin Heck effzeh.com: „Die beiden neuen Torhüter haben schon eine Woche früher als die anderen begonnen und befinden sich bereits in einem guten Trainingszustand. Max Bluhm und Romeo Aikbekaen sind talentiert, kommen aber aus unterklassigen Mannschaften und müssen sich an Tempo und Zweikampfhärte erst noch gewöhnen. Zudem hat sich Romeo recht früh im Training eine Verletzung zugezogen und kämpft sich momentan langsam wieder heran. Nicolas Bajlicz zeigt, welch hervorragender Fußballer er ist und kommt mit den spielerischen Anforderungen des Trainings bestens zurecht. Allerdings war auch er lange nicht mehr im Spielbetrieb und muss sich deshalb die notwendige Match-Fitness erst wieder erarbeiten.“

Aus der vorjährigen U16 wechseln dreizehn Spieler zum Team von Martin Heck, der sich lediglich auf vier Akteure stützen kann, die auch im letzten Jahr schon dem Kader der U17 angehörten.

Die Abgänge

Nicht weniger als 21 (!!) Spieler haben die U17 des FC verlassen, von denen allerdings mit 16 Akteuren der größte Teil die U19 von Stefan Ruthenbeck verstärken wird. Alleine schon die hohe Anzahl an Spielern, die in die älteste Juniorenmannschaft übernommen wurden, zeugt von der Qualität dieses Jahrgangs. Den Verein verlassen haben Moritz Tel, Bastian Balensiefer und Ismael Mampuya Maloko, die alle drei die U19 des Bonner SC verstärken, sowie Florian Engelhardt, der zu Fortuna Köln gewechselt ist.

Der Kader

Insgesamt stehen Martin Heck 22 Spieler zur Verfügung. Im Tor wird es voraussichtlich einen engen Dreikampf geben zwischen Tobias Pawelczyk und den beiden Neuzugängen, Mike Dreier und Ben Dennerlein. In Abwehr und Mittelfeld zählen Tom Wieschebrock und Elias Bakatukanda zu den Stützen, aber auch Luis Mankartz, Luca Ramon de Meester sowie Meiko Wäschenbach. Große Hoffnungen setzt man auf Neuzugang Nicolas Bajlicz, der als ballsicherer und ideenreicher Spielmacher den offensiven Aktionen der Kölner seinen Stempel aufdrücken soll.

Die Vorbereitung der U17, die Verletztensituation und das erste Spiel

Davon profitieren sollen Angreifer wie Lars Ganzhorn und Josia-Levi Walther, die ihre Torgefährlichkeit schon in der U16 nachgewiesen haben. Unumstrittener Topstürmer ist jedoch der hochtalentierte Justin Diehl. Bei dem erst 15 Jahre alten Torjäger ist allerdings noch keine endgültige Festlegung erfolgt, ob er überwiegend in der U17 oder in Stefan Ruthenbecks U19 zum Einsatz kommen wird.

Der Trainer

Nach einem Jahr Pause, das der erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung zum Fußballlehrer geschuldet war, kehrt Martin Heck zur U17 des 1. FC Köln zurück und löst Markus Daun ab, der in der abgelaufenen Saison mit seiner Mannschaft von Erfolg zu Erfolg geeilt war. Das Team, das Heck am Geißbockheim vorfindet, ist allerdings ein völlig anderes als die von ihm betreute Meistermannschaft von 2019.

Trainer Martin Heck Foto: imago images/Herbert Bucco

Handelte es sich bei den hochtalentierten Jungspunden um Florian Wirtz, Jan Thielmann, Tim Lemperle, Marvin Obuz, Meiko Sponsel und Joshua Schwirten um einen wahrlich „goldenen“ Jahrgang, wird bei dem Team, das die neue Saison angeht, sehr viel an Grundlagenarbeit, Trainingseifer und Geduld erforderlich sein. Die Herausforderung ist enorm, denn selbst im Nachwuchsbereich, wo eine Reihe personeller Wechsel von einem Jahrgang zum anderen gewiss nicht ungewöhnlich sind, stellt ein Austausch von 16 neuen Spielern bei 21 Abgängen alles andere als Normalität dar.

Die Vorbereitung

Das Corona-Virus und die damit verbundenen Hygieneregeln haben natürlich auch die Vorbereitung der U17 betroffen und beeinträchtigt. Martin Heck hierzu: „Das war die außergewöhnlichste Vorbereitung, die ich je erlebt habe. Vor allem unter Beachtung der Hygienevorschriften war die Umsetzung der Trainingsinhalte schon sehr speziell. Aufgrund der langen Spielpause hatten wir Jungs im Training, die vier Monate nicht mehr im Spielbetrieb waren. Deshalb kamen konditionellen Aspekten in der Trainingsarbeit eine stärkere Rolle zu als vorher. Immer wieder auftretende kleinere Verletzungen waren zudem der Grund dafür, dass wir teilweise nur 12, 13 Spieler im Training hatten.“

Dementsprechend tat sich die U17 in den bisherigen Testspielen eher schwer. Nach einem 3:2 Sieg bei der U17 von Fortuna Düsseldorf, gab es Niederlagen gegen den 1. FC Kaiserslautern (1:2) und den FSV Frankfurt (0:2), selbst gegen die in der B-Jugend Westfalenliga beheimatete U17 der Sportfreunde Siegen kam Martin Hecks Team nicht über ein 2:2 hinaus. Im letzten Vorbereitungsspiel gegen die U17 von Eintracht Frankfurt unterlag man unglücklich mit 2:3, wobei zwei Elfmeter für den FC nicht verwandelt werden konnten. Und doch bleibt Heck zuversichtlich: „Das wird schon noch. Die Jungs hauen sich in jedem Training rein, auch weil sie wissen, dass sie vielleicht mehr tun müssen als andere vor ihnen.“

Die Verletzten

Nicht ganz ohne Verletzungen geht die Vorbereitung der U17 ihrem Ende entgegen. Kaden Amaniampong hat noch mit den Nachwirkungen einer Meniskus-OP zu kämpfen, Lukas Larsen zog sich im Testspiel eine Ellenbogenverletzung zu und auch Elias Bakatukanda musste wegen einer Gehirnerschütterung einige Tage lang pausieren. Neuzugang Romeo Aikbekaen verletzte sich im Training und musste eine vierwöchige Trainingspause in Kauf nehmen, war aber zuletzt in der Generalprobe gegen Eintracht Frankfurt wieder im Einsatz.

Das erste Spiel

Die U17 von Fortuna Düsseldorf, bereits erster Testspielgegner in der Vorbereitung, wird am 19. September zum ersten Saisonspiel der B-Junioren Bundesliga West ans Geißbockheim reisen, um dort um 11 Uhr gegen die U17 des 1. FC Köln anzutreten. Die Landeshauptstädter haben sich u.a. mit Mittelstürmer Simon Hoffmann von RB Leipzig und Mittelfeldspieler Darko Ilic von Rot-Weiß Essen verstärkt. Traditionell sind die Düsseldorfer eine kompakt verteidigende und unangenehm zu bespielende Mannschaft, die es jedem Gegner schwer macht, drei Punkte zu ergattern. Dies spiegelt sich auch in Martin Hecks Einschätzung zum Spiel wider: „Ich glaube, dass es gegen die starke Fortuna ein enges Spiel geben wird. Wir werden alles in die Waagschale werfen müssen, um die Begegnung zu gewinnen.“

Der Ausblick

Lediglich 17 Spieltage mit 16 Spielen stehen für die U17-Teams der B-Junioren Bundesliga West auf dem Programm, das schon am 20. März 2021 beendet sein wird. Normalerweise hat zu diesem Zeitpunkt die heiße Phase im Kampf um Meisterschaft und Klassenerhalt noch gar nicht begonnen. Trainer Martin Heck dazu: „Der frühe Saisonschluss bedeutet natürlich für viele Mannschaften eine beträchtliche Herausforderung. Wer nicht die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft erreicht, wird möglicherweise danach Begegnungen mit den anderen Teams der Liga bestreiten, um bis Mitte oder Ende Mai weitere Spielpraxis zu erhalten.“

“Ich glaube aber, dass in der neuen Saison das Kollektiv wichtiger sein wird als je zuvor, und da stimmt mich positiv, dass die Jungs charakterlich top und sehr lernwillig sind und die Bereitschaft zeigen, sich gegenseitig zu helfen.”

Mit welchen Erwartungen geht Martin Heck in die neue Saison? „Wir alle wissen, dass die Saison nicht einfach werden wird, zumal wir auch noch einige Wochen benötigen werden, bis wir das angestrebte Niveau erreicht haben“, sagt er. „Wir dürfen nicht vergessen, dass die Anforderungen der Junioren Bundesliga für die meisten unserer Spieler neu sind. Das braucht Zeit. Ich glaube aber, dass in der neuen Saison das Kollektiv wichtiger sein wird als je zuvor, und da stimmt mich positiv, dass die Jungs charakterlich top und sehr lernwillig sind und die Bereitschaft zeigen, sich gegenseitig zu helfen. Und das sind gute Voraussetzungen, um die nächsten Schritte zu tun.“

Die U19 des 1. FC Köln, die Zu- und Abgänge, der Kader, die Vorbereitung

Die U19 des 1. FC Köln: Die Neuzugänge

Es ist wohl auch der prekären finanziellen Situation des Geißbockclubs zuzuschreiben, dass die U19 ganz ohne externe Neuzugänge in die neue Saison geht. Dafür kann sich Stefan Ruthenbeck aber über nicht weniger als 16 Neuzugängen aus der so starken U17 des Vorjahres freuen. Darunter befinden sich mit den beiden Stürmern Winzent Suchanek und Maximilian Schmid sowie den Mittelfeldakteuren Jens Castrop und Philipp Wydra vier Jugendnationalspieler.

Die Abgänge

Den Verein verlassen haben nur drei Spieler der letztjährigen U19. Zum einen ist dies Sebastian Papalia, zentraler Mittelfeldspieler und Mannschaftskapitän der U17, die 2019 Deutscher Meister wurde. Er wechselt den Rhein hinab nach Düsseldorf und erhofft sich mehr Einsatzzeiten in der U19 der Fortuna. Rechtsaußen Batuhan Özden wechselt zur anderen Fortuna in die Kölner Südstadt, wohin es auch kurz vor Saisonbeginn noch Innenverteidiger Dennis Dahmen zog.

Der Kader

Insgesamt stehen Stefan Ruthenbeck 26 Spieler zur Verfügung. Dabei wird es im Tor einen spannenden Konkurrenzkampf geben zwischen Vincent Friedsam, Max Hagemoser und U18-Nationalspieler Jonas Urbig. In der Abwehr ist das Verhältnis zwischen defensiven Außenbahnspielern wie Pierre Nadjombe, Finn Lanser und Meiko Sponsel sowie Innenverteidigern wie Carlo Kettig und Yusuf Örnek recht ausgewogen. Das Mittelfeld ist hochkarätig bestückt mit Spielern wie Joshua Schwirten, Jens Castrop, Philipp Wydra und Simon Breuer, scheint aber eher offensivlastig besetzt. Auch der Angriff weist Spieler hoher Qualität auf mit den Torjägern Jacob Anton Jansen, Maximilian Schmid und Winzent Suchanek sowie dem Dribbelkünstler Marvin Obuz, der auch schon auf Testspiel-Einsätze bei den Profis zurückblicken kann.

U18-Nationalspieler Jens Castrop Foto: imago images/Herbert Bucco

Gut möglich, dass auch Sturmtalent Justin Diehl zu Einsätzen in der U19 kommt. Stefan Ruthenbeck sagte effzeh.com hierzu: „Justin ist ein hochtalentierter, aber auch mit seinen 15 Jahren noch sehr junger Spieler. Wir tun gut daran, keine voreiligen Festlegungen vorzunehmen, ob er bei uns oder in der U17 eingesetzt wird. Wichtig ist, dass wir ihm den Raum geben, sich zu entwickeln, und diese Entwicklungen dann zum Maßstab unserer Entscheidungen zu machen.“

Die Vorbereitung

Die Vorbereitung auf die neue Saison stellte für alle Beteiligten Neuland dar. Die Spieler mussten sich an die Hygienemaßnahmen gewöhnen, die Trainer daran, dass Besprechungen mit dem gesamten Team kaum möglich waren. Zudem führte Anfang August ein Coronafall im NLZ zu einer mehrtägigen Unterbrechung des Trainings- und Spielbetriebs der U17 und der U19. Stefan Ruthenbeck hierzu: „Die Vorbereitung war schwierig diesmal. Die Beachtung von Hygienerichtlinien spielte eine enorm große Rolle. So mussten wir zum Beispiel coronabedingt ganz viele Dinge durch Kleingruppengespräche beziehungsweise Einzelcoaching vermitteln. Das war natürlich schon eine Herausforderung.“

Trainer Stefan Ruthenbeck Foto: imago images/Eduard Bopp

Eine Herausforderung, die seine Mannschaft in den Testspielen recht gut bewältigte.  Ruthenbecks Team spielte viermal gegen U19-Teams anderer Bundesligisten – und gewann alle Partien. Die Frankfurter Eintracht genau wie Mainz 05 mit 3:1 besiegt, während man die starke U19 von Borussia Mönchengladbach mit einem 1:0 an den Niederrhein zurückschickte.

Schließlich trat der FC am 5. September bei der U19 von Werder Bremen an. Ein Spiel, das seine Brisanz daraus bezog, dass die Hanseaten die Konkurrenten um den Startplatz für die UEFA Youth League gewesen waren. Die beiden Vereine hatten dies in Hin- und Rückspiel austragen wollen, die UEFA beharrte auf einem Losentscheid, der zugunsten des FC ausfiel. Das Testspiel an der Weser gewannen die Kölner jedenfalls mit 4:1, wobei Jacob Anton Jansen erneut seine Treffsicherheit unter Beweis stellte und Mittelfeldspieler Simon Breuer ein Doppelpack gelang.

Getestet wurde zudem gegen erste Mannschaften vornehmlich aus der Oberliga. Der Westfalenligist Sportfreunde Siegen wurde 4:0 besiegt, Mittelrheinligist SV Deutz trotz zweimaligen Rückstands mit 4:3. Landesligist Union Schafhausen verlangte den jungen Kölnern viel ab, bevor der 3:1-Sieg für den FC feststand.

Jacob Anton Jansen Foto: imago images/Beautiful Sports

Gegen den Mittelrheinligisten Siegburg 04 setzte es dann die einzige Niederlage, 0:3 unterlag man einem gut eingestellten und sehr zweikampfstarken Oberligisten. Zwei der drei Tore fielen nach Standards und gaben wohl Stefan Ruthenbeck den Hinweis, an diesem Trainingsschwerpunkt verstärkt zu arbeiten. In der vorletzten Woche vor dem Ligastart schlug die U19 schließlich die Altersgenossen von Fortuna Köln mit 4:0, während sie sich vom Männer-Oberligisten SV Gonsenheim 0:0 trennte.

Die Verletzten

Von schweren Verletzungen der Art, die zu monatelangen Ausfällen führt, blieb die U19 bis dato verschont.  Ganz ohne Verletzungen kann sie jedoch auch nicht die Vorbereitung beenden. Namory Cisse laboriert noch an den Folgen einer Meniskusoperation, während Jonas Berg drauf und dran ist, nach muskulären Problemen wieder ins Training einzusteigen. Justin Diehl hat sich eine Innenbandverletzung im Knie zugezogen, die eine zweiwöchige Trainingspause nach sich zieht.

Das erste Spiel

Zu Saisonbeginn muss Ruthenbecks Team am 20. September bei der U19 von Schalke 04 antreten. Die Königsblauen landeten in der abgelaufenen Saison auf einem enttäuschenden 6. Tabellenplatz mit satten 12 Punkten Rückstand auf die U19 des 1. FC Köln. So verwundert es nicht, dass die Knappen enorme Anstrengungen unternommen haben, um ihren Kader zu verstärken.

Eine Saison mit vielen Herausforderungen, wie eine Reise ins Ungewisse

Fünf externe Neuzugänge sind Ausdruck dieser Bemühungen, darunter befinden sich alleine vier Jugendnationalspieler: Elias Kurt von Eintracht Frankfurt, Kerim Calhanoglu von der TSG Hoffenheim, Torwart Daniel Rose vom FC Everton und der ukrainische Jugendauswahlspieler Yigal Bruk. Man muss kein Prophet sein, um vorauszusagen, dass die U19 des FC alles abrufen müssen wird, um mit den ersten Saisonpunkten an den Rhein zurückzukehren.

Der Ausblick

Auch die Saison der U19-Bundesliga West ist auf 17 Spieltage begrenzt, endet jedoch erst am 17. April 2021, mithin einen Monat später als die der U17. Neben den 16 Partien in der Bundesliga warten auf die U19 noch Spiele in der UEFA Youth League, jedoch muss hier – coronabedingt – ein dickes Fragezeichen gesetzt werden. Stefan Ruthenbeck hierzu: „Wir müssen abwarten. Die Chancen stehen momentan fifty-fifty, dass es wirklich zu diesen Spielen kommt. Sollte der Wettbewerb aber tatsächlich ausgetragen werden, ist das für alle, für den Verein, die Spieler, Trainer und Betreuer eine Riesensache, gar keine Frage.“

„Auch bei unseren Konkurrenten sieht man, dass die Leistungen in den Testspielen unterschiedlich sind, genau wie bei uns. Deshalb fällt es schwer, eine Prognose abzugeben.“

Wie sind die Erwartungen an die neue Saison? „Das ist diesmal wirklich schwierig zu sagen“, sagt Stefan Ruthenbeck. „Keine Mannschaft weiß so genau, wo sie steht. Auch bei unseren Konkurrenten sieht man, dass die Leistungen in den Testspielen unterschiedlich sind, genau wie bei uns. Deshalb fällt es schwer, eine Prognose abzugeben.“

Wie geht man mit dem frühen Saisonende um? „Unsere Saison endet Mitte April, unsere U21 steht aber noch bis Anfang Juni im Ligabetrieb“, sagt Ruthenbeck. „Es ist also durchaus vorstellbar, dass die Zwote in ihren letzten Begegnungen auf einige Spieler der U19 zurückgreifen wird. Dies ist auch einer der Gründe gewesen, warum wir mehrere Testspiele gegen Seniorenteams aus der Oberliga absolviert haben.“

Vieles bleibt im Ungewissen

A-Junioren Bundesliga West, vielleicht die UEFA Youth League, dazu noch der DFB-Junioren-Vereinspokal, in dessen erster Runde die U19 von Bayer Leverkusen auf den FC wartet, möglicherweise der ein oder andere Einsatz in der U21 – auf die FC-Talente warten viele Herausforderungen, aber auch Unabwägbarkeiten.

Vieles ist noch nicht sicher in dieser Saison. Wie wirkt sich die Corona-Pandemie aus? Bleibt die U19 von Infektionen verschont? Kommt es zu Spielabsagen? Kann die Saison regulär beendet werden? Gibt es eine Endrunde um die Deutsche Meisterschaft? Wird die Youth League durchgeführt? Wo es hingeht, wie alles wird, weiß niemand so ganz genau. Mit all diesen Fragen im Gepäck gehen die U17 und die U19 des FC in die neue Saison, machen sich auf zu einer Reise mit so manchen unbekannten Faktoren, zu einer Reise ins Ungewisse.

 

 

 

 

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